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2222 - Rendezvous mit der Ewigkeit

Titel: 2222 - Rendezvous mit der Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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fassungslos.
    Sie alle wussten, was das bedeutete. Jedenfalls glaubten sie das. „Ist ja gut, Alter", sagte der Sicherheitsbeamte. „Du bist also Homer G. Adams. Na klar. Soll ich dir sagen, wie viele Homer G. Adams hier aufgetaucht sind, seitdem die Fahndung läuft und die Belohnung ausgesetzt worden ist?"
    „Aber ich bin Homer G. Adams!", protestierte der kleine, bucklige Mann. „Ihr müsst mich doch kennen!"
    „Du siehst aus wie Adams", gab der Sicherheitsmann zu. „Aber das tun die anderen auch. Alle kleingewachsenen Buckligen aus ganz Terrania haben es schon versucht, Freundchen. Keiner von ihnen hat die ID-Tests bestanden."
    „Dann testet mich! Es ist wichtig!
    Ich muss zu den Unsterblichen! Ich bin einer von ihnen! Sie brauchen mich!"
    „Um das zu wissen, brauchst du nicht Adams zu sein. Sonst hätten sie ja nicht nach ihm fahnden lassen."
    „Es ist lebenswichtig!", schrie der kleine Mann den Beamten an. „Du bornierter Hornochse weißt ja gar nicht, was auf dem Spiel steht!"
    „Oho!" Der Sicherheitsmann winkte einen Kollegen herbei. „Hast du das gehört, Tenner? Eine klare Beamtenbeleidigung."
    „Da soll doch gleich ...!" Der kleine Mann war es leid. Seit zwei Stunden versuchte er nun, zu den Unsterblichen vorgelassen zu werden.
    Er war als Fußgänger in die Solare Residenz gekommen. Das war natürlich kein Vorgehen, das dem Residenz-Koordinator in der Regel entsprach. Überall war er auf taube Ohren und Ablehnung gestoßen. Jetzt platzte ihm der Kragen.
    Mit einem schnellen Griff, den ihm niemand zugetraut hätte, riss er die Dienstwaffe des Sicherheitsbeamten an sich und schaltete sie auf Paralysemodus. Bevor der Mann und sein Kollege begriffen, wie ihnen geschah, lagen sie gelähmt am Boden. Sie waren nicht einmal dazu gekommen, einen Laut von sich zu geben.
    Homer G. Adams hastete über sie hinweg in einen Gang hinein, der zu einer Kontrollzentrale führte. Hier kannte er sich aus, und was noch wichtiger war, in seinem Gedächtnis waren sämtliche Zugangskodes gespeichert, die er brauchte. Selbst ohne ID-Karte und in völlig zerknautschter Montur, sodass er fast wie ein Stadtstreicher aussah, konnte er sich überall Einlass verschaffen. Und genau das tat er auch.
    Adams war schneller als die Besatzung der kleinen Zentrale. Er paralysierte alle, ehe jemand dazu kam, eine Waffe zu ziehen. Ein Alarm heulte auf. Adams beachtete ihn nicht: Es war nicht der Alarm, sondern nur ein simpler Eindringlingsalarm. Adams setzte sich vor eine Konsole und rasselte seine 111-stellige ID-Kenn-Nummer herunter.
    Ein Bildschirm leuchtete vor ihm auf und zeigte das Symbol von LAOTSE. Die Syntronik bestätigte seine Eingabe und seine Identität als Homer G. Adams.
    Es war für den kleinen Mann kein Schock mehr. Inzwischen wusste er, dass Syntroniken, Transmitter und andere 5-D-Technik hier funktionierten. Auf dieser Erde hatte es nie eine Erhöhung der Hyperimpedanz gegeben. Die Frage, die sich ihm stellte, war jetzt: Wo, wie und wann war diese Welt?
    Eine parallele Erde, ein paralleles Universum. Die Energiewolke hatte ihn auf eine ihm noch unbekannte Art und Weise hierher versetzt - und die Unsterblichen waren hier, alle außer ihm, denn sonst würden sie nicht nach ihm fahnden.
    Es juckte in seiner Kombination. Er kratzte sich. „LAOTSE", sagte er hastig. „Ich brauche eine Verbindung zu den anderen Unsterblichen! Oder besser noch -sag ihnen, dass ich zu ihnen unterwegs bin. Mach mir den Weg frei. Ich kenne mich aus. Und stell den Alarm ab!"
    Die Syntronik bestätigte. Adams sprang auf. Der Alarm erlosch tatsächlich, aber nur für Sekunden.
    Dann heulte ein anderer auf - der, auf den er so bange gewartet hatte.
    Es war so weit. Er hoffte, nicht zu spät zu kommen. Jetzt ging es um Minuten.
    Helmer Pirosch war ein hagerer, kleiner Mann von gerade vierzig Jahren, und er war kein Held. Er hatte vor allem und jedem Angst. Dennoch war er von der Mannschaft zum neuen Kommandanten des NOVA-Raumers GROUCHO MARX gewählt worden, nachdem der alte Schiffsführer an einer Überdosis Eisbein-Extrakt gestorben war. Der Mann war in dem Augenblick im Weltraum bestattet worden, als die Energiewolke materialisierte - nur wenige Lichtminuten von der GROUCHO MARX entfernt.
    Sofort brannten sämtliche Normalorter des Schiffes durch. Die leistungsfähigen Hyperorter dagegen blieben verschont. Sie ertasteten nichts, und doch stand die flirrende Wolke deutlich auf den Bildschirmen. „Ein Eindringling ins Solsystem", sagte der
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