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223 - Die Sünden des Sohnes

223 - Die Sünden des Sohnes

Titel: 223 - Die Sünden des Sohnes
Autoren: Jo Zybell
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auf dem Marktplatz formiert. Sie hatten sich die Waffen der verletzten oder toten Feinde geschnappt und hielten ihm den Rücken frei. Sehr gut!
    Matt wandte sich wieder dem Palast zu. Zehn, elf schwarze Krieger sprangen die Stufen der Vortreppe hinunter und stürmten ihm entgegen. Der Mann aus der Vergangenheit warf sich hinter dem Brunnen in Deckung, hob den Lauf der Kalaschnikow über den Rand und drückte blind ab. Als er nachschaute, lagen drei Männer stöhnend am Boden, die restlichen zeigten ihm nur noch ihre Kehrseite, als sie um die nächste Ecke verschwanden. Ihre Kampfmoral schien in der Tat nicht überragend zu sein…
    Matt Drax sprang auf und marschierte weiter. Einer der Verletzten hatte noch eine Feuerwaffe in der Hand, schleuderte sie aber von sich, als er den grimmigen Weißen heranstapfen sah. Matt schonte sein Leben.
    Fünf Schritte trennten ihn noch von der Vortreppe, da wurde das Außenportal erneut aufgestoßen. Diesmal trat ein einziger Mann heraus – ein schwarzer, hünenhafter Krieger mit dem Schädel eines mutierten Löwen auf dem Kopf.
    Matt blieb stehen und richtete die Waffe auf ihn. Instinktiv spürte er, dass er einem besonderen Krieger gegenüber stand. »Aus dem Weg, oder du stirbst!«
    Der Mann zeigte sich unbeeindruckt und stieg auf die oberste Stufe.
    Obwohl er sicher war, dass der Hüne kein Wort verstand, wiederholte Matt Drax seine Drohung: »Wenn du leben willst, verschwinde!«
    Der Hüne knurrte irgendetwas Unverständliches und zog eine Faustfeuerwaffe.
    Matt Drax hob die Kalaschnikow und drückte ab.
    Es machte Klack-Klack-Klack. Das Magazin war leer.
    Er warf sich zu Boden, ein Schuss bellte, das Geschoss schlug nicht weit hinter ihm im Springbrunnen ein. Matt Drax griff in die Beintasche und holte Patronen heraus, während ein Hagel aus Pfeilen und einigen Speeren auf den Hünen auf der Treppe niederging. Soldaten des Kaisers tauchten aus der Deckung des Palastes neben der Vortreppe auf und griffen den Riesen an. Der stürzte und kugelte die Stufen herunter. Seine Faustfeuerwaffe blieb irgendwo oben liegen.
    Matt riss das Magazin aus dem Gewehr und füllte es wenigstens zur Hälfte. Ungläubig beobachtete er, wie der Hüne aufstand und die Pfeile aus seiner Kleidung schüttelte. Der Mann aus der Vergangenheit hielt den Atem an. Hatte dieser schwarze Goliath denn eine Panzerhaut?
    Matt schlug das Magazin in die Waffe, als der Hüne ein Beil aus dem Gürtel riss und es schleuderte. Bevor Matt abdrücken konnte, prallte das Beil gegen die Kalaschnikow und schlug sie ihm aus den Händen. Sie wirbelte durch die Luft und knallte vier Meter entfernt auf die Vortreppe.
    Matt rannte los. Aus den Augenwinkeln sah er, wie der Hüne sein Schwert zog und seinen großen Körper in Bewegung setzte. Drax hechtete auf die Stufen und erwischte die Kalaschnikow im selben Moment, als der Hüne hinter ihm das Schwert zum tödlichen Schlag hob.
    Blitzartig rollte sich Matthew Drax zur Seite, die Klinge kerbte eine Stufe, Funken sprühten. Matt hob die Waffe, brachte sie hoch, aber der Hüne schlug erneut mit dem Schwert zu – und die Kalaschnikow zerbrach in zwei Teile. Nur den abgesplitterten Kolben hielt Matt Drax noch in der Rechten.
    Er duckte sich unter dem nächsten Schwerthieb des monströsen Kriegers hinweg, griff nach seinem Messer, kam hinter den Riesen und stieß ihm die Klinge in die nackte Kniekehle.
    Sie glitt ab, als hätte er Eisen durchstoßen wollen.
    Der Hüne fuhr herum und hob das Schwert erneut zum Schlag. Matt Drax trat ihm zwischen die Beine. Der Riese brüllte wie ein kastrierter Wakudastier. Wenigstens an dieser Stelle schien er nicht aus Eisen zu sein. Matt setzte nach und trat ihm das Schwert aus der Hand, doch er kam vom Regen in die Traufe: Der schwarze Hüne warf sich auf ihn, umklammerte seinen Hals mit beiden Händen und drückte zu. Dabei schrie er wie von Sinnen vor Schmerzen und Wut.
    Panik schoss durch Matts Körper und vernebelte seine Sinne. Schon glaubte er, sein Genick brechen zu hören. Die Luft wurde ihm knapp. In einem letzten Anflug ohnmächtiger Verzweiflung packte er den Kolben der Kalaschnikow und stieß mit dem abgesplitterten Ende zu.
    Er hatte nicht bewusst gezielt, und mit den wirbelnden Sternen, die er vor Augen sah, wusste er nicht einmal, ob er getroffen hatte. Er merkte es daran, dass der Schraubzwingengriff des Hünen sich plötzlich lockerte. Ein Ächzen kam über seine Lippen.
    Nur langsam klärte sich Matts Blick – doch was er
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