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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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Keraete hatte nach eigenen Angaben aus eigenem Antrieb gehandelt, sein Schiff stürzte über Baikhal Cain ab - ob durch Fremdeinwirkung oder einen Defekt, war offen geblieben. Wie durch ein Wunder hatten Rhodan und Atlan den Absturz überlebt.
    Keraete dagegen ...
    Die Hitze des Absturzes im Land Keyzing hatte erhebliche Mengen Eis geschmolzen, das sich in der brutalen Kälte innerhalb kürzester Zeit wieder verfestigt hatte. Keraete musste aus dem Wrack in einen dieser Seen geschleudert worden sein und hatte es nicht mehr geschafft, ihn zu verlassen, bevor das Wasser wieder zu Eis erstarrte. Rhodan und Atlan hatten den Boten mühelos gefunden, waren aber nicht in der Lage gewesen, ihn aus seinem Eisgefängnis zu befreien. „Wir müssen zurück ins Land Keyzing", sagte Rhodan, „und Lotho aus dem Eis holen."
    „Leichter gesagt als getan. Abgesehen von den Schwierigkeiten, überhaupt dorthin zu gelangen - wir brauchen Hilfe. Allein kriegen wir ihn nicht aus dem Eis."
    „Das ist mir klar. Aber wir müssen es versuchen."
    „Bist du dir sicher?" Atlan hatte die Knie angezogen und die Arme um sie verschränkt. Die Ebene kühlte jetzt rasch aus. „Aller Wahrscheinlichkeit ist er tot. Oder kaputt oder wie man das bei ihm nennen soll."
    Der Terraner Lotho Keraete war von ES in Lauf von Jahrhunderten in ein mechanisches Wesen umgewandelt worden. Niemand wusste über ihn, ob er sich noch als Mensch betrachten sollte oder nicht. „Möglich", gestand Rhodan ein. „Aber es ist ebenso gut möglich, dass er eigentlich voll funktionstüchtig ist und wir ihn lediglich aus dem Eis befreien müssen. Was zutrifft, werden wir erst erfahren, wenn wir es ausprobieren. Aber ob tot oder kaputt oder was weiß ich: Lotho Keraete hat uns in den Sternenozean gebracht. Er muss auch einen Weg kennen, auf dem wir ihn wieder verlassen können. Dieses Wissen steckt in ihm. Wenn er nicht mehr in der Lage sein sollte, es uns aus eigener Kraft mitzuteilen, werden wir eben einen Weg finden, es aus seinen Speichern zu extrahieren."
    Atlan sagte nichts. Er hatte den Kopf in den Nacken gelegt und sah zu den Sternen hinauf. Vorgeblich. Die zur Seite verschobenen Pupillen des Arkoniden verrieten Rhodan, dass er mit seinem Extrasinn konferierte.
    Das alte Spiel, Atlan, was?, dachte Rhodan. Wenn man mit dir diskutiert, hat man immer die doppelte Arbeit: Man muss zwei überzeugen! „Und du darfst eines nicht vergessen", fuhr der Terraner fort. „Lotho Keraete hat >Zugriff< auf zwei Zellaktivatoren. Wir wissen nicht, was genau hinter dieser Formulierung steckt, aber vieles spricht dafür, dass er sie irgendwie in seinem Körper verborgen trägt. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Geräte in falsche Hände geraten."
    Atlans Augen verloren ihren glasigen Blick. Konferenz beendet! „Schon gut, du hast mich überzeugt. Wir müssen nach Lotho Keraete sehen." Atlan löste den Griff um seine Knie. „Und wir müssen irgendwie herausfinden, was es mit der Bastion von Parrakh auf sich hat. Lotho Keraete hat uns mit seinen letzten Worten vor ihr gewarnt."
    „Das heißt?"
    „Wir dürfen den Sternenozean nicht verlassen, bevor wir Gewissheit über die Bastion haben. Überleg doch! Keraete hat auf eigene Faust gehandelt, ohne die Autorisierung von ES, vielleicht sogar gegen den Willen der Superintelligenz; das wissen wir nicht. Er hat uns bestimmt nicht aus einer Laune heraus in den Sternenozean verfrachtet. Etwas muss ihn dazu getrieben haben."
    „Das ist nicht von der Hand zu weisen." Rhodan holte Luft. „Also, ich fasse noch einmal zusammen.
    Wir finden heraus, was es mit der Bastion von Parrakh auf sich hat, schalten die Bedrohung aus, die womöglich von ihr ausgeht, stöbern den eingefrorenen Lotho Keraete auf, bringen die Aktivatoren in unsere Hand und finden einen Weg zurück in die Milchstraße ..."
    „... und das in einem Tempo, dass wir uns um diese merkwürdigen Hyperkokons kümmern können, die in der Milchstraße aufgetaucht sind", schloss Atlan den Satz ab.
    Rhodan holte noch einmal tief Luft. Er straffte die Schultern, als verlagere er ein unsichtbares Gewicht. „Du hast doch vorhin was von Päckchen gesagt... Wenn du mich fragst, ist das hier selbst für uns zwei zu groß. Wir brauchen Hilfe. Und Ausrüstung."
    Atlan sagte nichts. Gleichzeitig, in einer Bewegung, die aus der Vertrautheit einer jahrtausendealten Freundschaft entstanden war, drehten sie die Köpfe. Sie sahen nach Westen. In die Richtung, in die die Frachtgleiter mit dem
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