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2246 - Kavuron der Spieler

Titel: 2246 - Kavuron der Spieler
Autoren: Unbekannt
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die anstehenden Aufgaben noch besser geeignet." Reginald war hörbar stolz auf das, was er in wochenlangen Sitzungen mit seinen Chefingenieuren an Umgruppierungsmöglichkeiten für das Projekt PRAETORIA ausgetüftelt hatte.
    Hintereinander dockten nun die Seitenblöcke an PRAETOR-Nord an; zunächst PRAETOR-Süd, dann -Ost und -West. Den Abschluss bildete der quadratische, nur halb so dicke „Ring", der aus den acht Einzelkuben entstanden war.
    Der ganze Vorgang lief vollkommen lautlos ab und besaß gerade dadurch etwas Magisch-Majestätisches. Fran spürte, dass sich ihre Nackenhaare aufgestellt hatten. „Das", entfuhr es Gucky, als nach erstaunlich kurzer Zeit die Umgruppierung vollendet war, „ist tatsächlich ein Hammer."
    PRAETORIA glich nun, in der „Mjölnir-Konfiguration", einem „T".
    Der senkrechte Balken oder Hammerkopf, bestehend aus dem Kernblock sowie PRAETOR-Bug und - Heck, war nach wie vor einundzwanzig Kilometer hoch, bei einer Grundfläche von neun mal neun Kilometern. Der ungefähr in die Richtung der drei Beobachter zeigende „Stiel" - die waagrechte Fortsetzung aus den angedockten Seitenblöcken - maß bei gleichem Querschnitt siebenundzwanzig Kilometer. Die volle Länge von „Thors Hammer" betrug also sechsunddreißig Kilometer. „Ich bin entzückt. Und jetzt?", fragte Gucky, respektlos wie immer. „Hat das ganze Manöver auch einen Sinn - oder wollten die großen Buben nur ein bisschen mit ihren Bauklötzchen spielen?"
    „Starre und staune!"
    In die jüngst aus dem Solsystem eingetroffenen Schiffe, die bisher etwas abseits geparkt gewesen waren, kam in diesem Augenblick ebenfalls Bewegung.
    Je drei der dreißig Lastentransporter verbanden sich zu neun Kilometer langen Quadern. Diese näherten sich den jeweils fünf Öffnungen an den Längsseiten des „Hammerstiels" und bezogen knapp darunter Position. „Verstehe. Auf diese Weise kann möglichst viel Fracht gleichzeitig ausgeladen werden."
    „Das ist aber noch längst nicht alles", sagte Bully.
    Nun flogen auch die zehn ENTDECKER-Riesen auf PRAETORIA zu. Mittels Leit- und Traktorstrahlen wurden sie in die drei mal drei Kilometer großen Aussparungen dirigiert, wo sie landeten.
    Als elfter 1800-Meter-Raumer stieß die RICHARD BURTON hinzu, mit der Julian Timor als Erster seit dem Hyperimpedanz-Schock die Distanz Solsystem-Hayok bewältigt hatte. Sie wurde in der Schachtöffnung am Ende des waagrechten T-Balkens eingestellt.
    Zu guter Letzt positionierten sich die PONTON-Tender über und unter dem „Hammerstiel" sowie auf der Rückseite des Querbalkens. Und als alles an seinem Platz war, sich eins ins andere gefügt hatte, da wohnte plötzlich dem gesamten Ensemble, trotz der Klobigkeit seiner Hauptbestandteile, eine gewisse Eleganz inne. „He! Das erweckt ja glatt den Eindruck, als hätte sich jemand dabei was gedacht!", rief Gucky beifällig.
    Fran zeigte Reginald ihren nach oben gestreckten Daumen. „Perfekt."
    Aus PRAETORIA, dem mobilen Fort und Schlachtschiffträger, war nahezu im Handumdrehen PRAETORIA, die Raumwerft, geworden.
    Bully verbarg seine Erleichterung nicht. „Ist das nicht herrlich, Freunde", strahlte er, „wenn endlich wieder einmal etwas funktioniert?"
    Zweite Runde: Abfangen und Verstecken Das kleine Boot schaukelte sacht auf den leise plätschernden Wellen des Akalyn-Sees.
    Es war ein Tretboot, doch die beiden Arkoniden darin hatten die Füße nicht an den Pedalen. Der Schmächtigere ließ die seinen ins Wasser hängen und betrachtete, auf der Bordwand hockend, versonnen die schlanken, rotgoldenen Fische, die sich um seine Zehen tummelten.
    Der andere, Größere, mindestens dreimal so Dicke hatte seine kurz behosten Beine auf eine Kühlbox gelegt. Er ruhte in einem Liegestuhl und ließ sich den nackten, speckig glänzenden Bauch von der roten Sonne bescheinen. Offenbar hatte er sich dieser Tätigkeit schon tage-, wenn nicht wochenlang hingebungsvoll gewidmet, denn seine Haut war für einen Albinoiden ungewöhnlich tief gebräunt.
    Auf dem Kopf trug er einen Sonnenhut, von dessen breiter Krempe an Bindfäden etwa fingernagelgroße Glöckchen baumelten. Gelegentlich verscheuchte er mit einer trägen Kopfbewegung eine Sandfliege, wobei ein zart bimmelndes Geräusch erklang.
    Der Schmächtige hob die Beine aus dem Wasser. Er griff hinter sich in einen Kübel und holte Brotstückchen heraus, die er sorgsam und bedächtig, eines nach dem anderen, zwischen seine Zehen klemmte. Hernach tauchte er die Füße erneut
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