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2194 - Der Vierte Inquisitor

Titel: 2194 - Der Vierte Inquisitor
Autoren: Unbekannt
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Reca fand, mit etwas beleidigtem Unterton. „Normalsterblichen hätte sich die SETA WAE mit Sicherheit verweigert. Doch ich gehe davon aus, dass der Souverän über ein Passantum verfügt. Ich musste damals mehrere davon zurücklassen."
    „Das Schiff hält ihn also für autorisiert?"
    „Für einen Hochrang-Bevollmächtigten, ja. Für den hiesigen Thoregon-Boten."
    „Verstehe. Dumm gelaufen."
    „Ja", sagte Anguela. „Der Souverän hat nun die besten Chancen, zu VAIA vorzudringen." Bräunliche Schatten jagten über seine Kinnpartie. „Das ist nicht gut. Das ist leider gar nicht gut."
    Sie flogen zurück ins Kaaf-System.
    Reca hatte sich gerade auf der drei Meter langen Liege in ihrer Kabine ausgestreckt und die Augen geschlossen, als der Servo piepte.
    Sie seufzte. „Baretus."
    „Reca, hier ist Perry. Ich bedaure, dich schon wieder stören zu müssen. Anguela und ich sitzen im Besprechungsraum zwölf. Wir haben eine kleine Meinungsverschiedenheit. Du kannst dir denken, worum es geht."
    „Ehrlich gesagt, bin ich nicht sicher, ob ich überhaupt noch denken kann."
    Rhodan lachte matt. „Könntest du bitte trotzdem zu uns stoßen? Anguela hält das für zweckdienlich, und ich schließe mich seiner Meinung an."
    „Ächz. Wollt ihr nicht lieber wen vom Bordpsychologischen Hilfsdienst zuziehen? Ich wüßte da jemand ..."
    „Genug gescherzt. Mach dich auf die Socken, Reca."
    „Sir, aye, Sir! Bin schon unterwegs."
    Anguela war nicht sicher, ob er Perry Rhodan gekränkt hatte mit dem Wunsch, die Diskussion erst im Beisein der Ertruserin weiterzuführen. Der biologisch unsterbliche Terraner ließ sich nichts anmerken, doch das konnte Verstellung sein.
    Nachdem Reca Baretus eingetroffen war und bei ihnen Platz genommen hatte, fasste Rhodan den bisherigen Stand des Gesprächs zusammen. „Der Verkünder und ich sind uns darüber einig, dass wir rasch agieren müssen, damit das Machtvakuum in der Galaxis Tradom nicht zu noch mehr Leid und Verbrechen führt. Darüber hinaus stimmen wir darin überein, dass er selbst die wichtigste, wenngleich einzige Integrationsfigur darstellt."
    Anguela bewegte seinen Kopf mit mittlerer Geschwindigkeit entlang der Vertikalen auf und ab, eine Geste, die von den Terränern als bejahend verstanden wurde. „Obgleich mir nicht ganz wohl dabei ist - denn schließlich wurden viele Untaten der Inquisition quasi in meinem Namen begangen."
    Er hatte die Bilder der goldenen Säulen gesehen, die auf vielen Planeten vor den Tributkastellen in den Himmel ragten, mit einem stilisierten Auge an der Spitze: Anguelas Auge, Symbol der Macht, die über Tradoms Bewohner wachte. „Aber Anguela wurde immer als zwar alles sehende, doch definitiv gütige Gottheit dargestellt", erinnerte Rhodan. „Schöne Gottheit. Die jahrzehntausendelang auf die Tributkastelle geblickt und nichts gegen all die Gräuel unternommen hat."
    „Das haben wir doch bereits ausführlich diskutiert. - Jedenfalls, Anguela wird, sobald wir wieder im Kaaf-System sind, eine erste Rede an die Völker Tradoms halten. Das System der Funksatelliten existiert noch galaxisweit und kann von der Festung, Pardon: den Calditischen Palästen, aus problemlos angesprochen und gesteuert werden."
    Reca Baretus fuhr sich mit den Fingern durch den grün gefärbten Haarstreifen, der ihren ansonsten kahlen Schädel zierte, was ein eigentümlich knisterndes Geräusch ergab. „Und jetzt geht es darum, was Anguela in dieser Rede sagen soll."
    „Richtig. Seinem ersten öffentlichen Auftreten kommt immense Bedeutung zu. Diese Rede stellt die Weichen für die Zukunft der Galaxis."
    „Ich nehme an, der Knackpunkt sind diejenigen Völker, die sich freiwillig in den Dienst der Inquisition gestellt haben. Die Dhyraba'Katabe, die Genetiker von Kaaf ... und ganz besonders die Valenter."
    „So ist es", bekräftigte Anguela. „Schon einmal hat es sich als fataler Fehler erwiesen zu glauben, die Valenter würden langfristig ihre kriegerische Natur ablegen."
    Ich hätte auf Rintacha Sahin hören sollen, fügte er in Gedanken hinzu, auf den Baumeister, der diesem Volk immer mit größtem Misstrauen gegenüberstand.
    Rhodans Gesicht hatte eine rötliche Kolorierung angenommen. Interessant; offenbar kommunizierten auch die Terraner in Sonderfällen mittels Farbsignalen. „Aber was ist die Alternative?", fragte er. „Willst du sie ausrotten? Ein Genozid kommt auf gar keinen Fall in Frage. Auch nicht ein verdeckter, indem du sie für vogelfrei erklärst und jeden,
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