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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen
Autoren: Unbekannt
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(Aber Belvar hat einmal gesagt, dass es schon immer einmal Feiglinge bei den Cortezen gegeben hätte - und sie wurden immer fortgejagt.) Ach, wozu schreibe ich das alles? Es interessiert niemanden. Ich sollte mich lieber in Sicherheit bringen, solange ich noch kann.
    Großer Zing, vielleicht schweigst du, weil mein Volk angefangen hat, an einen neuen Gott zu glauben. Aber ich habe Angst vor ihm. Er ist fürchterlich! Du bist immer noch mein Gott.
    Also wenn du mich hörst, dann lass meinen Traum diesmal bitte nicht in Erfüllung gehen!
    Aber natürlich wird er das. Es ist immer so
     
    2.
     
    RICHARD BURTON 18. Januar 1333 NGZ Normalerweise gab Reginald Bull ebenso wenig auf Vorahnungen wie Oberst Ranjif Pragesh. Aber dass dieser Flug unter keinem guten Stern stand, das hatte er einfach gewusst. Er besaß kein „zweites Gesicht", aber einen sehr empfindsamen Magen, was solche Dinge betraf.
    In der Zentrale des riesenhaften ENTDECKER-Raumers der Saturn-Klasse herrschte gespannte Erwartung. Noch befand sich das terranische Schiff im Linearflug und damit in relativer Sicherheit, doch das Ende der Etappe und somit das Eintauchen in den Normalraum stand unmittelbar bevor.
    Und das bedeutete: höchste Alarmstufe!
    Vom ersten Moment an war damit zu rechnen, dass die Ultra-Giraffe die Ortung eines „Ping" meldete - jenes Ortungsreflexes, der stellvertretend für das baldige Eintreffen eines jener furchtbaren Energietorpedos stand, mit denen der Tarantelnebel förmlich gespickt war. War die RICHARD BURTON erst einmal geortet, war es nicht weit bis zur Materialisation eines oder mehrerer jener „Helix-Sprengköpfe", wie Malcolm S. Daellian sie getauft hatte. Sie spürten praktisch alles auf, was Energie emittierte, folgten ihm und vernichteten es.
    Das hatte die Besatzung schön mehrmals miterlebt. Beim ersten Mal waren es Gurrad-Schiffe gewesen, beim zweiten Mal scheinbar zum Leben erwachte Wracks ... Nirgends in diesem 150 Lichtjahre durchmessenden Sternhaufen, der vor fast einem Jahr in der Großen Magellanschen Wolke materialisiert war, war man sicher vor ihnen.
    Reginald Bull zählte bei sich die Sekunden des automatischen Countdowns mit herunter. Links von ihm saß mit ausdruckslosem Gesicht und dem obligatorischen weißen Turban der Kommandant Ranjif Pragesh. Der Kopf der Ersten Pilotin Lei Kun-Schmitt steckte noch unter der SERT-Haube. Ebenfalls an seinem Platz war der „Terhandor" - wie Terraner-Springer-Mischlinge gelegentlich genannt wurden - Shabor Melli, seines Zeichens Leiter der Abteilung Funk und Ortung. Auf ihn konnte es in den nächsten Augenblicken besonders ankommen. Der Großteil der Stammbesatzung, sofern Dienst habend, war ebenfalls zugegen, genau wie die arkonidische „Beobachterin" der Mission, Ascari da Vivo.
    Niemand sprach. Es herrschte eine fast gespenstische Stille. Alle wussten, was sie vielleicht erwartete und wo sie herauskommen würden - und warum. Alles war gesagt. Die RICHARD BURTON würde in dem Moment reagieren, in dem ein „Ping" gemeldet wurde. Das hieß: alle Systeme herunterfahren, sich energetisch „tot stellen". Nur so war der Bedrohung durch die Torpedofelder zu begegnen.
    Die drei aus einem Wrack geretteten Gurrads Faghan El Bar, Tary Gerrige und Gahd Konter hielten sich ebenfalls in der Zentrale auf. Einmal hatten sie ja schon Bekanntschaft mit den Energietorpedos gemacht, als ihr Birnenraumschiff nach dem Eindringen in den „neuen" Sternhaufen ohne Vorwarnung vernichtet worden war. Sie hatten als Einzige überlebt. Wenn sie Angst davor hatten, erneut einem dieser Energietorpedos zu begegnen, dann zeigten sie es nicht. Dazu waren sie zu stolz.
    Und dann war es so weit.
    Die 1800 Meter durchmessende BURTON glitt aus dem Linear- in den Normalraum zurück. Alle hielten den Atem an. Jeder rechnete mit dem Ortungssignal der Ultra-Giraffe. Wo blieb das „Ping"?
    Die Sekunden verstrichen. Bull sah zu Melli hinüber. Die Miene des Terhandors verriet nach wie vor äußerste Konzentration.
    Die Holoschirme der Außenbeobachtung zeigten neue Sternkonstellationen vor dem Hintergrund des bekannten Weltalls. Die RICHARD BURTON hatte im Linearflug nicht mehr als 2,4 Lichtjahre zurückgelegt. Das war ein Katzensprung im Vergleich zu der Strecke, die hinter ihr lag, seitdem sie am 5. August des Vorjahres aus dem Solsystem auf ihre lange Reise gestartet war, immer dem psionischen Jetstrahl nach, der von der Sonne direkt in die Große Magellansche Wolke führte. Es war die längste Reise
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