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2223 - Die Gotteskriegerin

Titel: 2223 - Die Gotteskriegerin
Autoren: Unbekannt
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begonnen hatte ...
    Wenn wirklich ultrahochfrequente Strahlung eine Rotte spielt, dann vielleicht sechsdimensionale?Er strich sich mit der Rechten die widerspenstige, dunkelblonde Locke aus der Stirn, dann machte er sich auf den Weg in die Zentrale. Aber bisher haben wir nur rechnerische Hinweise finden können.
    Was sechsdimensionale Frequenzen anging, steckte die terranische Wissenschaft noch in den Kinderschuhen.
    Allerdings wusste Myles beispielsweise aus der Entstehungsgeschichte von ES, dass das Solsystem von der Superintelligenz als „sechsdimensionales Juwel" bezeichnet worden war ... Auch von der jungen Superintelligenz SEELENQUELL hatte man gewusst, dass es ihr unter anderem um diesen Aspekt des Solsystems gegangen war.
    Nicht auszuschließen, dass es hier eine Querverbindung gibt!
    Er sah die einzige Chance, die Hintergründe aufzudecken, in den Auswertungen der Hyperinpotronik NATHAN, des größten Rechners der Menschheit. Die aktuell ermittelten Daten wurden ständig weitergeleitet, aber bisher hatten sich keinerlei Fortschritte ergeben. Dabei besaßen sie mit der „Ultra-Giraffe" zumindest ein Ortergerät, das in der Lage war, ultrahohe Frequenzbereiche des hyperenergetischen Spektrums anzumessen. Benannt war dieses neueste technologische Wunder nach jener irdischen Tierart, die in ihrer Ökosphäre besonders hohe Bereiche der Futterbäume erreichen konnte ... „Myles, Remington hier! Antworte!"
    Er verzog das Gesicht und wäre fast gestolpert, als er das Laufband verließ. Remington! Der Mann könnte wenigstens versuchen, höflich zu sein. Viele Wissenschaftler legten generell wenig Wert auf Umgangsformen, sondern bevorzugten eine direkte, klare Sprache, wenn diese auch für Uneingeweihte kaum verständlich war.
    Aber Hassan Remington stach in zweierlei Hinsicht heraus: Zum einen konnte er in sprachlicher Hinsicht zu den Minimalsten gezählt werden, zum anderen war er einer der „jungen Wilden", die vor allem deswegen mit Traditionen brachen, weil es sie gab und weil sie selbst sich davon abheben wollten. Glücklicherweise machte er aus dem gleichen Grund auch die Retrowelle des Siezens nicht mit, der -hoffentlich kurze Zeit - ein Teil der Terraner frönte. „Was gibt's, Hassan?", sprach Kantor in das Akustikfeld, das sich vor ihm aufgebaut hatte. „Wenn du irgendwelche Neuigkeiten hast... Ich bin unterwegs zu dir. In wenigen Minuten kannst du es mir persönlich sagen."
    Der Physiker störte sich nicht an dieser indirekten Zurechtweisung. „Wir haben neue Auswertungen vorliegen. Du wirst staunen!"
    „Haben die Rechnerspezialisten auf Luna ..."
    Er hörte ein Schnauben. „Ganz sicher nicht. Du glaubst doch nicht etwa, dass sie ernsthafte Fortschritte zu unseren Forschungsarbeiten beitragen werden?"
    „Wir sehen uns im Volcan."
    Kantor hätte seine Kollegen auf Luna nicht in Bausch und Bogen abgetan, schließlich waren sie Spezialisten auf ihrem Gebiet. Aber in einer Hinsicht hatte Remington Recht: Seit der Rückrüstung des lunaren Rechengehirns schienen sie sich Illusionen über die Kapazitäten zu machen, die NATHAN noch zur Verfügung standen - gemessen an seinen früheren Leistungen als Syntronik.
    Vor Kantor glitt das Zentraleschott zur Seite, hinter dem die „Koordinierungszentrale zur Erforschung des Hyperphysikalischen Widerstands" lag. Wie alle anderen auf Merkur zog auch er die Bezeichnung „Volcan-Center" oder kurz „Volcan" vor.
    Er drehte den Kopf und schaute sich um. Wie immer, wenn er die Zentrale betrat, saugte sich sein Blick für einen Moment an der Aussicht fest, die die gewaltigen Panoramafenster boten: Drei Viertel der Wandung wurden davon in Anspruch genommen, entsprechend kolossal war der Blick. In solchen Augenblicken wusste Myles, dass er trotz der vielen bestandenen Abenteuer und seiner relativen Unsterblichkeit noch immer ein Mensch war, ein Geschöpf des Universums, das sich den Sinn für das Staunen und für Wunder bewahrt hatte. Über der karstigen Oberfläche des Merkur funkelten die Sterne wie Stecknadelköpfe.
    Deutlich zeichneten sich die Umrisse mehrerer Kuppelbauten ab. Es gab zehn von je 1000 Metern Basisdurchmesser und 300 Metern Höhe - subplanetarisch umfasste der Forschungskomplex noch weitere zwanzig Hauptetagen, die sich über eine Fläche von fast fünfzig Quadratkilometern erstreckten. Das Gros der Anlagen bestand aus Hyperenergie-Beschleunigern, Wandlern, Projektoren und mehreren Kraftfeld-Generatoren.
    Es gab sogar einen eigenen Raumhafen, der
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