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2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter
Autoren: Unbekannt
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Ferm.
    „Scheibenkleister", sagte Bull. Er rieb sich die Faust und blickte auf den ausgeknockten Mischling hinab. „Das habe ich gründlich verbockt, liebe Leute."
    Er rief Maria, seine Ordonnanz, und bestellte Sanitäter, die Kantiran sicherheitshalber untersuchen und dann in seine Kabine bringen sollten.
    Dem Rest der Besprechung folgte er nur mit halbem Ohr. Sobald er den Eindruck gewann, alles derzeit Wesentliche sei abgehakt, löste er die Zusammenkunft auf.
    „Musst du jetzt eigentlich zurück ins Gefängnis?", fragte er Ferm Aaten, während er seine Gäste zur Tür geleitete.
    „Nein, dieses Kapitel ist abgeschlossen. Hy'Tymon, der Verschwörer, erlag schon vor Stunden einem Herzinfarkt. Seine Leiche würde bereits entsorgt. Dank unserer Bounty sehr dezent und pietätvoll... Ich werde Hayok bei nächster Gelegenheit den Rücken kehren."
    Bull klopfte dem USO-Spezialisten auf die Schulter. „Nochmals danke euch dreien. Ihr habt mir aus einer sehr kniffligen Zwickmühle geholfen. Dass ich jetzt in einer neuen stecke, habe ich meiner eigenen Blödheit zuzuschreiben."
    Er drohte Flynn spielerisch mit dem Finger, dann schüttelte er dessen Frauchen die Hand. „Ich wünsche euch gutes Gelingen für die Wiederinstandsetzungsarbeiten."
    „Halb so wild", sagte Bounty. „Der alte Kasten gehörte so oder so von oben bis unten renoviert. Auch dir viel Glück bei... du weißt schon."
    Nachdem er sich auch von Dario da Eshmale verabschiedet hatte, begab sich Bully mit sehr gemischten Gefühlen in das Bordrestaurant, wo er mit Fran Imith verabredet war. „Gute Neuigkeiten", rief ihm seine Verlobte entgegen.
    „Die kann ich brauchen. Hast du schon bestellt?"
    „Riesige, blutige Steaks. Zur Feier des Tages."
    Er hätte gern gefeiert. Momentan stand ihm der Sinn jedoch eher nach Fastenspeise. „Was ist los?"
    „Erstens, das Experiment mit den Lichtschaltern in den Privatquartieren wurde wegen Erfolglosigkeit abgebrochen. Die Energieersparnis stand in keiner Relation zum Verlust an Lebensqualität. Ab sofort verfügen wir wieder über die guten alten Servos."
    „Bravo."
    Fran griff über den Tisch und tätschelte seinen Unterarm. „Du darfst mir gleich erzählen, was dich bedrückt. Aber zuerst hör dir noch die zweite Neuigkeit an."
    Die allerdings hob seine Laune beträchtlich.
    Vor wenigen Minuten hatte PRAETORIA erstmals seit dem Hyperimpedanz-Schock eine Hyperfunk-Nachricht von Rumal erreicht! Kein Kontakt mehr, der nur auf Kurierschiffen basierte! Das hieß, die Funkbrücke, die sie in den letzten Wochen aufgebaut hatten, stand; und die Kette aus Hyperfunk-Relais funktionierte so, wie sie sollte.
    Rumal wiederum, berichtete Fran, verfügte über Kontakte zu diversen anderen Planeten der Liga. Sie waren nun endlich wieder „am Netz", hatten Verbindung zu anderen Teilen der Galaxis. „Könntest du", bat Bully den Kellner, der den Teller mit dem Steak vor ihm abstellte, „das da bitte zwischen zwei Brotscheiben legen und einpacken? Ich nehme es mit und esse es in der Zentrale." Dort herrschte verständlicherweise großes Hallo. Erstmals seit dem Hereinbrechen der physikalischen Katastrophe hörten sie Nachrichten von außerhalb!
    Wie die Wissenschaftler vermutet hatten, wirkte die Erhöhung des Hyperwiderstands sich in allen über die Relaisstationen erreichbaren Sektoren aus, demnach wohl überall in der Milchstraße. „Es hat also nicht nur Hayok und den Sternenozean getroffen", konstatierte Bully und biss genüsslich in seine etwas überdimensionierte Stulle.
    Er zwinkerte Fran zu. Dies war in der Tat ein Grund zum Feiern. Nun schien der Tag in greifbare Nähe gerückt, an dem sie Kontakt zur Erde erhalten würden.
     
    *
     
    „Sie nennen dich den Hund", sagte Ascari da Vivo mit leiser, brüchiger Stimme. „Dabei scheinst du neun Leben zu besitzen, wie man es auf Terra den Katzen nachsagt."
    „Ich hatte Glück, Hochedle. Und Helfer, die mir die She'Huhan geschickt haben." Er zögerte, doch die Mascantin griff das Stichwort nicht auf. Die ehemals schönste Frau des Imperiums strich sich mit der Hand über das grauenhaft verunstaltete Gesicht. Seit alle Welt ihre Schande gesehen hatte, verbarg sie sich vor ihm nicht mehr hinter Verzerrerfeldern.
    Shallowains Überzeugung geriet ins Wanken. Hatte Ascari bei seiner Befreiung doch nicht die Finger im Spiel gehabt? Oder wollte sie ihn nur verunsichern?
    Es war dringend an der Zeit, ihr Verhältnis zu klären. Daher hatte er, nachdem er sicher war,
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