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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz
Autoren: Unbekannt
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sagte Atlan, ohne auf den Verdacht einzugehen. „Den werden wir nutzen, wenn es geht."
    Myles Kantor schüttelte den Kopf. Das Ganze wollte dem Wissenschaftler sichtlich nicht gefallen. „Fragt sich nur, was Hismoom eigentlich konkret unternehmen will."
    „Das werden wir sehen, wenn er an Bord ist", sagte Saedelaere. „Lange wird es nicht mehr dauern."
    Atlan wandte sich ihm zu. „Geh du sicherheitshalber wieder in die Trümmerzone zurück. Geh zu Cairol und halte uns über ihn auf dem Laufenden."
    „Es wäre mir lieb, wenn Monkey nicht..."
    „Keine Sorge, er wird dich diesmal nicht begleiten." Der Arkonide lächelte schwach. „Sobald er aufwacht, sorge ich dafür, dass er eine weiträumige Absperrung der ganzen Sektion vornimmt. Ich möchte nicht, dass sich ein Besatzungsmitglied oder ein Mom'Serimer in den Raum mit den Kuppeln verirrt."
    „Ich gehe dann. Der Roboter wird mich schon wieder einlassen."
    Atlan hob grüßend die Hand, hatte den Blick aber schon an Fee Kelind vorbei auf den Emotionauten gerichtet, der den Gesprächen mit halbem Ohr lauschte. „Roman, ich möchte, dass wir jetzt die Wand der roten Helioten durchbrechen", sagte er mit bestimmtem Tonfall.
    Kantor fragte entsetzt: „Du willst die Außenzone METANU-Membran wirklich verlassen und in das System der Kanäle zurückkehren? Hältst du das für klug?"
    „Cairol wünscht es schließlich so." Atlan blickte den Chefwissenschaftler an. „Qder siehst du dabei ein Problem? Befindet sich die Kapazität in der Nähe?"
    „Die Aura-Zange ist noch nicht so zuverlässig wie Trims, Sinne, aber -nein, es gibt hier weit und breit keine Spur vom Messenger. Ich bekomme ein paar unklare Messwerte herein. Demnach befindet er sich auf der anderen Seite des Nukleotids."
    Plötzlich gellte ein Alarm durch die Zentrale. „Rote Helioten!", rief Viena Zakata, der inzwischen wieder ausgeruht hinter seinem Ortungspult saß. „Sie kommen aus allen Richtungen!"
    Der Emotionaut reagierte sofort und flog ein Ausweichmanöver. Aber auf der Panoramagalerie kamen die insgesamt sechs Konstellationen aus leuchtenden Energiekugeln in rasendem Tempo immer näher. „Ich schaffe es nicht", sagte Muel-Chen.
    Im nächsten Moment ertönte SE-NECAS Stimme in der Zentrale: „Schadensmeldung! Treffer in der S.OL-Zelle 2."
    Eine Weile herrschte Schweigen, während der Emotionaut weiter seine Anweisungen durch die SERT-Haube schickte. Vor den Besatzungsmitgliedern erschien die Barriere aus rotem Nebel. Sie durchstießen sie - und befanden sich in einem Kanal.
    Ruhe kehrte ein. Weit und breit gab es keine Helioten.
    Erneut meldete sich das Bordgehirn: „Zwei Todesfälle, keine Verletzten."
    Atlan schwieg. Der Arkonide blickte stur auf die Panoramagalerie, auf der die poröse Struktur der Kanalwandung zu sehen war, über die das Hantelschiff in langsamer Fahrt strich.
    Aber er sah die Wandung gar nicht, er sah etwas anderes: ein Gewimmel roter Helioten, die immer wieder ihre Opfer forderten.
    Atlan war nicht mehr bereit, Opfer zu bringen. Diese Zeit war vorbei.
    METANU, hüte dich!, dachte er.
     
    9.
     
    Hismooms Ankunft Alaska Saedelaere war mit den Gedanken ganz woanders.
    Er sah den Roboter der Kosmokraten, der mit seinen schmalen Händen in der Luft hantierte und Hologramme erschuf, Datenpakete kopierte und auf die Sensorflächen an der Wand neben sich übertrug - und sah ihn doch nicht.
    Er sah, dass er Vorbereitungen traf, den Zyklopenkörper aus dem kobaltblauen Schrank zu holen, der dort aufrecht und von einem Prallfeld gehalten stand - einen jener Körper, wie sie auch die Diener der Materie benutzten.
    Aber er musste ständig an jemand anderen denken. An eine schlanke humanoide Gestalt, einen Kopf kleiner als er, mit riesigen schwarzen Augen, die an den bodenlosen Abgrund eines Zeitbrunnens erinnerten. An ein makelloses, fein geschnittenes Gesicht, das - ebenso wie der Rest der sichtbaren Haut - von einem alabasternen Weiß war.
    An Samburi Yura ...
    Sie hatte eine geheimnisvolle Faszination auf ihn ausgeübt und schien die Reinheit selbst zu verkörpern. Für ihn war sie ein überirdisch schönes Wesen. „Ich habe dich gesucht, Alaska."
    Ihre Stimme hatte hell geklungen, für menschliche Ohren fast kindlich. Ihre Züge hatten auf eine nicht definierbare Weise Trauer geatmet, selbst wenn sie keinen Muskel regte. Und ihre schulterlangen schwarzen Haare ... sie bewegten sich bei jeder Bewegung ihres Kopfes wie in Zeitlupe als gälten für die Haare eigene
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