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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang
Autoren: Unbekannt
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bewusst, aber..." Rhodan breitete die Arme aus und umfing das Quartier Atlans. Es war über und über mit Blumen geschmückt, auf Rinde gemalte Bilder waren an die Matten, die die Wände bildeten, geknüpft. Der kleine Tisch versank unter der Vielzahl von - meist aus Holz geschnitzten - Gegenständen. Es waren Geschenke Zephydas und anderer Motana. „Sieh dich um, Atlan!", sagte Rhodan beschwörend. „Das hier ist kein Quartier mehr, in dem man für ein paar Nächte schläft. Das ist ein Zuhause!"
    Atlan sah langsam von links nach rechts. Er stand auf, drehte sich um die eigene Achse. Rhodan war fast, als nähme er sein Quartier zum ersten Mal richtig wahr. „Das ... das ist...". Atlan brach ab und schüttelte ungläubig den Kopf. „Da ist man Tausende von Jahren alt und hat immer noch nichts gelernt. Liebe macht blind! Eigentlich sollte man denken, ein Mann mit Extrasinn könne sich nicht selbst hinters Licht führen, aber das ist falsch. Wir sehen nur, was wir sehen wollen - und ich wollte die Wahrheit nicht sehen. Ich danke dir, alter Freund."
    „Kein Ursache. Nächstes Mal bist du dran, mir den Kopf zu bürsten." Rhodan winkte ab. „Können wir jetzt planen?"
    Die Männer setzten sich im Schneidersitz auf das Bett und besprachen ihre Zukunft. Ihr Fernziel war unumstritten: Sie mussten zurück in die heimatliche Milchstraße. Doch wie sollten sie das anstellen? Die einzigen Freunde, die sie auf Baikhal Cain hatten, waren die Motana, und diese waren Gejagte, die nicht einmal über die Mittel verfügten, den Wald von Pardahn zu verlassen, geschweige denn ihren Heimatplaneten. „Das stimmt nicht ganz", wandte Atlan ein. „Wir haben noch weitere Freunde. Die Vay Shessod. Und sie haben dazu den Vorteil, dass sie im Land Keyzing leben. Wir könnten Lotho Keraete aus dem Eis bergen, sehen, ob er noch lebt, und gegebenenfalls von seiner Hilfe profitieren."
    „Klingt zu gut, um wahr zu sein, Freund. Die Vay Shessod sind uns freundlich gesinnt, das stimmt, aber wie sollen sie uns schon helfen? Sie sind technologisch gesehen noch primitiver als die Motana."
    Eine Zeit lang lag Schweigen über dem Raum, während die beiden Männer sich den Kopf nach einer Lösung zermarterten. Von draußen drang eine Vielzahl von Gesängen herein, die sich auf wundersame Weise zu einem vielstimmigen Lied vereinigten. Es waren die Arbeitstrupps der Motana, die sich die Schinderei auf die ihnen typische Weise leichter machten. „Wir brauchen Hilfe", rekapitulierte Rhodan noch einmal. „Von jemandem, der über die entsprechende Technologie verfügt, die es uns erlaubt, Baikhal Cain zu verlassen, am besten natürlich sogar den Sternenozean hinter uns zu lassen."
    „Rorkhete der Nomade?"
    „Ich bezweifle, dass er über nennenswerte technologische Mittel verfügt. Soweit wir wissen, ist er ein Einzelgänger.
    Und außerdem ...", Rhodan ließ resigniert die Schultern sinken, „... hat er uns ja gewogen und für zu leicht befunden. Wenn du mich fragst, sehen wir diesen Nomaden nie wieder."
    Wieder kehrte Schweigen ein. Beide Männer wussten, dass damit nur eine Möglichkeit blieb. Eine bestenfalls unangenehme und gefährliche, mit hoher Wahrscheinlichkeit tödliche.
    Rhodan sprach sie aus. „Die Kybb-Cranar?"
    „Werden uns mir nichts, dir nichts in die Minen verfrachten. Und wer weiß, ob uns eine zweite Flucht gelingt."
    „Gut möglich, aber vielleicht können wir sie davon überzeugen, dass wir etwas Besonderes sind. Wir haben immer noch die Male an unseren Hälsen, die beweisen, dass wir die Krin Varidh überlebt haben. Mit etwas Glück geraten wir an einen klugen Kopf, der die richtigen Schlüsse daraus zieht und uns befragt, statt uns gleich in die Minen zu verfrachten."
    „Mit einer großen Portion Glück!"
    „Ja", räumte Rhodan ein, „aber hast du eine bessere Idee?" Atlan schüttelte den Kopf. „Dann ist es also beschlossen", sagte Rhodan. „Wir stoßen nach Baikhalis vor, dort ist der Raumhafen des Planeten, dort sitzen Verwaltung und Regierung.
    Wenn wir eine Chance haben, dann dort."
    „Wann brechen wir auf?"
    „Ich schlage vor, in einer Woche. Bis dahin haben wir uns von den Strapazen der Flucht und der Mine erholt." .Rhodan zeigte auf die schwarzen Male an seinem Hals. „Und die hier dürften uns sowieso noch einige Zeit begleiten."
    „Einverstanden."
    Atlan erhob sich. Als Rhodan keine Anstalten machte, aufzustehen, fragte er: „Ist noch was?"
    „Ja ... Zephyda. Du musst ihr unseren Entschluss mitteilen. Es
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