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2193 - Rettungsplan Stimulation

Titel: 2193 - Rettungsplan Stimulation
Autoren: Unbekannt
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Ortungsabteilung und die mit der Auswertung betrauten Stationen!", befahl Zweisonnenträger Tirako da Goshuran mit bedächtig ruhiger Stimme.
    Das Gesieht mit den leicht eingefallen wirkenden Wangen und der hochgewölbten Stirn war von halblangen grauweißen Haaren umgeben; die rosefarbenen Augen waren zusammengekniffen.
    Wieder einmal hatte der Admiral Dritter Klasse einen der undankbarsten Jobs an Bord. Der Stabs- und Planungschef im Rang eines Keon'athor war der Stellvertreter der Mascantin und eigentlich Koordinator und das Bindeglied zu den 25.000 Einheiten der 2. Imperialen Flotte.
    Wie bei jedem Alleinflug der KARRIBO übernahm der Extrasinn-Inhaber deshalb die Aufgabe eines taktisch militärischen Beraters und kümmerte sich gemeinsam mit Kommandant Ighur da Reomir um die „normalen Bordbelange". Damit stand er jedoch, seiner normalen Aufgabe beraubt, zwischen der übergeordneten Befehlsgebung der Erlauchten Selbst und den in den Kompetenzbereich des Kommandanten der KARRIBO fallenden Aspekten der Schiffsführung. Und wie immer ließ sich der aristokratisch steif wirkende Mann in seiner zurückgenommenen, völlig humorlosen Art nichts anmerken.
    Crest da Khantzron, der Leiter der Abteilung Funk und Ortung, strich sich über die Stirnglatze, seufzte und meldete: „Der Jet aus dem Inneren von VAIAS Kind pulsiert zwar fünf Komma fünf Mal pro Minute, aber im psionischen Bereich sind nahezu keine Emissionen anzumessen."
    „Bestätigung", sagte ich mit Blick auf die Instrumente. „Übereinstimmung mit den Daten unseres ersten Besuchs. Selbst wenn die Eltanen den Jet ursprünglich mit einer UHF-Intensität ausgestattet hatten - heute ist davon nichts mehr zu bemerken!"
    Der Kern des Jets war eine „Hyperröhre" ähnlich dem KNK-Prinzip und somit nicht Bestandteil des Standard-Universums. Hyperphysikalische Wecht selwirkungen mit der Glutzone bedingten jedoch, dass Masse und Energie mitgerissen wurden - ein nur wenige tausend Kilometer dicker, nahezu lichtschneller Strahl mit rötlicher Sekundäremission im optisch sichtbaren Bereich. „Deshalb auch keine Erweckung von VAIAS Körper ...?"
    Ich musterte das Holo des runzligen Gesichts. Vadrakin da Hugral hatte die Frage bedächtig gedehnt und entgegnete meinem Blick aus auffallend blassen hellroten Augen. Bis auf wenige schneeweiße Strähnen am Hinterkopf kahl, galt der alte Leiter der Posyn-Abteilung als derart knochentrockener Typ, dass es in seiner Umgebung angeblich „staubte". Tatsächlich war er ein stets auf Sachlichkeit und Logik bedachter Sek'athor, dessen fast eisige Beherrschung den Eindruck erweckte, er habe statt eines organischen Gehirns einen Posyn-Rechner im Kopf. „Koko-Interpretation, Erlauchte", erklang die von Blubbern begleitete Vocoderstimme Azrimins, während der fünf Meter durchmessende Halbkugeltank des Therborers auf flirrendem Prallfeldpolster Richtung Hauptpodest schwebte. Der scharfkantige Schnabel der Krakengestalt öffnete und schloss sich, faustgroße Linsenaugen blitzten auf, während die Tentakel wirbelten. „Es muss nach hundertsechzigtausend Jahren davon ausgegangen werden, dass Teile der Aggregate oder sogar weite Bereiche der Station gestört sind. Ein kompletter Ausfall oder eine Vernichtung von SAHINS STERN sind auszuschließen, weil es sonst den Jetstrahl nicht geben würde."
    Ascari da Vivo, hoch gewachsen, schlank, stand aufrecht vor dem Mascantensessel des Hauptpodestes und aktivierte den Rundruf. „Die KARRIBO hat VAIAS Kind erreicht. Der Rettungsplan Stimulation tritt somit in seine entscheidende Phase: Wir werden zur Station SAHINS STERN vorzudringen versuchen und alles unternehmen, um das zu vollenden, was vor langer Zeit von den Eltanen eingeleitet, aber ganz offensichtlich nicht komplett umgesetzt werden konnte. Anguela ...?"
    Gekleidet in die schlichte weiße Uniform, die außer dem Tiga-Ranton-Symbol keinerlei Rangabzeichnen aufwies, besaß die Frau eine unglaubliche Präsenz, neben der sogar jene von Anguela Kulalin verblasste. Aber das mochte nicht zuletzt daran liegen, dass er erst vor kurzem aus dem jahrzehntausendelangen Tief schlaf erwacht war und seinerzeit nur knapp der „Killerwelle" entkommen war.
    Der Guyar stand neben der Mascantin, auf seinen kunstvoll verzierten Stab gestützt, ein Geschenk seines Vorgängers Ijotha Hyndalin. Seine Kleidung bestand aus den Angugoles genannten, von rotgolden schimmernden Fäden durchzogenen Stoffstreifen, die den Körper fast vollständig bedeckten und nur
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