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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama
Autoren: Unbekannt
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dritten wurde mir schwarz vor Augen.
    Aus und vorbei!
    Schnell hinauf!
    Aber von oben drückte das Wasser mit immenser Wucht auf mich. Sosehr ich auch zappelte und strampelte, ich kam nicht von der Stelle und schloss mit dem Leben ab. Als der Druck endlich nachließ, schoss ich mit schmerzenden Augen und einem gefährlichen Singen in den Ohren aufwärts.
    Das Auftauchen erlebte ich wie durch einen Schleier. Ich riss den Mund auf, sog Luft in die Lungen. Eine Welle schlug über mir zusammen, wirbelte meinen Körper wie einen Ball davon. Es ist sinnlos, Kristallprinz. Sieh es endlich ein!
    Trotzig ignorierte ich meinen Extrasinn, während ich mich in Rückenlage brachte und mit ausgebreiteten Gliedmaßen treiben ließ. Was wusste ein Logiksektor schon von Dingen wie Liebe? Seine Urteilsfähigkeit endete dort, wo die vom Hypothalamus gesteuerten Instinktreaktionen anfingen.
    Länger als zwanzig Atemzüge gönnte ich mir nicht zur Erholung. Ich ließ mich nach hinten kippen und sank ein weiteres Mal in die Tiefe. Unter mir gähnte ewige Finsternis. Ich sah keine Riffe, keinen Sand. Ich steckte mitten auf der offenen See ohne Chance, das rettende Ufer zu erreichen.
    Und ich musste Zephyda finden, egal, wie lange ich die Fluten durchkämmte. Nach menschlichem Ermessen musste sie schon ertrunken sein. Aber da sie vermutlich noch immer bewusstlos war und vor Schwäche sehr flach atmete, besaß sie vielleicht eine Chance. Und: Sie war eine Motana, keine Menschen- oder Arkonidenfrau. Vielleicht besaß sie Überlebensreflexe, die unseren weitaus überlegen waren. Verzweifelt klammerte ich mich an diese Hoffnung und tauchte weiter hinab.
    In meinen Ohren pulste das Blut, als ich meinen Körper erneut durch die Wassermassen stemmte. Voll ohnmächtigen Zorns kämpfte ich gegen die Strömung und die Erkenntnis an, dass mein Unterfangen zum Scheitern verurteilt war.
    Ich verfluchte mein Schicksal, das mir immer wieder diesen Schmerz auferlegte. Die meisten meiner Liebesbeziehungen waren auf diese oder ähnliche Weise gescheitert, meist mit einem Pfeil oder einer Lanze in der Brust der Frau. Jetzt verfolgte mich dieser Fluch bis nach Baikhal Cain.
    Meine Augen brannten vom salzigen Wasser. Ich riss sie unnatürlich weit auf, um die Resthelligkeit hier unten zu nutzen. Mein rechtes Trommelfell knackte. Die letzten Luftbläschen hatten längst meinen Mund verlassen.
    Ab jetzt bestand für mich Lebensgefahr. Wenn ich den Atemreflex nicht mehr unterdrücken konnte, sog ich mir die Lungen voll Wasser. Ich presste die Hände auf Mund und Nase. Ein letzter Blick, ein paar verzweifelte Stöße mit den Beinen, die eher einem unkontrollierten Muskelzucken glichen, dann riss mich eine Welle aufwärts.
    Wieder wurde mir schwarz vor Augen. Mein Gleichgewichtssinn fuhr Achterbahn. Als ich die Wasseroberfläche durchbrach und die köstliche Luft in meinen Lungen brannte, wusste ich, dass der Extrasinn Recht behalten hatte. Wieder einmal. Einmal zu viel.
    Verloren! Für immer! Meine neue Liebe war mir genommen worden.
    Rasender Schmerz tobte durch seinen Körper. Er versuchte Arme und Beine zu bewegen, doch es ging nicht. Er wollte die Augen öffnen, aber um ihn herum blieb es dunkel. Perry Rhodan schnappte nach Luft - vergebens.
    Du bist noch immer im Tunnel! Etwas schlug über ihm zusammen -eine Flüssigkeit. Sie drang in Augen, Nase und Ohren, und sie brannte. Sein zweiter bewusster Gedanke war, dass er sich in Lebensgefahr befand.
    Bloß nicht in Panik verfallen, ermahnte er sich. In einer solchen Situation machte es alles nur noch schlimmer. Also wehrte er sich nicht, sondern entspannte sich, so gut es ging. Postwendend ließ der Schmerz ein wenig nach, beruhigte sich das rebellierende Nervenkostüm.
    Er konnte die Arme bewegen, dann auch die Beine. Sein Kopf steckte übergangslos nicht mehr in der Flüssigkeit.
    Jetzt bekam er auch Luft. Er blinzelte und stellte fest, dass er mitten in einem Weltuntergang herausgekommen war. Die Berge um ihn herum bestanden aus Wasser, ebenso die Abgründe. Ein gewaltiger Sturm tobte. Der mit dichten, grauschwarzen Wolken verhangene Himmel tauchte die Szenerie in Dämmerlicht. Dazu goss es in Strömen. Die Wellen schaukelten seinen Körper auf und ab. Zum Glück neigte er nicht dazu, seekrank zu werden.
    Der Sturm versuchte ihn erneut unter die Wasseroberfläche zu drücken. Wie ein Weltmeister ruderte er mit Armen und Beinen. Jede Bewegung tat weh, als steckten unzählige Nadeln in seinem Muskelfleisch. Er
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