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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe
Autoren: Unbekannt
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aus nicht zu sehen. Sie fahren auf der anderen Seite des Felsmassivs los."
    Wir wandten uns dem Schienenstrang zu, auf dem von der Küste her der nächste Leertransport in die Raffinerie fuhr. Noch immer entdeckten wir keine Soldaten. Sie hielten sich auch nicht in den Waggons versteckt, die wir flüchtig in Augenschein nahmen.
    Wir stiegen auf, blieben aber im Freien. Rorkhete zog eines seiner winzigen Geräte aus dem Gürtel und hantierte eine Weile daran. „Keine Sicherheitssysteme", sagte er in seiner knappen Art.
    Irgendwie war es verständlich, denn wo sollte auf Etabe ein Gegner oder Saboteur herkommen?
    Dennoch gingen mir die Soldaten nicht aus dem Kopf.
    Neben den Lokführern gab es in der Raffinerie eine zweite große Berufsgruppe, die wir zu Gesicht bekamen, die Weichenwärter. Jeweils zu dritt betreuten sie ein Stellareal. Im Schnitt rollte alle zwei Minuten ein Zug vorbei. Da die leeren Transporter innerhalb des Raffineriegeländes ziemlich langsam fuhren, blieb den Kybb-Traken gerade genug Zeit, um die Weichen umzustellen und den nächsten Zug auf die richtige Monoschiene zu lenken. Ein Stück weiter hinten fächerten die Geleise zu einem Bahnhof mit vierzig, fünfzig Schienen und Ladesektionen auf.
    Der Wind trieb Erdbeergeruch herbei. Der Khalumvatt konnte es nicht sein, der so roch, eher ein Schmier- oder Kühlmittel, das sie in der Raffinerie verwendeten.
    Wir hielten an, weil Catiaane stehen geblieben war. Sie blickte sich suchend um.
    Bloß das nicht, durchzuckte mich der Gedanke. Sag jetzt nicht, dass du ihn nicht mehr spüren kannst. „Er ist da drin!"
    Mitten in der Raffinerie. Die Kybb-Traken hatten die Anlage unmittelbar über dem Ewigen Asyl der Blutenden Schildwache errichtet. „Also los!" Wir fielen in leichten Trab, überquerten das freie Gelände und hielten auf einen der Bahnsteige zwischen zwei noch freien Geleisen zu. Hoch über uns baumelten Füllschächte und Rohre mit mehreren Metern Durchmesser in der Luft. Durch sie pumpten die Traken den Hyperkristallstaub in die Waggons.
    Auf den Nachbargleisen dröhnte und stöhnte es. Dort nahmen in diesem Augenblick die Pumpen ihre Arbeit auf.
    Wir hasteten weiter. Catiaane blieb plötzlich stehen.
    Der Staub der Hyperkristalle! Sie verliert die Orientierung.
    Die Schildwache wanderte unruhig hin und her. „Weiter!"
    Sie begann zu rennen. Wenn sie jetzt den Kontakt zu Hytath erneut verlor, mussten wir warten, bis in diesem Bereich der Abfüllanlage keine Züge beladen wurden.
    Catiaane kehrte zurück. „Hier irgendwo muss der Eingang sein."
    „Wir können kein Loch in den Plastboden graben." Ich hielt nach einer Möglichkeit Ausschau, wie wir nach unten gelangen konnten. Fast am Ende des Bahnsteigs erhob sich ein Metallhäuschen, vermutlich der Eingang zu einem Wartungsschacht. „Mir nach!"
    Plötzlich sahen wir die Soldaten, huschende Schatten zwischen und unter den Waggons. Sie hielten zielstrebig auf unseren Bahnsteig zu. „Ich habe es gewusst", zischte Zephyda.
    Die Kybb-Traken hatten unsere Spur entdeckt. Sie rannten zielstrebig in unsere Richtung.
    Der Hyperkristallstaub! Ein Teil des Staubs verwirbelte in der Luft, setzte sich als hauchdünne Schicht auf den Bahnsteigen ab. Und mittendrin hinterließen wir Stiefelabdrücke. Besonders deutlich traten die des Shoziden hervor. „Runter vom Bahnsteig!", rief ich gedämpft. Wir sprangen in das Betonbett neben die Monoschiene. Auch hier lag Staub, allerdings unregelmäßiger.
    Die Soldaten holten auf. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie sie ihre Strahler in Anschlag brachten. Sie hatten folglich Schießbefehl erhalten.
    Die Kybb-Traken hatten es die ganze Zeit vermutet. Vermutlich hatten sie immer wieder Fußspuren entdeckt. Der Zwischenfall auf der schwimmenden Fabrik hatte sie endgültig auf den Plan gerufen.
    Geduckt hasteten wir neben der Schiene entlang. Rorkhete machte erst gar nicht den Versuch, seinen Oberkörper in Sicherheit zu bringen. Er war zu groß. Er riss den Besch von der Schulter und hielt ihn sich vor den Bauch.
    Irgendwo hinter meinem Rücken machte es „Pling!" Die Soldaten verwendeten Feststoff geschosse. Das machte uns das Leben besonders schwer. „Zephyda, Rorkhete, Selboo, ihr versucht, uns den Rücken freizuhalten."
    Wieder machte es „Pling!" Die Soldaten sahen keine Spuren mehr und wussten nicht, in welche Richtung wir uns bewegten. Noch rückten sie weiter vor, aber ihre Bewegungen wurden immer langsamer. Schließlich blieben sie stehen und
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