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2208 - Agentennest Hayok

Titel: 2208 - Agentennest Hayok
Autoren: Unbekannt
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Mal schien im Fälschen solcher Daten Erfahrung zu haben.
    „Danke, Mal", murmelte Kantiran.
    „Ich hätte diesen Fehler viel zu spät bemerkt."
    „Schon gut, Kant. Hast du dein Testament bereits gemacht?"
     
    6.
     
    In seiner linken Achselhöhle wurde es plötzlich heiß. Der Großmeister fuhr aus seinem Sessel auf. Die letzte Wachtel entglitt seinen Fingern und fiel mit einem obszönen Schmatzen in die Schüssel zurück.
    Der SPEICHER gab Infrarot-Alarm!
    Die TLD- und USO-Agenten hatten etwas in Erfahrung gebracht.
    Für Fälle wie diesen verfügte die Suite des Tai-Laktrote über ein spezielles Nahbereichs-Infrarotsystem. Es koppelte sich automatisch mit winzigen Relais im Kühlsystem des extravaganten Trichterbaus. Auf diese Weise ließen sich nach dem Ende der Kommunikation keine Wärmespuren feststellen.
    Das Prinzip war so einfach wie genial, aus der Sicht von Technikern und Bürokraten aber zu umständlich für eine Serienfertigung. In diesem Fall handelte es sich um eine Einzelanfertigung der Neuen USO. Monkeys Spezialisten hatten sie beim Bau des Trichters heimlich integriert.
    Die TLD-Agenten im SPEICHER benutzten das System nur in außergewöhnlichen Situationen.
    Da Eshmale beugte sich über den Tisch. Mit den Handflächen fuhr er gleichzeitig an zwei Kanten der metallenen Einfassung entlang. Die winzige elektrostatische Spannung an zwei fest definierten Stellen aktivierte die Wärmeresonanzfläche in der Tischplatte und nahm die schriftliche Nachricht aus dem SPEICHER entgegen. Sie hatte entgegen seinen Erwartungen nichts mit Lotho Keraete zu tun.
    In der 28-Millionen-Metropole meldeten sechs Dutzend Aufzeichner fast zeitgleich den Verlust ihrer Kamerasonden.
    Gewöhnlich lag der Schwund bei ein oder zwei Sonden in der Woche, meist verursacht durch Reinigungsroboter, die die Winzlinge aus Versehen einsaugten und zerquetschten. Andere wurden Opfer starker Windböen oder des Luftsogs von Fahrzeugen.
    Kraschyn steckt dahinter! Dario ahnte den Auftrag, in dem der Mascant nach Hayok gekommen war. Ein beunruhigender Gedanke tauchte in seinem Bewusstsein auf.
    Bisher hatte er aus keiner seiner Quellen etwas davon erfahren. Entweder handelte es sich um eine streng geheime Operation, oder man teilte ihm absichtlich nichts mit.
    Gefahr für den SPEICHER!
    Dario schüttelte den Kopf. Nein, er glaubte es nicht. Das System funktionierte absolut sicher. Niemand war in der Lage, ihn zu enttarnen.
    Sicherheitsüberprüfungen hatte er schon einige hinter sich. Die meisten hatten sich in seiner Abwesenheit ereignet. Die Celistas hatten den Trichter der Gesellschaft gefilzt.
    Die insgesamt zweitausend Angestellten hatten sich einen Spaß daraus gemacht, sie mit allen möglichen Köstlichkeiten voll zu stopfen. Seither kursierte in den Geheimdiensten ein geflügeltes Wort: „Melde dich nie zu einer Aktion in Darios Turm. Hinterher kotzt du drei Tage lang."
    Was keineswegs an der Unverträglichkeit der Speisen lag, sondern an der hinterhältigen Mischung.
    Und was ist, wenn wir doch aufgeflogen sind?
    Bei Anzeichen dafür hätte Gran ihn persönlich aus seiner Suite geholt.
    Dennoch - sie mussten vorsichtig sein.
    Die Verwaltungspositronik meldete sich. Sie wies da Eshmale darauf hin, dass es Zeit für die Vorstandssitzung der Gesellschaft zum Nutzen arkonidischen Kulturguts war.
    Dario legte den Zeigefinger der rechten Hand auf die Tischplatte. „Ich komme so bald wie möglich", schrieb er mit der Wärme seiner Fingerkuppe auf die Platte. „Bei Gefahr sofort Plan Alpha-Vier in Kraft setzen."
    „Verstanden", lautete die Antwort Dornbeers.
    Dario machte sich frisch, ehe er die Suite verließ und zu seinem persönlichen Antigrav ging. Das Transportfeld brachte ihn hinauf in den Sitzungssaal.
    Das flaue Gefühl in seinem Magen stammte nicht von den Wachteln.
    Es verstärkte sich, als er den Ordonnanzroboter aus dem Palast erblickte.
    Die Maschine überreichte ihm eine Depesche mit dem Siegel des Mascanten.
    Eine Depesche von Kraschyn persönlich. Dario hatte es fast erwartet.
    Er eilte weiter. Er trug eine gelangweilte Miene zur Schau. Ab und zu huschte ein verklärter Ausdruck über sein Gesicht, wenn er an die wundervollen Köstlichkeiten dachte, die das Imperium bereithielt. Schon aus diesem Grund durfte es nie untergehen.
    Unter der offenen Tür blieb er kurz stehen, musterte die zwölf Vorstandsmitglieder. Sie hatten es sich in ihren Sesseln bequem gemacht.
    „Unser Leben für Arkon!", rief er und kam ohne
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