Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mögliche Verfolger abgeschüttelt zu haben, sie in ihren Privatgemächern im Palast des Tatos aufgesucht.
    Er hatte keineswegs vergessen, dass Ascari da Vivo ihn nach PRAETORIAS Ankunft im Hayok-System an die Terraner hatte ausliefern wollen. Genauso klar war ihm jedoch, dass sie nicht anders hatte handeln können.
    Nach einer sehr langen Pause raunte Ascari: „Man fahndet nach dir. An Krislyrr, den Tato, wurde ein offizielles Ansuchen um Amtshilfe gestellt. Du hast derzeit den Status eines flüchtigen Verbrechers, Shallowain. Solange Hayok, mein Lehen, unter der Knute Terras und Reginald Bulls steht, bist du vogelfrei."
    Er kommentierte ihre Rede nicht. Sie hatte sicherlich Recht. Und?
    „Dennoch will ich dich abermals in meine Dienste nehmen, mein Hündchen. Öffentlich darfst du selbstverständlich nicht mehr auftreten, solange die Besatzung der Larsaf-Barbaren andauert."
    Dermaßen geschraubte Formulierungen hatte sie früher kaum verwendet. Ihr seelisches Gleichgewicht war merklich angeknackst.
    Auf dem Schreibtisch lag ein Datenkristall, dessen Holo-Funktion auf Bereitschaft geschaltet war. Die zuletzt abgerufene Darstellung war auf die Größe eines Daumennagels verkleinert. Shallowain aktivierte die Zoom-Funktion seiner Kunstaugen.
    Informationen über plastische Chirurgie. Zeit wird's, dachte der Kralasene. Sie sollte endlich ihr Äußeres wiederherstellen lassen. Sonst sind dauerhafte psychische Schäden zu erwarten. Freilich war neuerdings eine komplette Gesichtsrekonstruktion sehr schwierig und aufwändig. Früher wurde derlei mit syntronischer Hilfe durchgeführt, heute musste man auf eine Kombination aus erfahrenen Medikern und Positroniken zurückgreifen. An Positroniken war auf Hayok zwar kein Mangel, doch an Programmen für vergleichsweise unwichtige Anwendungen wie die Schönheitschirurgie sehr wohl.
    „Mir ist zu Ohren gekommen, dass die hiesige SENTENZA über einen Mediker verfügt, der eine wahre Koryphäe auf dem Gebiet der plastischen Chirurgie sein soll. Und immer schon weitgehend ohne Rechnerunterstützung gearbeitet hat."
    Das schien sinnvoll. Wer als Schatten-Doktor für die arkonidische Mafia arbeitete, musste mobil sein, nicht auf das umfangreiche Instrumentarium einer Großklinik angewiesen. „Dies ist mein Auftrag an dich, Shallowain: Such mir jenen Bauchaufschneider!" Ascari benutzte die altarkonidische Wortkombination Yoner-Madrul, die seit den Archaischen Perioden für Mediker aller Fachrichtungen stand. Und die Lehnsherrin von Hayok ließ keinen Zweifel daran, dass diese Mission Shallowains letzte Chance bedeutete. Ein nicht zufrieden stellendes Resultat würde für ihn gravierendere Konsequenzen haben als bloß das Ende seiner Karriere.
    „Ich vertraue niemandem hier, nicht Kraschyn und schon gar nicht dem Tato. Nur dir, mein Hündchen.
    Als Zeichen dafür will ich dir ein Geschenk machen."
    Sie wies auf eine Schachtel, die auf einem kleinen Beistelltisch lag. Shallowain hob den Deckel ab.
    In der Schachtel lag eine Strega NGF2001-KNF, dasselbe Modell wie jene, die ihm bei seiner Verhaftung abgenommen worden war.
    Shallowain hob die wunderbare Spezialwaffe aus der Verpackung. Er umschloss mit den Fingern den Kolben, aktivierte die Kennung, nahm seine neue Strega in Besitz. Sie lag so perfekt ausgewogen in der Hand, als wäre sie ein Körperteil von ihm.
    „Ich danke dir, Hochedle."
    „Nun geh und erweise dich meines Vertrauens würdig!"
     
    13.
     
    Der Ilt im Monitor Am 1. April 1332 NGZ kehrten Gucky, Icho Tolot, Trim Marath und Startac Schroeder wie vereinbart aus der Oldtimer-Station im Penrakli-Gebirge zurück. Sie hatten keinerlei neue Erkenntnisse vorzuweisen.
    „Gestehe, Schurke!", sagte der Mausbiber, während er Bully telekinetisch einen halben Meter von seinem Stuhl hochhob. „Du hast uns nur nochmals dorthin geschickt, damit wir deinem raffinierten Plan hier nicht in die Quere kommen konnten."
    Bull hatte ihn nachträglich eingeweiht. Auf Dauer hätte er vor dem Ilt nicht verbergen können, was wirklich abgelaufen war. Da nutzte auch die Mentalstabilisierung nichts, Gucky kannte ihn einfach viel zu gut.
    „Geht man so mit uralten Kameraden um?", tadelte der Mausbiber. „Was ist aus der bewährten Wirtreffenunszu-Beginninder-Zentraleundbeplaudernausgiebigwaswirsovorhaben-Methode geworden?"
    „Es gab schon genügend Komplikationen. Da hätten mir ein Multimutant, ein Haluter, der schon lange keine Drangwäsche mehr absolviert hat, ein weiterer bekannt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher