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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang
Autoren: Unbekannt
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Schwierig zu finden und schwer zu transportieren. Viele haben sich schon an ihm versucht, mit eigenen Händen oder mit Hilfe von Robotern, und mussten wieder aufgeben.
    Einzig die Motana sind in der Lage, ihn zuverlässig aufzuspüren."
    Der Kurier strich sich betont gelangweilt über die Stacheln. „Willst du mir noch etwas erzählen, was ich nicht weiß?"
    „Das Kommando hat von jeher eine zurückhaltende Politik betrieben, was den Schaumopal angeht", fuhr Karter unbeirrt fort. „Statt zu versuchen, eine möglichst hohe Ausbeute aus dem Berg zu holen, entschied man sich für eine' kontinuierliche Förderung. Aber das hier ..."
    „Ich weiß nicht, was du hast. Die Vor- ■ kommen im Heiligen Berg sind gewaltig.
    Ein kurzfristige Vervierfachung der Förderquote, wie vom Kommando befohlen, wird sie nicht erschöpfen."
    „Nicht den Schaumopal, aber die Motana." Karter schlug die metallenen Hände zusammen, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Die Arbeiter in den Minen sterben bereits unter der Förderquote, die mein Vorgänger angeordnet hat, wie Fliegen. Nicht mehr lange, und wir werden nicht einmal die frühere Quote erfüllen können."
    „Dann hol dir eben neue Motana!"
    „Neue sind langsam und unerfahren, sie halten die Arbeit auf. Und außerdem ist es nicht so einfach, die Motana zu fangen. Sie sind verschlagen."
    „Wieso züchtet ihr sie nicht einfach?
    Dann habt ihr immer einen ausreichenden Vorrat!"
    „Das haben meine Vorgänger als Direktor längst versucht. Es hat nicht funktioniert. Die in Gefangenschaft gehaltenen Motana besaßen keinen Lebenswillen. Packte man sie etwas rauer an, starben sie." Karter erhob sich und ging mit schweren Schritten auf und ab. „Deshalb fassten meine Vorgänger den klugen Entschluss, diese Wesen sich selbst zu überlassen. Unsere Jagdtrupps setzen sie unter permanenten Druck. Sie sind ein wehrhaftes Volk geworden, das mit aller Wildheit am Leben hängt. Die Motana, die wir fangen, sind gute, zähe Arbeiter. Sie halten lange durch, weil sie die Hoffnung auf Flucht nie aufgeben."
    „Interessant. Ich sehe, es gibt nicht nur im Kybernetischen Kommando kluge Köpfe." Der Kurier erhob sich. „Nun, du hast deinen Standpunkt dargelegt, und ich habe die mir anvertrauten Befehle übergeben. Mein Schiff wartet."
    Er ging zum Ausgang, machte auf der Schwelle Halt und wandte sich noch einmal an Karter. „Ich gebe dir einen Rat, Raphid-Kybb-Karter, als jemand, der seit langer Zeit in den Diensten des Kommandos steht. Wie auch immer du es anstellst, befolge die Befehle des Kommandos, sonst bist du deinen ach so klugen Kopf los!
     
    3.
     
    Perry Rhodan musste sich den halben Morgen gedulden, bis sich eine Gelegenheit für ihn ergab.
    Er vertrieb sich die Zeit damit, den Motana bei den Arbeiten zuzusehen, die sich an die Tötung der Goytani anschlössen. Ein Teil der Waldbewohner kümmerte sich um das erbeutete Fleisch. Mit langen Messern und schweren Beilen zerteilten sie es. Rhodan verfolgte ihre Bemühungen gespannt, hoffte er doch, endlich die wahre Gestalt der Raubtierezu erblicken.
    Rasch stellte sich heraus, dass seine Hoffnung enttäuscht würde: Die Panzer, die sich die Goytani angeeignet hatten, blieben für die Werkzeuge der Motana selbst unter diesen Bedingungen undurchdringlich, obwohl sie ohne Zeitdruck und mit Zugriff auf ihr komplettes Arsenal an Werkzeugen arbeiteten.
    Den Motana blieb nichts weiter übrig, als vorsichtig in die Gruben mit den Pflöcken zu klettern und die Tiere von unten aufzuschneiden.
    Stück für Stück kamen auf diese Weise die Goytani ans Licht, und mit jedem von ihnen kam Rhodan zu einem anderen Schluss auf das Gesamtwesen: Handelte es sich um ein Reptil? Eine Amphibie? Ein Säugetier? Oder vielleicht um eine Mischung von allen drei Arten?
    Es dauerte nicht lange, bis die Motana den ersten Goytani vollständig zerteilt hatten. Ein weiterer Arbeitstrupp, der bislang neben dem zertrümmerten Abschnitt der Palisade gewartet hatte, trat auf den Plan und begann, die Grube mit dem ausgeweideten Tier zuzuschütten.
    Es war der einzige Weg für die Motana, erkannte Rhodan nach einem Moment der Verblüffung, sich der Überreste der Tiere zu entledigen. Die Panzer waren zu hart und zu schwer, als dass die Motana sie sich hätten zunutze machen können; also schafften sie sie aus dem Weg.
    Es war eine elegante Art der „Entsorgung", aber auch eine mit erheblichen Mühen verbundene. Für den nächsten Sturm der Goytani, von dem man nur so viel
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