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2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Behälter.
    Ich zoomte an das Glas. Drinnen schwirrten zwei Trevipern. Per Ausschnittvergrößerung folgte ich dem verzerrten Schatten ... bis zu dem Moment, als Glas und Schattenfinger sich berührten. Das optische Verzerrerfeld im Handbereich flackerte in extremer 121 Verlangsamung.
    Für den Bruchteil einer Sekunde erblickte ich Haut.
    Der Wirkbereich des Verzerrerfeldes wurde automatisch neu justiert ... bis der Verzerrer auch den Behälter der Trevipern in das Feld mit einschloss.
    Das war alles, was nach einem halben Tag Arbeit übrig blieb. Eine hundertstel Sekunde vom Finger eines Unbekannten. Was für ein erbärmliches Resultat!
    Ich isolierte den Schnipsel Film und zog den Ausschnitt hoch.
    Am Mittelfinger einer rechten Hand, der Hand des Mörders, saß ein Ring! Ein schwarzer Siegelring mit einer oben liegenden, gravierten, ovalen Platte aus Silber. Ich hatte am Ende mehr Glück als Verstand.
    Die Platte zeigte ein Relief, das ich als Emblem der Celista kannte. Ringe dieser Art wurden ausschließlich von Mitarbeitern der Geheimdienste getragen.
    Und zwar von hoch gestellten Mitgliedern. Unmöglich.
    Eine halbe Stunde hockte ich wie blockiert vor meinen Instrumenten. Der Mord an Thereme ging demnach auf das Konto einer offiziellen Stelle.
    Es war nicht das erste Mal, dass ich einen solchen Ring zu Gesicht bekam. Ich presste die Handballen vor die Augen. „Hör auf mit dem Quatsch, Kant!", schrie ich mich selbst an. „Das ist Schwachsinn!
    Zeitverschwendung!"
    Aber ich kam nicht dagegen an. Ich sicherte mein Ergebnis, setzte eine Verschlüsselung, schloss sämtliche Dateien und wechselte in mein persönliches 122 Paragetha-Verzeichnis.
    Unter dem Stichwort „Dagor" waren ein Dutzend Lektionen abgelegt. Entscheidende Kämpfe, Fortschritte vom Eintritt in die Paragetha bis heute. Beeindruckendes Material, wie es jeder Kadett besaß.
    Der erste Film zeigte mich mit Shallowain. Der Augenblick, als unter einem Schlag des Kralasenen meine Unterarme brachen ... als seine Fäuste mich prügelten wie einen Sack Getreide.
    Ich sprang zurück, zum Beginn des Kampfes, bevor ich ihn aufforderte, seinen Ring abzulegen. Aus der Totalen isolierte ich die Hände. Setzte nochmals Slowmotion ein, vergrößerte die Finger ... und hatte den Siegelring.
    Es war derselbe wie an der Hand des Mörders. Dasselbe Celista-Emblem.
    Natürlich konnte es mehrere Ringe geben wie diesen. Ich zeichnete Biometrie und Hautmuster des Ringfingers auf, speicherte beides in eine Datei - und griff auf die Daten von Farmeolls Film zurück.
    Nicht nur der Ring war identisch, sondern auch der Finger. Jede Hautfalte stimmte überein.
    Theremes Mörder war mit hoher Wahrscheinlichkeit Shallowain der Hund. Exakt der Kralasene, der des Öfteren für Ascari da Vivo als Leibwächter tätig war.
    Theremes Worte fielen mir ein. Diese Leute planen etwas. Und ich habe keinen Platz darin.
    Shallowain der Hund war in Theremes Tod mindestens verwickelt. Und möglicherweise auch Ascari selbst.
    123 6.
    Prüfungswelt Iprasa Frühjahr 1331 NGZ Am 6. Februar 1331 NGZ begab ich mich mit zwanzig Kadetten an Bord des schuleigenen Ultraleichtkreuzers PAR-02. Wir trugen Zivil. Keiphos geleitete uns als Eskorte, der Erfolg seiner Kadetten war auch sein eigener.
    Quer durch das Arkon-System transportierte die PAR-02 uns zur Prüfungswelt Iprasa. Üblicherweise hätte ein Transmitter uns direkt ans Prüfungsgelände befördert.
    Doch ganz Thantur-Lok zitterte Anfang des Jahres unter der Gewalt eines Hypersturms. Unerklärliche Transmitterunfälle bestimmten das Bild; die öffentlichen Transmitternetze lagen brach.
    Im Normalfall hätte Arkons Kristallschirm sämtliche Effekte abgewehrt. Aber nicht in diesen Wochen.
    Erfüllte sich Rhodans Prophezeiung? War der Hyperphysikalische Widerstand für die Stürme verantwortlich? „Kantiran!", zischte Keiphos mich an. „Wo hast du deine Gedanken!" Der Has'athor deutete auf die Schirme.
    Iprasa, sechster Planet des Systems, zeigte sich im Landeanflug. Bruchzonen der Planetenkruste, angefüllt von Magma, wechselten ab mit Gletschern, Sandwüsten und kargen Tundren. Seichte Binnen-124 meere, von Algenteppichen überwuchert, formten einen Gürtel zu beiden Seiten des Äquators.
    Dort lag Ikharsa, die Hauptstadt. Der ausgedehnte Komplex des Faehrl-Instituts befand sich am Stadtrand, direkt benachbart die Paraphysische Aktivierungsklinik. Die PAR-02 landete auf einem Raumhafen, der zum Gelände zählte.
    Wild entschlossen, alle

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