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2258 - Medusenklänge

Titel: 2258 - Medusenklänge
Autoren: Unbekannt
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der Gurrads, dass er Gucky übernehmen soll. Durch Handzeichen befiehlt er ihm, das Flugaggregat einzuschalten, das in jeden Schutzanzug eingebaut ist. Hier können sie es sicher verwenden, hier ist der Gang nicht so schmal. Sie können nicht mehr darauf hoffen, unentdeckt zu bleiben.
    Faghan El Bar schultert den Ilt, blickt den Haluter noch einmal skeptisch an, der ihn energisch drängt, sich endlich auf den Weg zu machen.
    El Bar winkt seinen Artgenossen und schaltet das Flugaggregat ein. In atemberaubendem Tempo rasen die Gurrads in den Korridor davon.
    Wie lange kann das gut gehen? Werden die Roboter ihnen nicht durch das Loch folgen, das Tolot in den Zentraleboden geschmolzen hat?
    Offenbar sagt sich das auch der Haluter. Er zieht wieder seine Waffe und legt auf die Ränder des Loches an. Dann wartet er einige qualvolle Sekunden, bis der erste fliegende Roboter durch das Loch hinabstoßen will.
    Tolot zielt und schießt ihn ab. Die heiße Schlacke klatscht neben ihm auf den Boden. „Verdammt!", höre ich ihn murmeln.
    Das war es wohl nicht, was er sich erhofft hatte. Aber schon taucht ein zweiter Roboter auf, ein dritter und vierter. Tolot eröffnet ein ums andere Mal das Feuer und schießt so frühzeitig, dass ihre Schlacke über den Rand des Loches schwappt.
    Weitere Roboter tauchen auf, mit denen er genauso verfährt, wobei immer wieder glühende Metallklumpen bedenklich dicht bei ihm auf den Boden des Ganges fallen.
    Jetzt begreife ich endlich. Was für ein Plan!
    Der Wall aus Schlacke, den sie oben um sich herum errichteten, muss ihn auf diese Idee gebracht haben. Der Ansturm der Gegner ist so heftig und stark, dachte er wohl, dass er ihre Masse nutzen kann, zumal die Roboter jetzt größer geworden sind: Er verschließt mit den glühenden Schlacken das Loch!
    Voller Ehrfurcht sehe ich ihm zu, einem Kämpfer und genialen Denker. Ich sehe, wie das Loch immer kleiner wird, und je kleiner es wird, desto schneller verengt es sich, bis kein Roboter mehr an seinem winzigen Rand erscheint.
    Dann wendet Tolot sich ab und sprintet durch den Gang davon.
    Natürlich werden die Roboter nun ihrerseits mit Thermowaffen arbeiten. Sie werden die Schlacke beseitigen und nach unten vorstoßen. Dann werden sie die Verfolgung aufnehmen und die Gejagten schließlich einholen.
    Aber Tolot hat seinen Kameraden einen Vorsprung verschafft.
    Wie lange kann das gut gehen? Wann brechen auch hier die Roboter aus den Wänden?
    Ich verstehe, dass Tolot dieses Risiko eingehen musste. Es galt, überhaupt etwas zu tun, was ihnen die Möglichkeit gab, bis zur Außenhülle vorzudringen und das Wrack durch die Wartungsluke wieder zu verlassen.
    Wenn sie doch wüssten, wie vergeblich ihre Hoffnung ist.
    Ich muss etwas tun. Ich bin hier, weil Reginald ihren Tod nicht dulden will. Er weiß nichts von mir und hat mich doch geschickt. Er will, dass ich ihnen helfe.
    Mein Geist taumelt dahin. Ich bin Orientierung slos, aber ich folge Tolot, schwebe über ihm, als er den Gang entlangrennt, den Gurrads hinterher.
    Wolpor Farang, denke ich, finde eine Lösung zu ihrer Rettung!
    Welche Möglichkeiten habe ich? Es ergibt keinen Sinn, Tolots Team auf das Problem aufmerksam zu machen. Sie wissen nicht, dass die RICHARD BURTON sie nicht mehr anpeilen kann, und selbst wenn sie es wüssten, wie sollten sie es ändern?
    Dazu müssten sie das Makrohirn vernichten, dessen Existenz ihnen unbekannt ist.
    Und wenn ich es vernichte? Aber wie soll ich das tun? Wie soll ich eine Biopositronik ausschalten, deren Intelligenz das ganze Schiff durchzieht? Indem ich sie übernehme? So mächtig bin ich nicht. Mein Geist würde in einem Maße zerdehnt und zersplittert, dass er vielleicht nie mehr zu mir selbst zurückfände.
    Aber ist dieser Preis wirklich zu hoch? Sollte ich es nicht trotzdem wagen?
    Ich schiebe es auf. Vorher will ich nach anderen Lösungen suchen. Ich will mich gern opfern, aber nur, wenn mir der Sieg auch gewiss ist. Sonst beraube ich Tolot und sein Team jeder Möglichkeit, mit dem Leben davonzukommen.
    Ich besinne mich und denke logisch. Wenn ich nicht nach innen wirken kann, dann möglicherweise nach außen? Kann ich nicht wieder mit Reginald in Verbindung treten? Vielleicht über diese Frau, Bre Tsinga, sie ist besonders sensibel?
    Nein, ich wende mich selbst an ihn. Habe- ich nicht diese Gabe? Es ist mir schon einmal geglückt, warum nicht ein zweites Mal, auch über diese Entfernung hinweg.
    Teilen wir nicht ein ganz besonderes Band?
    Ich setze die
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