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2251 - Das Land unter dem Teich

Titel: 2251 - Das Land unter dem Teich
Autoren: Unbekannt
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Schacht fallen. Der Antigrav trug sie nach oben.
    Rhodan hatte keine Ahnung, warum er sich auf einmal im Antigravschacht der Asylkapsel wiederfand. Als er das Deck mit dem Zugang zum Dotter erkannte, schwang er sich aus dem Schacht und lief den schmalen Gang zum Zentralebereich hinunter.
    Rorkhete stand dort, Lyresseas schwarzblaues Kleid in der Hand.
    Rhodan legte auf ihn an. „Erspar uns das", knarzte Rorkhete. „Ich bin wieder ich."
    „Und Lyressea?" Rhodan wies mit dem Doppellauf auf das blauschwarze Stoffbündel in Rorkhetes Händen. „Ist wohl in ihrer Zweiten Gestalt unter ..." Der Shozide brach ab und starrte an ihm vorbei.
    Rhodan riss den Kopf herum. „Lyressea!"
    Sie taumelte ihnen entgegen. „Wir müssen den Prozess einleiten", sagte sie undeutlich.
    Die Sensorkugeln näherten sich ihr wie scheue, freundliche Tiere. Sie streichelte eine.
    Im nächsten Moment gellte Alarm durch die Asylkapsel. „Mein Kleid", sagte Lyressea zu dem Shoziden und hielt ihm die offene Hand hin.
    Der Selbstvernichtungsmodus!, dachte Rhodan. „Lyressea! Was ist passiert? Wie ist die Lage?"
    „Diese Wesen dringen in die Kapsel vor ... Wir müssen uns beeilen." Sie war von Schweiß bedeckt, als sie in ihr Kleid schlüpfte. Der Kunststoff dehnte sich wie Gummi dabei. Der Anblick wäre zum Lachen gewesen, wenn nicht ... „Kimte", sagte Rhodan.
    Sie sah ihn an, Schmerz in den Augen. „Ich habe nichts dagegen tun können."
    „Unwichtig jetzt", brummte Rorkhete. „Was ist mit den Angreifern?"
    Lyressea ignorierte ihn. „Catiaane", sagte sie.
    Rhodan sah zu dem Podest. Das rötliche Flimmern um die schlafende Eherne Schildwache war erloschen, und ihre Gestalt war auch nicht mehr golden. Das Gold lag als Staub auf dem Podest und dem Boden.
    Rhodan blinzelte. Er konnte die Haut der Schildwache nicht richtig erkennen. Sie war dunkeltönig, aber er konnte die Farbe nicht klar identifizieren. Blau? Braun? Irgendwie changierend.
    Ein Ruck ging durch die mädchenhafte Gestalt, und sie kippte wie bei dem uralten Trick mit der schwebenden Jungfrau in die Waagerechte, sank langsam zu Boden.
    Nein, doch nicht. Kurz vor dem Boden blieb sie in der Luft hängen.
    Lyressea eilte zu ihr, hatte plötzlich ein rotes Stoffbündel in der Hand. Sie begann die schlafende Schildwache anzuziehen. „Lyressea", sagte Rhodan. „Was ist, wenn sie durch den Antigravschacht heraufkommen? Wir müssen doch noch nach oben!"
    Rorkhete fluchte neben ihm. „Gib mir mein Gewehr! Ich halte sie auf!"
    Rhodan überlegte, ob er ihm trauen konnte, aber Lyressea sagte: „Wir nehmen einen anderen Weg. Kommt. Wer von euch kann sie tragen?"
    Catiaane hing, in einen roten Overall gekleidet, in der Luft, die Augen nach wie vor geschlossen. An ihrem Nacken schwebte schräg etwas ebenfalls Rotes wie ein zerknülltes Handtuch. Eine große Kapuze, begriff Rhodan.
    Er drückte Rorkhete den Strahler in die Hände und ging die Schildwache aufheben. Ihre Haut hatte einen metallisch kühlen Farbton, aber ihr Leib fühlte sich wohlig warm an unter dem flauschigen roten Stoff. „Kommt." Lyressea war an dem nun leeren Podest vorbeigelaufen und stand vor einer Öffnung, die eben noch nicht dort gewesen war. Sie sprang hinein, schwebte nach oben weg. Die Sensorkugeln drängten sich an der Schwelle des zweiten Antigravschachts.
    Rhodan trat zwischen ihnen hindurch, passte auf, dass er in der engen Öffnung nicht Catiaanes Kopf irgendwo anstieß, und ließ sich von dem Antigrav nach oben tragen.
    Unter sich sah er Rorkhetes Helm glitzern.
    Schon wurde es wärmer um sie herum.
     
    Zwischenspiel: Aus Nesses längstem Halo-Brief
     
    Ich hatte das Gefühl, in einem Albtraum unterwegs zu sein. Meine Arme hätten, so leicht Laokim auch war, längst unter ihrem Gewicht ächzen müssen - bloß spürte ich davon nichts.
    Ich ging an dem ausgebrannten Gleiter vorbei, der sich vorhin vor unseren Augen überschlagen hatte. Wachschutzweiber lagen um ihn verstreut und rührten sich nicht.
    Nur zwei von sieben saßen aneinander gelehnt im Gras und starrten mich stumm an, während ich vorbeiging. Die eine hatte einen offenen Bruch am Bein. Fahl ragte der Knochen aus der zerfetzten Hose.
    Der Geruch von versengtem Fleisch, er hing überall in der Luft.
    Scho Tschais Gleiter stand verlassen bei der Schleuse. Seine Scheinwerfer brannten noch. Ihre Lichtkegel hoben die schrundige Oberfläche des Artefakts hervor.
    Ich trug Laokim an der großen fremden Maschine vorbei, die schief in der Türöffnung
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