Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Schwerkraft und selbst das Licht erloschen. Auch die Schutzschirme, die Waffensysteme ... alles, was die RICHARD BURTON beschützen konnte!
    Kein Laut durchdrang mehr das Halbdunkel in der Zentrale, während alle gespannt die weitere Entwicklung abwarteten. Nichts geschah. Zwei Minuten lang. „Ortung!", rief Shabor Melli an seiner Funkkonsole. „Ein Helix-Sprengkopf!"
    Er legte das Bild des wandernden Energiefeldes auf einen Notschirm der Panoramagalerie, als auch schon das nächste Ping erklang. Der Sprengkopf war ganz nahe vor dem ENTDECKER materialisiert, der antriebslos im All schwebte.
    Aber die seltsame Erscheinung wendete sich keineswegs der RICHARD BURTON zu. Ihr Ziel war das Wrack. „Ich glaube es nicht", murmelte Bully.
    Tolot, der neben ihm die Vorgänge beobachtete, grollte: „Das muss an den Mikromaschinen liegen. Unsere Flucht erfolgte unter starken Energieausbrüchen.
    Anscheinend veranstalten sie dort noch immer ein energetisches Feuerwerk."
    „Sie ahnen nicht, was für einen Gefallen sie uns damit tun", sagte Bully. „Sie lenken den Sprengkopf ab, und er nimmt den Köder an!"
    Er redete von dem Feld wie von einem lebendigen Wesen, aber damit brachte er die Gefühle aller in der Zentrale auf den Punkt. Sie betrachteten den Sprengkopf als persönlichen Feind, der sie vernichten wollte. Und war er nicht ein intelligentes System?
    Eine Gänsehaut überlief Bully, als er sah, wie das Energiefeld in Richtung Wrack beschleunigte. Der Rest dauerte keine zwei Sekunden.
    Der Helix-Sprengkopf umhüllte das fremde Raumschiff - und detonierte!
    Ausläufer der freigesetzten Gewalten erfassten auch die RICHARD BURTON. Der ENTDECKER wurde durchgeschüttelt, als erlebte er ein Erdbeben.
    Jeder an Bord konnte hören, dass es zu Schäden kam. Material kreischte, ein hohes Singen erklang, die ganze Schiffszelle hallte von knallenden Geräuschen wider.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern
     
    9.
     
    Wolke im All Bedrückt saßen Reginald Bull und Fran Imith am Kopfende des großen Konferenztisches, an der rechten Längsseite hatten die drei Gurrads Platz genommen, ihnen gegenüber stand Tolot und schwebte Daellians Medotank. Die Aufregungen waren erst wenige Stunden her, und besonders den Gurrads sah man die Erschöpfung an. „Wir haben alle erlebt, was mit dem Wrack geschehen ist", sagte Bully. „Es wurde vernichtet und verteilt sich gerade als feiner Staub in alle Richtungen. Wir können von Glück sagen, dass der Sprengkopf nicht uns getroffen hat. Die Druckwelle war schon heftig genug. Wo ist Trerok? Er wollte eigentlich mit der Auswertung ..."
    Er unterbrach sich, als der Zaliter hereinkam und sich auf dem Weg zu seinem Platz zu Fran vorbeugte, die links von Bully saß. Die Frau mit den schulterlangen roten Haaren nahm einen Holowürfel entgegen. Sie nickte Trerok zu, dann schaute sie auf den Datenträger. „Die Bilanz der Ausfälle", murmelte sie gerade laut genug, dass alle Anwesenden sie verstehen konnten. „Mit Gucky steht es nicht zum Besten, aber Ldie Werte sind wieder alle stabil. Die Medostation meldet seinen Zustand als unkritisch."
    „Gott sei Dank!", entfuhr es Bully. „Dafür haben wir zwei Opfer an Bord der BURTON zu beklagen", fuhr Fran fort, „infolge der Explosionsausläufer des Wracks."
    Bully ballte die Hände. „Verdammt! Aber es hätte schlimmer kommen können.
    Wenigstens haben wir Gucky und Tolot nicht verloren - und auch keinen von euch."
    Er nickte zu den drei Gurrads, die ihn mit stolzer Miene anblickten. „Wir haben uns nach Kräften bemüht", entgegnete Gahd Konter, der frisch aus der Medostation kam. Er stieß einen leisen Schrei aus und spuckte einen Schleimbatzen auf den Boden. Dann lächelte er den Expeditionsleiter an. „Entschuldigung, deine Leute haben mich wieder gut hinbekommen, aber ich bin immer noch etwas erkältet."
    Bully starrte ihn entgeistert an. Er hatte schon geglaubt, von diesem Schleim ginge eine Gefahr aus. „Sicher haben die Mediker auch dagegen ein Mittelchen."
    „Was die Schäden an unserem Schiff angeht", sagte Fran nach einem weiteren Blick auf den Holowürfel, „so hat es davon anscheinend mehr gegeben, als uns recht sein kann."
    „Ich habe gerade per Funk einige Details erfahren", meldete sich Daellian zu Wort. „Äußerlich ist der Raumer heil geblieben, die Außenhülle wurde an keiner Stelle beschädigt. In der Art eines >hyperphysikalischen EMP< ist jedoch Energie ins Innere durchgeschlagen, die vor allem Hyperkristalle getroffen hat.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher