Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zu haben. „Eine Schildwache wird keine Gewalt gegen Verbündete anwenden", stellte er fest. „Und die Schwadron von Graugischt ist nicht erpressbar."
    „Ist das alles, was die Shoziden zu sagen haben?", wandte Perry Rhodan ein. „In der Tat", bestätigte der General, „das ist alles."
    Minuten später materialisierten sie an Bord der SCHWERT. „Wir wurden vertröstet", protestierte Atlan. „Auf eine Art und Weise, die ich nicht gutheiße."
    „Warum hast du das dem General nicht vorgeworfen?", wollte Rhodan wissen. „Weil Atlan ebenfalls erkannt hat, dass der Shozide von seiner Handlungsweise überzeugt ist", sagte Lyressea. „Er war mir so nahe, ich hätte jede Lüge erkannt. Aber General Traver hat nichts Unwahres gesagt."
    Lyressea hatte ihre mentale Gabe der Niederschwellen-Telepathie eingesetzt. Keiner in der Versammlung hatte etwas davon bemerkt. Lyressea konnte zwar nicht Gedanken lesen, gleichwohl war es ihr möglich, Regungen wahrzunehmen, wie sie zum Beispiel von einer Lüge ausgelöst wurden. „Was immer also auf Graugischt geschieht, wir müssen wohl oder übel Vertrauen haben", stellte Rhodan fest. „Wie sagte ein altes Barbarenvolk?", wandte Atlan ein. „Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser."
    „Du willst dich draußen umsehen?"
    „Über den Bereich des Raumhafens hinaus. Die Siedlung, die wir während der Landung angemessen haben, halte ich für ein lohnenswertes Ziel. Bedauerlich ist nur, dass wir keine Deflektoren zur Verfügung haben."
    „In knapp drei Stunden geht die Sonne unter", erinnerte Zephyda. „Halbwegs dunkel wird es aber schon vorher. Über der Insel ballt sich ein schweres Wetter zusammen."
     
    7.
     
    „Zugang zur Energieversorgung Eins." Halblaut las Rorkhete, was auf der holografischen Leuchttafel stand. Er hatte Mühe, die ungewohnt kantigen Buchstaben zu identifizieren. Aber vielleicht lag das einfach auch an seiner Gemütsverfassung. Weitaus eher sogar als an allem anderen. „Alle Seitenkorridore geschlossen halten."
    Das war es nicht, wonach er suchte.
    Langsam drehte Rorkhete sich einmal um sich selbst. Das trübe Kunstlicht schmerzte seinen Augen.
    Seit beinahe einer halben Stunde stolperte er durch einen Bereich, der ihn eher an eine Festung erinnerte als an das Zentralgebäude eines stark frequentierten Raumhafens. Alles hier wirkte nüchtern und kahl, es gab keine Pflanzen mehr, keinen Bodenbelag, und Aussicht auf ein Stückchen Himmel wenigstens oder eines der Landefelder bot sich überhaupt nicht mehr.
    Wahrscheinlich hatte er einen Antigravschacht zu spät verlassen und das zu allem Überfluss nicht einmal bemerkt, und nun befand er sich mehrere Stockwerke tief unter der Oberfläche und entfernte sich womöglich immer weiter von seinem Ziel. Irgendwo über ihm wartete das Trike darauf, dass sie zur SCHWERT zurückfuhren.
    Dumpf hallten seine Schritte von dem nackten Stahl wider. Gerade Korridore, Abzweigungen, Räume, die er nicht betreten konnte.
    Dumpf fauchend schloss sich hinter ihm eine Wand, wo im Vorbeigehen nicht einmal ein Schott erkennbar gewesen war. Rorkhete wirbelte herum, doch es war zu spät; er hätte das Risiko eingehen müssen, von dem zugleitenden Stahl zerquetscht zu werden.
    Vergeblich tastete er die Wand nach einem verborgenen Öffnungsmechanismus ab. Als er versuchte, das Schott zu bewegen, schürfte er sich die Hände auf.
    Ihm war nicht bewusst, wann er den Fehler begangen hatte, der ihn in dieses Labyrinth verschlagen hatte. Er war sicher gewesen, sein Hovertrike auf dem kürzesten Weg erreichen zu können - und dann das. Rorkhete zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen.
    Immer noch wühlte ihn das Angebot der Frauen auf. Er würde so schnell nicht darüber hinwegkommen. Nachwuchs zeugen. Einfach so, wie Federvieh. Er hatte immer geglaubt, dass dazu mehr gehörte. Das war kein Vorgang ohne Emotionen. Oder doch? Nach allem, was er zu wissen glaubte, hatte selbst der Ewige Gärtner die Samenzapfen von Uralt Trummstam mit Respekt behandelt.
    Ein fahles blaues Flackern fraß sich in seine Gedanken vor. Rorkhete erschrak. Das Licht entstand unter der Decke. Er kannte es mittlerweile und wusste, dass er schnell sein musste. Das Labyrinth formte sich um, das Licht war nichts anderes als ein Warnsignal und zeigte ihm an, dass die Wände aufeinander zuglitten, langsam erst, dann schneller werdend.
    Er rannte los. Seine Schritte wurden zum ohrenbetäubenden Dröhnen, doch niemand schien ihn zu hören. Es erschien ihm, als sei er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher