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2207 - Der letzte Gesang

Titel: 2207 - Der letzte Gesang
Autoren: Unbekannt
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Aufmerksamkeit der Goytani auf sich. „Was soll das?", fragte Atlan. „Sie sind unbewaffnet. Opfern sie sich, um die Residenz zu retten, indem sie die Goytani wieder in den Wald locken?"
    „So in etwa. Nur dass es kein Opfer ist. Ihr werdet es gleich sehen."
    Die Lockvögel sprinteten vor den Panzerwesen her, aber nicht in verschiedene Richtungen, wie Rhodan angenommen hatte, um die Goytani einzeln zu bekämpfen. Die Motana vereinigten sich zu einem Pulk, der die gesamte Herde hinter sich herzog.
    Die Motana lenkten die Panzerwesen durch das Innerste der Residenz und hielten auf die Seite zu, die der, an der die Goytani in die Siedlung eingebrochen waren, beinahe direkt gegenüberlag. Dort, am Rande der Residenz, lag die von einer hohen Palisade eingezäunte Wiesenfläche, die Rhodan bei seiner Ankunft als Friedhof gedeutet hatte.
    Die ersten Motana erreichten die Palisade, schlüpften zwischen den Stämmen hindurch. Sie rannten quer über die Wiesenfläche. Allerdings gewann Rhodan den Eindruck, dass sie unsichtbaren Pfaden folgten, zu gerade und regelmäßig waren die Wege, die sie einschlugen. Einige Motana blieben in der Mitte der Wiese stehen, wandten sich um und johlten den Goytani zu. Es war eine Geste, die eher den Zuschauern in den Nestern galt als den Panzerwesen.
    Die Räuber, berauscht von der Aussicht auf Beute, brachen durch die Stämme der Palisade, ohne dass ihr Lauf ins Stocken kam.
    Die Panzerwesen rannten auf die Wiese - und wurden verschluckt.
    Rhodan benötigte einige Momente, bis er verstand, was vor sich ging. Die vorderste Reihe der Panzerwesen brach in die Wiese ein. Die Goytani, die ihnen folgten, hatten entweder zu viel Schwung, um ihren Lauf abzubremsen, oder begriffen die plötzliche Gefahr nicht. Sie rannten auf den Rücken der vor ihnen Gestürzten weiter und brachen ebenfalls ein. Innerhalb weniger Augenblicke steckte die gesamte Herde der Goytani fest.
    Im wahrsten Sinne des Wortes, wie Rhodan herausfand, als er später die Falle aus der Nähe inspizierte: Spitze Pflöcke hatten sich in die ungeschützten Unterseiten der Räuber gebohrt.
    Das elende Röcheln der sterbenden Goytani ging in dem Triumphgesang unter, den die Motana anstimmten. Zephyda sang eine Zeit lang mit, dann wandte sie sich an die beiden Männer. „Das ist ein großer Tag. Es ist lange her, dass uns eine so große Herde Goytani in die Falle ging. Die Residenz wird viele Wochen von ihrem Fleisch essen können!"
    Ihre grünen Katzenaugen sprühten vor Freude, als sie weitersprach. „Es wird einen Tag oder zwei dauern, bis wir die Goytani zerteilt und ihr Fleisch eingelagert haben. Dann aber wird die Residenz ein Fleischfest erleben wie seit langem nicht mehr. Ihr könnt euch glücklich schätzen, an ihm teilzuhaben!"
    Ihr Blick fiel auf Rhodan. „Und ich bin sicher, dass dein Aufzug lange nicht vergessen wird!"
    „Was meinst du damit?" Rhodan fuhr prüfend über seinen ledernen Anzug.
    Hatte er ihn in der Eile nicht richtig angezogen? Einmal hatte er ihn falsch herum angezogen, zur Freude der Kinder des Nests, die sich vor Lachen nicht mehr hatten retten können. „Nein, nicht deine Kleider", sagte Zephyda. „Hier!" Sie griff an ihr Kinn.
    Rhodan ahmte die Bewegung nach, spürte links glatt rasierte Haut und dann die Haare des Barts, der immer noch seine rechte Gesichtshälfte bedeckte. „Ach das! Das ist nur ein Versehen. Der Alarm hat mich beim Rasieren gestört."
    „Oh ... ich dachte, du hättest dich nach der Sitte deiner Heimatwelt hergerichtet." Zephyda grinste. „Schade, es steht dir wirklich gut. Vielleicht überlegst du es dir ja noch einmal ..."
    Rhodan setzte zu einer Entgegnung an, aber die Motana löste seine und Atlans Fesseln und eilte mit der ihr eigenen spielerischen Gewandtheit in das Nest zurück. Der Sicherheit der Seile beraubt, kletterten Rhodan und Atlan vorsichtig in das Nest zurück. Immerhin lag der Boden der Residenz beinahe achtzig Meter unter ihnen.
     
    2.
     
    „Nein, nicht die Truhe, ihr Trottel!
    Erst den Schrank hier, sonst kommt ihr nicht durch!"
    Gouverneur zu sein war aufreibender, als er geglaubt hatte. Raphid-Kybb-Karter machte diese Erfahrung bereits am Tag, nachdem er das Amt in seinen Besitz gebracht hatte.
    Karter trat einen Schritt zurück, um Arbeiter durchzulassen, die eines der neuen, von ihm ausgewählten Möbelstücke hereintrugen, und prallte gegen einen Tisch, der einen Moment vorher noch nicht an diesem Platz gestanden hatte. Eine wertvolle Kristallvase
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