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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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allein auf dieser Etage, und letzten Endes waren die Frauen schuld daran, dass er sich verlaufen hatte. Er verstand nicht, weshalb sie in der Lage waren, sich über seine Empfindungen hinwegzusetzen.
    Zehn Schritte vor ihm endete der Gang. Aus weit aufgerissenen Augen starrte Rorkhete auf die undurchdringlich scheinende Wand.
    Sekunden später gab es auch hinter ihm keinen Durchgang mehr. Ein Verlies war geblieben, zwanzig auf zehn Schritte. Nicht mehr.
    Unmöglich, jetzt noch einen klaren Gedanken zu fassen. Rorkhete tastete die Wände ab. Nichts. „Hört mich jemand?"
    Ihm blieb keine Wahl mehr. Genau das hatte er vermeiden wollen, um sich nicht auch noch in der SCHWERT zum Gespött aller zu machen, aber jetzt zog er das kleine Funkgerät aus der Jacke.
    Rhodan musste ihn herausholen. Echophage würde seine Position einpeilen können, und dann... „An deiner Stelle würde ich das Ding nicht benutzen!"
    Rorkhete erstarrte. Die Stimme glaubte er zu kennen. Er würde sie so schnell nicht vergessen, weil die Shozidin an seiner Misere Schuld hatte. „Torra", ächzte er. „Du hast mich also nicht vergessen." Keine vier Schritte stand sie neben ihm, demnach existierte doch ein Durchgang. Fordernd streckte sie die Hand aus. „Gib mir das Funkgerät!"
    „Nein." Er aktivierte den Sender. Im gleichen Moment umklammerten ihn zwei kräftige Arme von hinten, ein Fausthieb ließ das Funkgerät zu Boden fallen.
    Dumpf krachten seine Ellenbogen nach hinten. Er spürte den plötzlichen Widerstand, hörte ein halb ersticktes Gurgeln, und der Griff lockerte sich, aber schon war Torra heran. Sie und eine weitere Frau warfen sich auf ihn. „Er ist stark, habe ich das nicht gesagt? Haltet ihn!"
    Zu dritt hingen sie an ihm und versuchten, ihm die Arme auf den Rücken zu zerren. Rorkhete stieß und trat um sich, blockte einige kraftvolle Schläge ab und ließ mehrmals seine Fäuste vorschnellen. „Wir wollen dir nicht wehtun, Rorkhete."
    Zwei hatten es endlich geschafft, seine Arme festzuhalten. Dass er sich im nächsten Moment einfach fallen ließ, kam für sie unerwartet. Rorkhete schlug auf, wälzte sich auf die Seite und trat zu; es war Leona, die aufschreiend stürzte und dabei ihre Begleiterinnen behinderte.
    Rorkhete rollte sich herum. Das Funkgerät lag nun dicht vor ihm. Sein Arm schmerzte, als er ihn blitzschnell ausstreckte, dennoch war er zu langsam. Vor ihm krachte Torras Stiefelabsatz auf das Funkgerät herab und zermalmte es. „Warum sträubst du dich?", fragte sie verständnislos. „Ist es ein Verbrechen, dass wir unserem Volk helfen wollen? Wir brauchen deine Gene. Andernfalls wird es mit jeder Generation mehr Komplikationen geben."
    Rorkhete hatte keine Ahnung, wohin ihn die Frauen brachten. Sie hatten ihn gefesselt und stießen ihn vorwärts.
    Viel Zeit verging nicht. Der Raum, in den sie ihn stießen, war wohnlich eingerichtet. Rorkhete hätte sich darin auf Anhieb heimisch gefühlt. Der Blick auf das Raumhafengelände hinaus mit den in. der purpurfarbenen Abenddämmerung versinkenden Kreuzern war nur eine Projektion. Allerdings zeitkonform, denn während er das Bild betrachtete, erstickten die Wolken die letzten flach über den Horizont geisternden Lichtfinger. Es wurde schnell finster. „Ich wusste, dass wir uns wiedersehen würden." Krete stand plötzlich vor ihm.
    Ihre Hand legte sich auf seine Brust, schob die Jacke halb über seine Schulter. „Du zitterst", stellte sie fest. „Es war echte Arbeit, dich nicht aus den Augen zu verlieren, vor allem, dich erst einmal da zu haben, wo wir deinen weiteren Weg kontrollieren konnten."
    Sie hatten ihn in die Falle gejagt wie die Meute ein Stück Vieh. Ob sie ihn wie einen Wilden oder wie ein Tier behandelten, machte wohl kaum einen Unterschied. Den Shoziden in ihm ignorierten sie.
    Oder sie nahmen ihn gerade so weit wahr, wie es für sie von Belang war. „Setzt ihn in den Sessel!", kommandierte Krete.
    Sie baute sich vor ihm auf und blickte auf ihn herab. „Du bist für unsere Zivilisation wie ein Geschenk der Vorsehung", sagte sie betont. „Ich sehe deinen Widerwillen, Rorkhete, ebenso, dass du uns verachtest. Willst du nicht, dass dein Volk weiterlebt?" Weit versöhnlicher fügte sie hinzu: „Erzähl uns von Jamondi!"
    Er schwieg. „Glaubst du, dass in den anderen Kokons ebenfalls Shoziden überlebt haben?"
    „Mag sein." Sein Zittern wurde deutlicher. Er konnte nichts dagegen tun, sein Körper reagierte auf eine Weise auf die Nähe der Frauen, die ihm
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