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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx
Autoren: Unbekannt
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Bewaffneten feuerten ebenfalls. Eine Statue nach der anderen wurde von blauen Blitzen eingehüllt und zerrissen.
    Die Menge begleitete jede Explosion mit lautem Jubel. Nicht alle schrien, das war deutlich, doch immer mehr ließen sich von der Erregung anstecken.
    Unvermittelt brach die Szenerie in einem Funkenregen zusammen. Aus einer völlig veränderten Perspektive baute sie sich wieder auf. „Gon-Orbhon!", skandierten Zehntausende. „Bestrafe die Verräter aus Ammandul! Sie ließen dich allein in der Zeit, als du sie gebraucht hättest..."
    „Ammandul hat uns verraten!" '„Wir wurden belogen, ausgenutzt und vergessen."
    Das Holo erlosch. „Die Optik wurde von einem Shoziden zerstört", erklärte Jopahaim. „Ich konnte sie nicht mehr ersetzen, ohne Gefahr zu laufen, trotz meines Status festgenommen zu werden. Als die Statuen fielen, hätte sich die aufgebrachte Menge auch von einem Schutzherrn nicht mehr zurückhalten lassen."
    „Wie konnte das geschehen?", fragte Gimgon. „Jahrelang haben wir von Parrakh nur beruhigende Informationen erhalten."
    Jopahaim duckte sich wie zum Sprung. „Das kann so nicht sein." Seine Aufregung war unverkennbar. „Mehrfach habe ich von Parrakh aus um Unterstützung gebeten. Die Antworten aus Jamondi waren lapidar: Kein Raumschiff entbehrlich, alle Kräfte für den Neuaufbau benötigt."
    „Wer hat diese Antworten gegeben?" Carya Andaxi wälzte sich in ihrer Wasserkuhle. „Die Schildwachen", antwortete Jopahaim. „Schutzherr Gimgon ebenfalls."
    „Wir wurden nie um Unterstützung gebeten", fuhr Lyressea auf. „Keinesfalls hätten wir unsere Hilfe verweigert."
    „Alle Funkprotokolle, die ich mir vorlegen ließ, bestätigten die Ablehnung."
    Lyressea schüttelte betroffen den Kopf. „Die Mediale Schildwache hätte auf Parrakh fast ihr Leben verloren", erinnerte Gimgon. „Deshalb wurde im Stam-Forum beschlossen, die Entwicklung auf Parrakh nur aus der Distanz zu begleiten und erst einzugreifen, falls sich eine weitere Verschlechterung der Lage abgezeichnet hätte. Ohnehin war in allen Nachrichten erst von einer Stabilisierung und schließlich von einer fortschreitenden Genesung Gon-Orbhons die Rede. Und davon, dass dieser Prozess nicht von außen gestört werden dürfe."
    „Leichtgläubigkeit ist das Glück des Zaudernden." Jopahaims Kauleisten knirschten. „Auf Parrakh wurde deutlich, dass der Orden uns verraten und mit allen Sorgen allein gelassen hatte. Die Truppen aus Amringhar mussten im Krieg gegen die Strowwanischen Scharen ihr Leben lassen, danach hat sich niemand mehr um uns gekümmert. Einmal, vier Jahre nach Kriegsende, erschien ein Schutzherren-Porter, doch er zog sich ebenso schnell wieder zurück."
    „... weil ich beinahe getötet worden wäre", wandte die Mediale Schildwache ein. „Parrakh wurde danach in der Tat für einige Zeit zum Sperrgebiet erklärt."
    Jopahaims Schuppenhaut hatte sich verfärbt, ein unübersehbares Zeichen seiner Erregung. Nur langsam klang der dunkle Rotton wieder ab. „Ich bin hier, um Hilfe zu holen!", stieß er hervor. „Hilfe wird dringend benötigt."
    „Und wir brauchen mehr Informationen!", verlangte Tagg Kharzani.
    Gon-Orbhons Versuch, den beginnenden Wahnsinn des Nocturnenstocks Satrugar aufzuhalten oder sogar umzukehren, brachte zwar den erhofften Erfolg, der Preis dafür war jedoch das Aufgehen des Schutzherrn in Satrugar.
    Im Nachhinein sah es so aus, als ob niemand die schleichende Machtübernahme auf Parrakh registriert hätte, weil sich nach außen hin kaum etwas veränderte. Nur der Kontakt zur Milchstraße wurde spärlicher und riss letztlich völlig ab.
    Die Bewohner von Parrakh fühlten sich allein gelassen und verraten. In den Medien wurden ausweichende Antworten aus Ammandul breitgetreten, bis sich die Auffassung durchsetzte, die Schutzherren betrachteten alle Ordensmitglieder außerhalb von Jamondi als Mitglieder zweiter Klasse. „Wenn sie uns nicht mehr haben wollen, wir biedern uns nicht an. Das haben wir nicht nötig." Diese Aussage breitete sich von Parrakh ausgehend auf andere Welten des Sternhaufens aus. Die Volksseele kochte und machte verbal Front gegen die Verräter aus dem übermächtigen Ammandul. „Wir sind demnach gegenseitigen Fehlinformationen zum Opfer gefallen", stellte Jopahaim endlich fest. „Aber wieso ...?"
    „Das ist Gon-Orbhons Werk", vermutete Lyressea. „Er scheint gezielt die für ihn wichtigsten Personen beeinflusst zu haben."
    „Einige hundert anfangs", pflichtete Gimgon
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