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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Gottes." Er lachte rau. „Ich wünschte, ich hätte sie."
    „Geh zu ihm", sagte Dorano. „Versuch es wenigstens. Seinen Körper konnten wir retten, aber was er jetzt durchmacht, ist vielleicht schlimmer als alles andere."
    „Das ist es", bestätigte Shruyver. Leiser, fügte er hinzu: „Er wünscht sich den Tod."
    „Ich weiß", murmelte Prak-Noy. „Das hat er mir auch gesagt."
    Ascari da Vivo war in die Zentrale zurückgekehrt. Sie stand mit über der Brust verschränkten Armen neben dem Kommandanten. Eine Weile betrachteten sie die Schirme, die verschiedene Teile der ganz von hohen Mauern umgebenen Stadt zeigten.
    Die Sonne stand tief und warf lange und scharfe Schatten.
    Winzige Telesonden, die auf Prageshs Anweisung hin ausgeschleust worden waren, zeigten die Siedlung von oben -gerade und ringförmige Straßen, die von einfachen, kaum einmal mehr als zwei Stockwerke hohen Häusern aus Stein gesäumt waren. Es gab einen großen freien Platz mit großen Bäumen und gepflegten, bunten Grünanlagen genau in der Mitte der Stadt, deren Durchmesser knapp fünf Kilometer betrug. Doch auch dort, genau wie in den Straßen, rührte sich nichts. „Wie ausgestorben", sagte der Kommandant mit einer Stimme, die zu seiner düsteren Erscheinung passte. Über den schwarzen Haaren und der dunklen Gesichtshaut wirkte der weiße Turban unpassend. „Oder verlassen."
    „Du redest Unsinn. In der Arkonflotte würdest du rasch lernen, dieses geistlose Gerede zu unterlassen und stattdessen eine sorgfältige Situationsanalyse zu machen", sagte die ganz in enges Weiß gekleidete Arkonidin mit kalter Verachtung in der Stimme. „Sieh dir die Anlagen an. Sie sind gepflegt. Und siehst du irgendwo Haufen von Unrat? Müll? Die Häuser haben Fenster aus Glas, die Dächer sind mit Tonplatten gedeckt. Siehst du irgendwo Beschädigungen? Nein. Was schließen wir daraus?"
    „Du wirst es mir sagen, vermute ich", brummte Pragesh.
    Sie ignorierte die Spitze. „Wer immer dort lebt, hat sich verkrochen. Vielleicht brüten sie irgendetwas gegen uns aus."
    Der Kommandant strich mit den Fingern der rechten Hand über seinen mächtigen Schnauzbart, der weit über die Mundwinkel hinabreichte. „Du vergisst etwas."
    „Tatsächlich?"
    „Wir sind durch ein Deflektorfeld unsichtbar", erinnerte der Kommandant.
    Ascari verzog keine Miene. „Das besagt gar nichts."
    „Was sollten wir der Ansicht einer hoch dekorierten Strategin von Bostichs Gnaden tun?"
    „Die Standardvorgehensweise befolgen: ein Kommando hinüberschicken, um nach dem Rechten zu sehen. Wir sind fremd auf einem fremden Planeten in einer fremden Galaxis - im Einflussbereich einer fremden Macht! - und dürfen uns keine Risiken leisten."
    Pragesh drehte den Kopf und sah ihr in die Augen. Ascari erwiderte den Blick -stolz, selbstbewusst, herausfordernd. „Und du hältst die Bewohner dieses Planeten für ein solches Risiko?"
    „Wir können es uns nicht leisten, kein Risiko in ihnen zu sehen. Ich will immer wissen, was oder wen ich im Rücken habe", antwortete sie. „Sie sind vielleicht primitiv, aber das sind Vipern und anderes giftiges Getier ebenfalls. Wenn sie nichts zu verbergen haben, warum verstecken sie sich dann?"
    „Sie sind vielleicht nachtaktiv", schlug der Oberst vor. „Terraner!", stieß die schöne Arkonidin hervor. „Mit euch ist einfach nicht zu reden. Du weißt genau, was ich meine."
    „Reginald Bull hat befohlen, mit einer Erkundung der Stadt noch zu warten", antwortete Pragesh ganz ruhig. „Daran halten wir uns."
    „O ja, natürlich. Die sprichwörtliche terranische Disziplin", ätzte die Arkonidin. „Wir haben mit der BURTON genug Probleme", versuchte der Kommandant versöhnlich zu klingen. „Alles andere sollten wir in Ruhe auf uns zukommen lassen. Wir sind im Schiff so sicher, wie man es nur sein kann. Außerdem befinden sich hundert Mann der Landetruppen draußen und geben Acht darauf, dass sich keine feindseligen, hinterhältigen Weltraummonster an die RICHARD BURTON anschleichen."
    „Du wirst schon wissen, was du tust", meinte sie mit einem Seufzer. „Aber sage nachher nicht, du seist nicht gewarnt worden."
    Der Terraner ließ sich nicht provozieren. „Ich danke dir für das Kompliment, aber jetzt lässt du mich bitte wieder an meine Arbeit, ja?"
    „Welche Arbeit denn? Die an den Geräten? Die tun doch andere."
    „Eine schlechte Charaktereigenschaft von uns Terranern ist, dass wir ungern andere für uns schuften lassen."
    „Was durchaus erklärt,
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