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2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge
Autoren: Unbekannt
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SERT-Haube die Außenbeobachtung ermöglichte. Gucky, Tolot und er. So lange standen sie schon füreinander ein. Sollte ihre gemeinsame Zeit jetzt abgelaufen sein? Nach drei Jahrtausenden? Angesichts einer Situation, die ihnen anfangs so harmlos erschienen war?
    Wenn seine Freunde in dem zerschossenen Wrack den Tod fanden ...
    Bully stockte. Er hob den Kopf. Etwas hatte seine Gedanken gestreift. Eine Ahnung, der Hauch eines Wissens, das neu war, ihm aber sogleich als feste Gewissheit erschien.
    Es lag doch auf der Hand, was geschehen war!
    Seine Freunde kämpften sich einen Weg frei, und zwar in Richtung Außenhülle. Was immer sie in dem Wrack vorgefunden hatten, sie befanden sich auf dem Rückzug!
    Verflogen war jeder Zweifel, dass sie tot sein könnten. Er gewann sogar eine klare Vorstellung davon, wo sie sich aufhalten mussten. Sie waren durch eine Wartungsluke eingedrungen, die auf einen Gang mündete, der mitten ins Herz des Wracks führte.
    Natürlich bewegten sie sich auf geradem Weg wieder dorthin zurück.
    Bully legte Trerok die Hand auf die Schulter. „Und es besteht eine Hoffnung auf Rettung. Wir sollten davon ausgehen, dass ihr Funkverkehr gestört ist und sie durch schiffsinterne Systeme abgeschirmt werden. Das Team ist auf dem Weg nach draußen."
    „Woher weißt du das? Eben hast du noch ganz anders ..."
    Bully winkte ab. „Erst einmal nehmen wir Fahrt auf." Er wandte sich an Oberst Pragesh, der sofort entsprechende Befehle an die Emotionautin Lei Kun-Schmitt weitergab. Beide schienen nur auf diese Entscheidung gewartet zu haben.
    Im nächsten Moment setzte die RICHARD BURTON sich in Bewegung, so langsam und Energie sparend wie möglich, aber zielgerichtet auf das Wrack zu. „Eine Robotereinheit soll sich bereitmachen", wandte Bully sich erneut an Pragesh. „Für den Fall, dass wir einen Rettungstrupp schicken müssen."
    „Wie willst du mit unseren Leuten Kontakt aufnehmen?", fragte Trerok. „Kommt Zeit, kommt Rat." Bully legte jetzt eine gewisse Verbissenheit an den Tag, die alles andere als typisch für ihn war. Der Zaliter blickte ihn argwöhnisch an, und auch Daellians Schweigen schien äußerst beredt zu sein.
    Bully merkte es nicht. Er bequemte sich wieder in seinen Kommandosessel und stützte das Kinn auf die Faust. Es schien, als lausche er einer inneren Stimme. „Da vorn." Er deutete auf die Panoramagalerie, die jetzt deutlich die geometrische Struktur des Wracks zeigte, dem sie sich näherten. Eingezeichnet waren auch mehrere Gänge, von denen sie durch Guckys und Tolots Funkberichten Kenntnis hatten. „Das Schiff ist wirklich ein Wrack", seufzte Oberst Pragesh.
    Trerok hob die Braue. „Wir sollten unseren Gegner nicht unterschätzen."
    „Zwei Gänge führen auf die Wartungsluke zu", sagte Bully. „Durch den einen sind unsere Leute vorgestoßen, durch den anderen kommen sie zurück. Wir hören nichts mehr von ihnen, also könnte dieser andere ihnen Probleme bereiten."
    „Das ist reine Spekulation", protestierte Daellian in seinem Medotank. Es klang blubbernd, als rege er sich über die unwissenschaftliche Beweisführung des Expeditionsleiters auf. „Mag sein." Bully ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Frag mich nicht, warum ich so sicher bin. Aber auf meine Intuition konnte ich mich bisher immer verlassen."
    „Schöner Trost", blubberte Daellian.
    Bully wandte sich an den' Ortungschef .„Wie sieht es aus, Shabor? Tut sich etwas?"
    „Nicht die Bohne", antwortete der stämmige Hüne mit den rotblonden, zu Zöpfen geflochtenen Haaren. „Weit und breit keinerlei Funkechos."
    Der Expeditionsleiter nickte und stützte sich auf die Armlehne des Sessels. „Wir dringen weiter vor. Die Schiffsverteidigung soll die Desintegratoren vorbereiten. Wir werden einen Kanal in das Wrack bohren, um unsere Leute herauszuholen."
    „Bist du völlig verrückt geworden?", gellte Daellians Stimme auf.
    Bully blickte das abgeschrägte Achteckprisma mit der Vierkantpyramide an, in dem Daellians Körper ruhte. „Vielleicht. Ich behaupte nicht, mit absoluter Sicherheit zu wissen, woher ich meine Informationen beziehe. Aber eines weiß ich ganz sicher: Wenn ich dieser Intuition nicht folge, sind unsere Freunde an Bord des Wracks verloren."
    Daellian schwieg, und Trerok starrte ihn entgeistert an. „Ranjif", wandte Bully sich an den Kommandanten. „Sorge dafür, dass die RICHARD BURTON einen Kanal in das Wrack bohrt, der den Gang quert, durch den unsere Freunde zurückkehren wollen. Wir müssen
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