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2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge
Autoren: Unbekannt
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Sie sind in etlichen Maschinen und Aggregaten förmlich >ausgebrannt< und ähnlich der HyperimpedanzÜberlastung zu Staub zerfallen. Zwar ist im irreparablen Sinn nur ein geringer Teil der Geräte betroffen ..."
    Bully hob die Hände. „Bitte keine langen Vorträge. Mich interessiert eigentlich nur eines: Sind wir manövrier und gefechtsfähig?"
    „Eingeschränkt", antwortete es aus dem Medotank. „Wie lange wird die Reparatur dauern?"
    Daellian schwieg für einen Moment, anscheinend fragte er über Funk nach. „Es ist fraglich, ob sie im All durchgeführt werden kann. Torde Molm, der Obermaschinist, meint, wir müssten uns dafür einen Planeten zur Landung suchen."
    Bully nickte. „Der Mann versteht sein Handwerk. Wenn er das sagt, können wir sicher sein, dass uns keine andere Wahl bleibt. Wir werden keine Reparatur im freien All riskieren." Er legte beide Hände auf die Tischkante. „Damit wären wir wohl am Ende unserer ..."
    „Ich sehe noch ein Problem", grollte Tolot leise. „Bre Tsinga."
    Bully starrte den Haluter an. An die junge Frau hatte er gar nicht mehr gedacht. „Du hast Recht. Die Erschütterungen waren gewaltig und die Geräusche verräterisch.
    Jetzt hat sie sicher mitbekommen, dass sie sich nicht mehr auf Terra aufhält, sondern in einem Raumschiff, unterwegs zu einem für sie unbekannten Ort."
    „Wenn es ganz schlimm kommt, zählt sie eins und eins zusammen", meinte Fran Imith. „Sie ist Kosmopsychologin. Sie in ihrem Gefängnis ... ein Opfer Gon-Orbhons ... in einem Raumschiff ... wohin sollte das wohl unterwegs sein?"
    „Ich frage mich, ob sie nicht längst wieder in Verbindung mit ihrem >Gott< steht", sagte der Residenz-Minister. „Ich hatte selbst kurz den Eindruck ..." Er stockte und schüttelte den Kopf. „Nein, das hat damit nichts zu tun."
    „Woran dachtest du gerade?", grollte der Haluter.
    Bully stützte den Ellenbogen auf. „Wenn ich's mir recht überlege, hätte ich eigentlich gar nicht wissen können, dass ihr auf dem Rückweg zur Wartungsluke wart. Vorhin, dort im Wrack. Wir hatten euch nicht mehr auf den Schirmen. Vernünftigerweise hätte ich annehmen müssen, dass ihr ausgelöscht wart. Aber etwas hat mir zugeflüstert, dass ..."
    „Zugeflüstert?" Trerok beugte sich interessiert vor.
    Der Residenz-Minister hob die Hände. „Ich wusste ganz einfach, dass Gucky schwer verletzt ist und ich handeln musste. Es war Intuition. Belassen wir's dabei."
    „Du hast richtig gehandelt", bestätigte Faghan El Bar. „Das ist das Einzige, was zählt."
    Bully hörte ihn kaum. Er wollte das Thema zur Seite schieben, aber es beschäftigte ihn weiter. Etwas hatte mit ihm Kontakt aufgenommen. Und dieses Etwas hatte ihn veranlasst, so und nicht anders zu handeln.
    Nicht ihm, Bully, hatten Gucky, Tolot und die Gurrads ihre Rettung zu verdanken, sondern diesem geheimnisvollen Einfluss.
    Aber er hütete sich, das laut zu sagen. Stattdessen entgegnete er: „Ganz meine Meinung, Faghan. Ich möchte mich noch einmal ganz besonders bei euch, den Gurrads, für euren Einsatz und die Kameradschaft bedanken. Tary, Gahd Faghan ..."Er nickte allen drei zu. „Ich denke, wir haben uns jetzt etwas Ruhe verdient.
    Hiermit beende ich diese Sitzung."
     
    EPILOG
     
    Ein Schwindelgefühl erfasst mich. Seltsam, denke ich, dass ein körperloses Wesen sich unwohl fühlen kann. Aber dann fällt mir ein, dass ich ja gar nicht körperlos bin. Mein Geist hat noch immer eine Form, obwohl sie nicht sichtbar ist und Materie durchdringt.
    Ich bin wie eine Wolke im All, wie ein Schleier, dessen Ränder verwehen.
    Das Schwindelgefühl hat seinen Grund. Etwas beeinflusst mich. Mangel oder Fülle? Beides. Der Mangel an energetischen Ankern, die Fülle der Entladungen.
    Die Waffen der Kämpfer speien Feuer. Alles ist voller Elektrizität. Die Luft knistert, Funken springen über. Ein Wunder, dass ich meine Struktur noch halten kann.
    Ich schwebe über dem Erkundungstrupp und sehe, dass ihn die Kraft verlässt. Sorge überkommt mich. Reginald ist informiert, aber wird er rechtzeitig handeln? Habe ich ihn überhaupt erreichen können?
    Nein, Zweifel sind nicht gut. Wenn ich nicht glaube, was ich erlebe, mit meiner Wahrnehmung hadere, führt das in einen Teufelskreis. Ich müsste mich fragen, ob ich noch lebe. Ob ich das alles nicht im Augenblick meines Todes fantasiere.
    Aber dann spüre ich, wie die Atmosphäre aus dem Wrack flutet. Es reißt mich von meinen Freunden los, in Richtung Außenhülle.
    Ein mächtiger
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