Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dass es angenehm warm war, fast zu warm für seine Verhältnisse.
    Seine Verhältnisse? Welche waren das?
    Er wusste es nicht. Er wusste überhaupt nichts mehr, bis auf ... Orren Snaussenid.
    Orren Snaussenid.
    Die Worte kollerten in seinem Kopf umher.
    Orren Snaussenid.
    Orren Snaussenid, Orren ... Sein Name?
    Er wusste nicht, wie er hierher gekommen war, in diese seltsame Behausung. Er wusste nur noch, dass er sich unverhofft in einer eisigen Umgebung befunden hatte, die ihm vollkommen fremd war. Seine Füße steckten in einer weißen Schicht, die er sofort mit gefrorenem Wasser assoziierte, der Temperatur nach zu urteilen.
    Er war vollkommen nackt gewesen. Hatte er vorher eine Bekleidung getragen? Falls ja, welche? Von wo kam er? Wie war er hierher geraten, in diese lebensfeindliche Umgebung?
    Welche Welt war das? Bestimmt nicht die seine, das wusste er genau - aber sonst nichts.
    Er hatte sich zu bewegen begonnen. Er machte wahllos einige erste Schritte in eine beliebige Richtung und schlang sich die Arme um den Körper, um die Eiseskälte zu vertreiben. Aber es nützte nichts. Er massierte seine Gliedmaßen und seinen Leib, doch auch das brachte keine spürbare Linderung. Er fror erbärmlich.
    Die Atmosphäre war für ihn atembar, aber das war auch schon der einzige Lichtblick. Öder vielleicht war es auch nur eine perfide Art der Folter. In einer Giftgashölle wäre er schon längst tot, hier würde er länger leiden müssen, wenn ihn kein Wunder rettete. Er ging weiter, trat Spuren in die weiße Substanz. Es war windig, und in den Eisesböen tänzelten vom grauen Himmel weiße Flocken herab. Der Eiswind würde ihn umbringen, wenn er keinen Schutz vor ihm fand.
    Aber weit und breit war nichts zu sehen, was sich vom ewigen Weiß abhob.
    Seine Füße schmerzten, die Augen brannten. Trotzdem ging er weiter. Allein die Bewegung hielt ihn am Leben - noch.
    Irgendwann erstarb der Wind, und es kamen keine Flocken mehr herab. Der Himmel klarte auf, eine tief stehende Sonne blendete den Schohaaken.
    Schohaake?
    Der Begriff war plötzlich in seinem Bewusstsein aufgetaucht, als sei er von einer Strömung nach oben getrieben worden. Was bedeutete er? War er ein Schohaake?
    Wie viele von seiner Sorte gab es dann? Und wo lebten sie? Wie sah ihr Heimatplanet aus?
    Er schleppte sich weiter, Schritt um Schritt. Sein Körper wurde müde. Jede Bewegung war eine einzige Qual, die Sonne und das gleißende Weiß hatten ihn halb blind werden lassen. Er konnte nicht mehr, aber er kämpfte um jeden Schritt - bis er wie durch Schleier ein merkwürdiges, hohes Gewächs sah, dessen Stamm einen beachtlichen Durchmesser hatte.
    Vielleicht fand er dort Schutz.
    Er wankte darauf zu, kam immer näher, obwohl ihm die Beine zu versagen drohten.
    Er glaubte, es nicht schaffen zu können, doch die Verzweiflung mobilisierte seine letzten Kräfte.
    Im Windschatten des Gewächses brach er zusammen. Er hatte es bis hierher geschafft, aber nun war seine Energie erschöpft. Er wusste, dass er hier sterben würde, ohne sich daran erinnert zu haben, wer er war und woher er kam; ob er eine Mission auf diesem fremden Planeten zu erfüllen hatte oder durch ein Unglück hierher verschlagen worden war.
    Orren Snaussenid ... Er war inzwischen ziemlich sicher, dass dies sein Name war, wusste nicht, wie lange er ohne Bewusstsein gewesen war, in der furchtbaren Kälte.
    Aber er lebte.
    Er war aus der weißen Hölle gerettet und hierher gebracht worden, in die warme, merkwürdige Behausung. Von wem?
    Der Außerirdische konnte die Augen noch nicht öffneii. Aber er hörte. Schritte, dazu ab und an seltsame, winselnde Geräusche. Etwas wie eine Hand legte sich auf seine Stirn, dann auf seine Brust. Snaussenids Körper war noch starr, aber allmählich stabilisierte sein Kreislauf sich wieder. Er lag noch still, ließ sich betasten und massieren. Eine fremde, „dunkle Stimme sagte etwas zu ihm, was er nicht verstand.
    Dann entfernten sich die Schritte wieder.
    Als Snaussenid nach einer Weile endlich die Augen aufschlug, sah er ein riesiges, behaartes Wesen an einem Tisch. Offensichtlich aß es gerade.
    Sein Retter?
    Snaussenid wartete ab, bis das Wesen aufstand, den Tisch abräumte und dann wieder zu ihm kam. Es schien zu erschrecken, als es seinen Blick bemerkte.
    Dann begann es wieder mit seiner tiefen Stimme und in einer unbekannten Sprache zu sprechen. Snaussenid wusste nicht, was es vom ihm wollte. Wahrscheinlich aber suchte es nach einer Möglichkeit zur
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher