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2206 - Gesang der Hoffnung

Titel: 2206 - Gesang der Hoffnung
Autoren: Unbekannt
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war einer aus den Reihen der Schutzherren, ein Verräter. Die Revolte fegte das Regnum hinweg. Den Schildwachen blieb keine andere Wahl als die Flucht, sie gingen, jeder für sich, in ein unauffindbares, zeitloses Exil. Seit dieser Zeit herrscht der Verräter mit Hilfe seiner Komplizen, den Kybb, über den Sternenozean."
    „So erinnern sich auch die Motana an die Ereignisse", sagte die Majestät. „War das alles, was ihr von den Bewohnern des Landes Keyzing erfahren habt?"
    Der Arkonide schüttelte den Kopf. „Nein. Die Vay Shessod glauben, dass eine der Schildwachen auf Baikhal Cain Zuflucht gesucht hat, im Land Keyzing."
    „Auch davon haben wir gehört", bestätigte die Majestät. „Und damit haben wir das gesamte Wissen umrissen, das uns Motana nach der langen Zeit der Verfolgung geblieben ist. Hilft es euch weiter?"
    Rhodan antwortete: „Nicht in dem Sinn, dass wir aus ihm unmittelbar einen Plan ableiten könnten, der uns zurück nach Hause bringt. Doch das hatten wir ohnehin nicht erwartet." Er stupste den Arkoniden neben ihm mit dem Ellenbogen an. „Mein Freund Atlan hier verfügt über ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Er vergisst niemals Geschichten. Und schon oft hat sich erwiesen, dass welche, die man anfangs für unwichtig abgetan hat, sich später ..."
    Die Majestät unterbrach ihn. „Atlan ist ein Geschichtenerzähler?" fragte sie. Ein neugieriges Funkeln war in ihre Augen getreten. „Nun, bei uns Menschen gibt es niemanden, den man so nennt", wich der Arkonide aus.
    Rhodan konnte ihm den Grund für seine vorsichtige Reaktion vom Gesicht ablesen: Worauf will sie hinaus?, dachte er. „Aber es ist richtig", sagte Atlan. „Ich genieße es, Geschichten zu hören. Und auch, sie zu erzählen."
    „Wunderbar!", rief die Majestät aus. Die Wegweiserinnen untermalten ihren Ausruf mit einem aufgeregten, vielstimmigen Gesang. „Wir Motana wissen eine gute Geschichte zu schätzen. Erzähl uns eine!"
    „Eine Geschichte? Jetzt?"
    „Wann sonst? Morgen schon können wir alle den Kybb-Cranar in die Falle laufen. Es gibt nie einen Grund, eine gute Geschichte ungehört zu lassen." Atlan strich sich nachdenklich über den Bart. „Also gut. Was wollt ihr hören?"
    Zephyda meldete sich zu Wort. „Erzähl uns eine Geschichte aus deinem Leben! Du musst schon viel erlebt haben, was eine Geschichte wert ist."
    Atlan grinste. „Das kann man wohl sagen. Das und einiges, was Geschichte gemacht hat." Der Arkonide schloss die Augen und lauschte in sich hinein.
    Dann begann er mit einer Stimme, die aus weiter Ferne zu kommen schien: „Diese Geschichte habe ich bislang nur wenigen erzählt. Es war vor langer Zeit in einem Land, das keine Raumfahrt kannte, ja nicht einmal Gewehre. Die Menschen, die seine Küsten und zahllosen Inseln bewohnten, nannten sich Griechen."
    Der Arkonide lächelte kurz, bevor er weitersprach. „Die Griechen lebten in vielen Städten verstreut, und jede dieser achtete eifersüchtig darauf, das keine andere ihre Rechte verletzte. Eines Tages wurde aus einer ihrer Städte eine junge Frau namens Helena entführt. Die Empörung war groß, und sie wuchs noch, als bekannt wurde, dass sie von Fremden geraubt worden war, den Trojanern."
    „Weshalb hat man sie entführt?", fragte einer der Wegweiserinnen. „Als Geisel, um politischen Druck auszuüben?"
    „Nein, aus Liebe." Überraschter Singsang antwortete ihm. „Wie dumm!"
    Rhodan fiel auf, dass Zephyda die Einzige war, die nicht einstimmte. „Und doch war es so. Ich lebte zu dieser Zeit unter den Griechen und brach mit ihnen gemeinsam auf, um das Unrecht zu sühnen ..."
    Atlan schilderte, wie die Helden der Griechen Troja belagerten, aber an den hohen Mauern der Stadt scheiterten. Wie er und Odysseus schließlich zur List des Trojanischen Pferdes griffen und die Stadt bezwangen. Seine wahre Absicht, nämlich einen Weg zu finden, die damals primitive Erde wieder zu verlassen, ließ er unerwähnt.
    Die Motana debattierten leidenschaftlich die Dummheit der Trojaner und baten Atlan, eine weitere Geschichte zu erzählen.
    Der Arkonide berichtete davon, wie er einst als Orakel von Krandhor fungierte. Von den schweren Jahren des Widerstands gegen die Laren, die die Milchstraße besetzt hielten. Von seinen Entdeckungen im Sternhaufen Omega-Centauri.
    Die Motana saugten seine Worte auf wie Verdurstende das Wasser, und als die Männer sich am frühen Morgen auf den Weg zum Quartier machten, war Rhodan sich sicher, dass der Arkonide ihnen ein Dutzend neue
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