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2213 - Der Traum von Gon-Orbhon

Titel: 2213 - Der Traum von Gon-Orbhon
Autoren: Unbekannt
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einem Energiestrahler in der Hand zu verlassen, um dann mit aller Konsequenz gegen Carlosch Imberlock und seine Jünger vorgehen zu können.
    3:19 ... 3:18 ... 3:17 ...
    Mondra hatte keine echte Hoffnung mehr. Wer sollte jetzt noch kommen, um sie zu befreien? 3:08 ... 3:07 ... 3:06 ...
    Wenn sie wenigstens in der Lage gewesen wäre, Tifflor oder einem anderen zu vermitteln, dass fehlgeleitete, vielleicht auch abenteuerlustige oder einfach nur aufmüpfige Jugendliche hinter den Anschlägen und Attentaten steckten! Sie konnte es nicht. Sie konnte noch nicht einmal die Lider bewegen.
    Selbst wenn ein sendebereites Mikrofon vor ihr gestanden hätte, wäre sie hilflos gewesen. Sie hätte nicht sprechen und die Information weitergeben können.
    Wie hatte sie nur in diese Falle geraten können? Gegen einen Paralyseschuss aus dem Hinterhalt hatte auch ihre sorgfältige Ausbildung nichts genutzt. Sie war Jugendlichen unterlegen, einem Gegner, der normalerweise nicht die Spur einer Chance gegen sie hatte. Und das nur, weil sie nicht an ihre Sicherheit, sondern an Carlosch Imberlock und seinen Gott Gon-Orbhon gedacht hatte. 2:58 ... 2:57 ... 2:56 ...
    Der Platz - im Zentrum des Industrieviertels Goratschin am Rande von Terrania gelegen - war festlich geschmückt. Aus den Lautsprechern klang Musik, die ebenso leicht in ihren Klangfolgen wie optimistisch war.
    Julian Tifflor hatte sie bewusst ausgewählt, um den Zuhörern in aller Welt das Gefühl zu ermitteln, das ihn und seinen Stab erfüllte, das Gefühl eines von Erfolgen getragenen Aufbruchs in eine bessere Zukunft.
    Mitten auf dem Platz, umsäumt von Fahnenstangen mit wehenden Flaggen, glänzte die metallene Basis eines Großtransmitters. An diesem denkwürdigen Oktobertag sollte er in Betrieb genommen werden.
    Gespeist wurde der Transmitter von vier klobigen Fusionskraftwerken. Für jeden Transport mussten riesige Energiemengen aufgewendet werden, deutlich mehr als für jeden anderen Transmitter dieser Größenordnung und Reichweite in der Zeit vor der Erhöhung der Hyperimpedanz.
    Homer G. Adams und Myles Kantor begleiteten Timor zur Einweihung. Jeder von ihnen hielt eine kurze Ansprache an die Menschen, die aus allen Teilen der Stadt angereist waren, und die aus buchstäblich allen sozialen Schichten stammten. Alle drei unterstrichen, wie zuversichtlich sie waren, dass die Menschheit die notwendigen Schritte heraus aus der Krise bewältigte.
    Kantor, mehr nüchtern denkender Wissenschaftler denn Psychologe, konnte nicht auf den Hinweis verzichten, dass die Leistungskraft des mit Positronik voll gestopften Transmitters im Vergleich zu den Geräten vergangener Tage geradezu lachhaft gering war. „Dennoch stellt dies'er Großtransmitter einen ersten, äußerst wichtigen Schritt dar auf unserem Weg in eine hellere Zukunft", rief er den Besuchern der Veranstaltung und den Zuschauern an den Trivid-Geräten zu Hause zu. „Dieser Transmitter ist wie ein kraftvoller Lichtstrahl, der von der Erde aus hinaufwandert zu fernen Sternen und die Verbindung mit ihnen wiederherstellt."
    „Es liegt an uns, die Chancen zu nutzen, die sich uns bieten", sagte Adams am Ende seiner Ansprache. „Wir haben alle Möglichkeiten. Wir sind ein wenig zurückgeworfen und aufgehalten worden auf unserem Weg, aber wir schreiten voran. Niemand sollte Angst vor der Zukunft haben. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, die Erde als Basis zu erhalten und zu stärken, damit wir unseren Weg hinaus ins Universum auch weiterhin festigen und ausbauen können. Der Transmitter stellt ein wichtiges Etappenziel dar. Lasst uns fortschreiten!"
    Julian Tifflor empfand die gesamte Veranstaltung - gleichwohl er selbst sie geplant hatte - im Grunde als ein wenig zu patriotisch. Er wusste aber, dass die Menschen der Erde genau das wollten, und es war deutlich zu spüren, mit welcher Begeisterung sie darauf reagierten. Der Transmitter verband die Erde mit einem wichtigen Industriekomplex auf dem Mond. Frachtstücke bis zu einem Maximalgewicht von hundert Tonnen konnten transportiert werden. Das war nicht viel, und die Strecke war kurz. Zudem war der Transport mit einem hohen Risiko verbunden. Dennoch stellte der Transmitterbetrieb einen äußerst wichtigen Schritt ins All dar.
    Kantor war mit dem Risiko nicht einverstanden, das mit dem Betrieb verbunden war. Statistisch gesehen ging eine von etwa 2500 Sendungen spurlos verloren. Ihm war das zu viel.
    Tifflor nahm dieses Risiko in Kauf und stufte es sogar als relativ
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