Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
oder was sie wohl suchen?"
    Atlan zuckte mit den Achseln. „Das, schlage ich vor, sollten wir herausfinden. Wir brauchen Freunde - wer läge da näher als die Feinde der Kybb-Cranar? Sehen wir nach!"
    Rhodan nickte. „Eine riskante Entscheidung, aber einverstanden. Bis zum Einbruch der Nacht kommen wir sowieso nicht viel weiter."
    Die Männer standen auf und folgten den Gleitern. Geduckt rannten sie von Versteck zu Versteck, jederzeit bereit, im Unterholz zu verschwinden.
    Zweige kratzten an Perry Rhodans bloßen Armen und Beinen, schnitten ihm in die Haut. Blut vermischte sich mit Schweiß zu einem klebrigen Film. Der Puls hämmerte ihm hart in den Schläfen.
    Der Terraner sah zu Atlan. Der Arkonide wirkte völlig abgerissen. Seine Kleidung, die der Mine im Heiligen Berg wenigstens leidlich getrotzt hatte, hielt den Widrigkeiten der Wildnis nicht stand. Seine Hose glich nur noch einem besseren Lendenschurz, von den Ärmeln seines Hemdes war nur noch ein schmutziger Stoffstreifen geblieben, der um den linken Arm baumelte. Atlan hatte seinen verbliebenen Schuh verloren. Das sumpfige Gelände hatte ihn mit einem lauten Schmatzen verschluckt und ihn nicht wieder herausgegeben, so eifrig die beiden Männer auch nach ihm im Schlamm gegraben hatten. Ein wirrer, mit Pflanzensamen verklebter Bart verdeckte Atlans Kinn. Seine Augen leuchteten hell aus der schmutzverklebten Fläche seines Gesichts.
    In ihnen stand das Jagdfieber.
    Es war aberwitzig. Alle ihre Anstrengungen hatten bisher darauf gezielt, den Gleitern der Kybb-Cranar so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Und jetzt stürzten sie sich ihnen förmlich entgegen, in freudiger Erwartung.
    Ein Tümpel versperrte ihnen den Weg; die erste Wasserfläche, auf die sie bei ihrer Flucht gestoßen waren. Die Männer stürzten sich in das trübe Wasser, ohne nachzudenken oder nachzusehen, ob sie das Hindernis umgehen konnten, und durchschwammen es mit weit ausgreifenden Zügen.
    Rhodan spürte eine grimmige Zufriedenheit in sich aufsteigen, als er sich an einem Busch aus dem Wasser zog. Das Davonrennen hatte ein Ende, das ziellose Stolpern durch eine unbekannte Gegend.
    Sie hatten endlich ein Ziel vor Augen, mochte es auch noch so weit hergeholt sein.
    Die Männer gelangten in ein mit dichtem Unterholz bestandenes Gebiet. Ihnen blieb keine Wahl, als es zu umgehen. Rhodan schenkte dem Wald kaum noch Beachtung. Er war ein Hindernis, ebenso lästig wie unwichtig. Was zählte, waren die Gleiter und diejenigen, nach denen die Kybb-Cranar in den Maschinen suchten. Rhodan blickte unentwegt nach oben, versuchte das Blätterdach zu durchdringen. „Da vorn!", rief Atlan.
    Rhodan bemerkte ein metallisches Glänzen zwischen zwei Baumkronen. „Ich sehe ihn!"
    Fünfhundert Meter mochten sie noch von dem Gleiter trennen. Rhodan und Atlan traten den Endspurt an. Das Unterholz glitt wie ein irrealer Schemen an ihnen vorbei. Das Schlagen des eigenen Pulses verdrängte jede andere Wahrnehmung aus Rhodans Gehör.
    Vierhundert Meter.
    Sie gelangten auf eine kleine Lichtung. Die beiden durchquerten sie in ihrer Mitte, um das ungehinderte Fortkommen, das sie ermöglichte, optimal auszunutzen, und schickten sich an, erneut im Wald unterzutauchen.
    Da schlug der Ast nach Rhodan.
    Der Terraner erkannte die Bewegung aus dem Augenwinkel. Er ließ sich fallen, rollte über das hohe Gras in das Unterholz. Der Schemen hieb surrend über ihn weg, durchtrennte einige dünne Zweige und grub sich in Atlans Oberarm. Der Arkonide stöhnte auf und ging zu Boden, kein kontrolliertes Abrollen, eher, als wäre er ein Roboter, dem urplötzlich die Energie ausgegangen war.
    Atlan überschlug sich und blieb reglos am Rand der Lichtung liegen. „Atlan!"
    Rhodan warf sich herum - und sah den Herrn der Lichtung vor sich. Sein Panzer war rund und flach gedrückt und erinnerte Rhodan entfernt an eine altterranische Baskenmütze. Die Oberseite des Panzers - er durchmaß mindestens drei Meter - war von einer mit Gras bewachsenen Erdschicht bedeckt. An der Stelle der Lichtung, an der das Tier auf seine Beute gewartet hatte, gähnte ein Loch. „Atlan, wir müssen hier weg!", rief Rhodan. Der Gleiter der Kybb-Cranar, das eigentliche Ziel ihrer irrsinnigen Jagd, war sofort vergessen.
    Als er Rhodans Stimme hörte, hob der Arkonide den Kopf. Er kroch los, zum Rand der Lichtung. Zu langsam, um dem Räuber zu entkommen.
    Was beinahe schon ein Kunststück darstellte. Das Raubtier bewegte sich in einem Zeitlupentempo, das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher