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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen
Autoren: Unbekannt
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Der Psychologe war so etwas wie Bullys Intimfeind gewesen und hatte ihm immer wieder Steine in Form psychologischer Gutachten in den Weg gelegt. Um ein Haar hätte Professor Shriver verhindert, dass Reginald Bull der Mondexpedition unter Major Rhodan zugeteilt worden wäre. Nur durch einen Trick Rhodans hatte sich Shriver selbst überlistet und war danach von General Leslie Pounder mit Schimpf und Schande davongejagt worden, die Gutachten wurden vom neuen psychologischen Leiter durchgesehen, verworfen und neu erstellt.
    Shrivy hatte Bull nie leiden können, weder vor noch nach der Geschichte mit Maggie, der Tochter des Professors - was Bull allerdings zum Zeitpunkt ihrer Beziehung nicht gewusst hatte. Damals hatte Shriver zwischen ihm und der STARDUST gestanden, und jetzt stand Shruyver zwischen ihm und Gucky - und sah dem alten Bastard auch noch vage ähnlich „Ihr gebt mir jetzt sofort anständig Antwort und lasst mich dann sofort zu ihm, oder ..." Eine Zornesader pulsierte auf Bulls Stirn. „Ich fürchte ... das kann ... das will der Patient nicht."
    Bully starrte den Mediker an, als zweifle er an dessen Verstand. „Er will nicht, dass ich zu ihm komme?", stieß er hervor. „Mensch, Dorano, du weißt es vielleicht noch nicht, aber ich bin Guckys bester Freund!" Er lachte fassungslos. „Immer gewesen! Wenn es jemanden gibt, den er empfängt, dann bin ich es!"
    Bull nahm einen tiefen Atemzug. „In Ordnung, mein Freund. Er jst also wach."
    Dorano nickte. „Und ansprechbar."
    Wieder die stumme Antwort.
    Bull ballte die Hände. Zwischen den Zähnen stieß er hervor: „Und warum sollte er mich dann nicht empfangen wollen? Weiß er überhaupt, dass ich hier bin?"
    „Wir haben es ihm gesagt", verteidigte sich der Internist, sichtlich verzweifelt. „Aber er erlaubt niemandem, zu ihm zu kommen - niemandem außer dem Chef und ..."
    „Und?"
    „Ihm", antwortete Dorano und deutete zu Jan Shruyver hinüber.
    Bull sah von dem Internisten zu dem jungen Psychologen, unfähig, auch nur ein Wort herauszubringen. Shruyver ... Er knirschte mit den Zähnen und versuchte seine Wut unter Kontrolle zu bringen. Shriver war seit Jahrhunderten tot und vergessen, und ein Zellaktivatorträger sollte über dessen Person längst erhaben sein.
    Seltsam, wie der menschliche Geist in Grenzsituationen reagiert, überlegte Bull, und sein kühler Verstand dämpfte die Hitze der Gefühle.
    Schnell fügte Dorano hinzu: „Aber selbstverständlich kannst du akustisch mit ihm kommunizieren. Nur ... ohne Bild."
    „Was ist mit ihm los?", fragte Bull, bewusst an den jungen Lockenkopf gerichtet. „Weshalb dürfen nur du und Prak-Noy zu ihm rein?"
    „Schweigepflicht", bekam er zur Antwort. Shruyver betrachtete noch immer den Boden vor seinen Füßen. „Es tut mir Leid", fügte er noch hinzu.
    In diesem Moment tauchte Prak-Noy auf. Bull erwiderte seine Begrüßung nicht und fuhr den Chefmediker regelrecht an: „Was hat er, das keiner wissen darf? Was ist mit Gucky wirklich los? Ich bin doch hier nicht im Irrenhaus! Ich will eine klare Antwort!"
    Der Ära machte eine Geste, die Hilflosigkeit ausdrückte. „Auch dir einen angenehmen Tag, Minister Bull. Ich kann deine Aufregung sehr gut verstehen", sagte er mit, wie es aussah, ehrlichem Mitgefühl. „Aber Gucky hat uns verboten, über seinen ... seinen Zustand auch nur ein Sterbenswort zu verlieren - egal wer fragt. Es tut mir Leid, aber wir müssen den Willen des berühmten Patienten akzeptieren."
    Bull schloss kurz die Augen und blies die Wangen auf. Dann fragte er, ganz ruhig: „Er ist wirklich außer Lebensgefahr? Es geht ihm gut?"
    „Aus medizinischer Sicht - ja", antwortete Prak-Noy gedehnt. „Was soll das nun wieder heißen?" Bull hatte das kurze Zögern sehr wohl bemerkt. „Du kannst über den Interkom mit ihm sprechen", wich der Chefmediker aus. „Nur eben ohne Bild."
    Reginald Bull sah ihn an, dann Dorano, dann den Psychologen. Dann stieß er zornig hervor: „Danke, ich verzichte!"
    Prak-Noy und die beiden anderen blickten Reginald Bull einige Sekunden lang nach, als er ging.
    Shruyver hob dazu sogar den Kopf. Dann meinte der Ära: „Ich kann ihn verstehen. Irgendwann werden wir's ihm sagen müssen."
    „Wir haben getan, was wir konnten", sagte Dorano. „Alles Weitere liegt nicht mehr bei uns."
    Der Chefmediker nickte. Er sah Jan Shruyver an. „Ich kann mit ihm reden", sagte der junge Psychologe. „Aber keine Wunder vollbringen. Guckys Schicksal liegt jetzt in der Hand
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