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2213 - Der Traum von Gon-Orbhon

Titel: 2213 - Der Traum von Gon-Orbhon
Autoren: Unbekannt
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gering für den Frachtverkehr ein. Für den Personenbetrieb wurde das Gerät allerdings nicht freigegeben. „Es gibt erst dann eine Genehmigung für den Personenverkehr", hatte er an diesem Morgen gesagt, „wenn die Technik optimiert und das Risiko drastisch gesenkt worden ist."
    Schwere Transporter manövrierten einen auf der Erde montierten Kraftwerksblock heran. Tifflor betätigte einen Schalter, die Displayleuchte wechselte von Rot auf Grün, und ein grüner Energiebogen baute sich über der Plattform des Transmitters auf. Die Transporter bugsierten den Kraftwerksblock hinein - und der Block geballter terranischer Hochtechnologie entmaterialisierte unter dem Jubel der Menge sowie der Techniker und Ingenieure.
    Große Holos zeigten an, dass er ohne Zeitverlust auf Luna erschien und dort von den Technikern in Empfang genommen wurde.
    Damit hatten Tifflor, Homer G. Adams und Myles Kantor ein deutliches Zeichen gesetzt. Es ging voran in Terrania!
    1:42... 1:41 ... 1:40 ...
    Ein blasses Gesicht schob sich zwischen Zeitmesser und Mondra, und eine farbige Duggu-Feder neigte sich kitzelnd auf ihr Gesicht. Im nächsten Moment verschwanden das Gesicht und die rückwärts laufenden Zahlen aus ihrem Gesichtsfeld.
    Der Stuhl kippte nach hinten, und dann sah die LFT-Staatssekretärin nur noch das Dach der Halle über sich. Es zog ziemlich schnell über sie hinweg, und neben ihr trommelten Füße in hohem Tempo auf den Boden.
    Sie vernahm keuchenden Atem und gedämpfte Musik, die aus winzigen Kopfhörern klang.
    Frische Hoffnung keimte in ihr auf.
    Eine Tür öffnete sich, und dann klatschte ihr Regen ins Gesicht und in die offenen Augen. Sie wollte die Lider schließen, doch die Paralyse dauerte an. Das Regenwasser ergoss sich über sie und machte sie so gut wie blind.
    Mondra fühlte keine Erschütterungen, vernahm nur das Platschen und Spritzen, mit dem eilige Füße über den regennassen Boden trampelten.
    Dann wurde es still. Das Regenwasser lief aus ihren Augen, und ihre Blicke klärten sich so weit, dass sie eine Mauer erkannte, die sich einige Meter weit neben ihr erhob. „Ich konnte doch nicht zusehen, alte Tante, dass sie dich zusammen mit der Fabrik in die Luft jagen", vernahm sie eine allzu bekannte Stimme. „Gleich rumst es."
    Das Gesicht Jordos erschien über ihr, und eine kleine Hand wischte das Regenwasser aus ihrem Gesicht. „Du warst immer gut zu mir, alte Tante. Ohne dich könnte ich keine fazze Musik hören", sagte der Junge. „Ich tauche jetzt unter. Du siehst mich nie wieder. Alles Weitere entscheidet Gon-Orbhon."
    Er hauchte ihr einen KUSS auf die Wange, und dann peitschte ihr wieder der Regen ins Gesicht. Sekunden später verspürte sie eine schwere Erschütterung. Feuer füllte ihr Sichtfeld aus, unmittelbar darauf zogen dunkle Rauchwolken über sie hinweg. Gesteinsbrocken stürzten irgendwo in ihrer Nähe auf den Boden.
    Es war vorbei. Die Sprengladung war explodiert. Sie lebte.
    Mondra konnte es kaum fassen. Sie blinzelte, um den Regen abzuwehren, der ihr in die Augen fiel. Die Paralyse ließ nach. Doch das hätte ihr nichts geholfen, wenn sie noch in der Halle gewesen wäre
     
    8.
     
    Als Theorod Eysbir die Treppe ins erste Stockwerk des Retroreviers hinaufstieg, wurden seine Schritte immer langsamer. Ein eigenartiger Brandgeruch irritierte ihn. Er spürte, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte.
    Dieser Geruch wäre ihm schon bei seinem ersten Aufenthalt aufgefallen, wenn er da gewesen wäre.
    Am Ende der Treppe blieb er stehen und sah sich um. Alles war ruhig bis auf die Geräusche von den Überwachungsmonitoren. Der Geruch war ein wenig intensiver als zuvor.
    Auf dem Boden lag ein uniformierter Polizist. Ein Thermostrahl hatte ihn getroffen. Die Energieflut war offenbar in seine Brust geschlagen, hatte ihn durchbohrt und war zum Rücken wieder ausgetreten, wo sie eine große Bandwunde hinterlassen hatte.
    Erschrocken wich Eysbir zurück. Weiter hinten im Raum entdeckte er jetzt auf dem Boden zwei Polizisten liegen.
    Eine Frau und ein Mann. Beide waren tot. Energiestrahlen hatten ihrem Leben ein Ende gesetzt.
    Eysbir kannte die beiden. Er hatte sie mehrere Male gesehen, als er inhaftiert gewesen war. Mit der Frau hatte er gesprechen, ohne sie überzeugen zu können.
    Würgend griff er sich an den Hals. Und Tender kam von hier oben und hat sich so verhalten, als sei überhaupt nichts geschehen!
    Der Techniker vernahm ein leises Rascheln hinter sich. Er fuhr herum und ließ sich
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