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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan
Autoren: Unbekannt
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löste Anyante sich aus seinem Griff. „Was geschehen ist, kann ich nicht rückgängig machen. Vielleicht hat es eines Tags so kommen müssen. Vielleicht wirst du im nächsten Leben eine Gefährtin erwählt haben, bevor wir unserer Wiedergeburt bewusst werden."
    „Ich brauche dich", schnaubte der Potenzial-Architekt. „Verdammt, ich brauche eine Fundament-Stabilisatorin, die mir beisteht und mir ermöglicht, die Arbeit zu bewältigen."
    „Ist das alles?"
    „Ja. - Verflucht, nein, natürlich nicht. Ich habe mich unglücklich ausgedrückt und..."
    „Wenn du mich meinst, dann hast du genug Zeit, dir dessen bewusst zu werden.
    Aber falls es dir wirklich nur um die Stabilität deiner Psyche geht: Es wird bald wieder mehr Fundament-Stabilisatorinnen geben. Wahrscheinlich ist es das Ende der täglichen Bedrohung durch die Hohen Mächte, die unseren Körperbau wieder kleiner und gedrungener werden lässt. So wie damals, Curcaryen, erinnerst du dich? Auch unser Charakter wird wieder aufbrausender."
    „Und wennschon ..." Er lachte dumpf und dröhnend.... ... und spuckte aus, als Le Anyante endgültig ging. Diesmal wandte sie sich nicht mehr um; Varantir sah nur, wie sie mehrmals mit zwei Händen über ihre Augen wischte. „Dann eben nicht!", rief er zornig hinter ihr her. „Ich komme auch ohne dich aus, Le." Sie hatten sich aneinander gewöhnt und nicht mehr in Erwägung gezogen, dass es eines Tags ein Leben ohne den anderen geben könnte. Sie waren in Routine erstarrt. Varantir spuckte noch einmal aus, räusperte sich und folgte Le in einiger Distanz. „Ich finde viele Frauen", raunte er im Selbstgespräch. „Du wirst sehen, dass du zu ersetzen bist, Le. Ganz leicht sogar."
    Jahrzehntelang vergrub er sich in seiner Arbeit. Curcaryen Varantir war und blieb der beste Potenzial-Architekt, den das Volk der Algorrian je hervorgebracht hatte, ein Künstler, der mit mehrdimensionalen Energien besser umzugehen verstand als andere mit banaler Materie. Zu sehen, dass das technische Niveau auf Tulacame 2 langsam zwar, aber doch stetig gesunken war, schmerzte ihn. Im Dienst der Kosmokraten waren die Algorrian unaufhörlich gezwungen gewesen, ihre Technologie weiterzuentwickeln. Ohne diesen Zwang hätte es keine Zeitbrunnen-Potenzialfelder gegeben und keinen Habitat-Walzenraumer mit seinem bizarren Netz, das überhaupt erst den Einflug in den PULS ermöglicht hatte. Während der Flucht und in den Jahrzehntausenden danach war die stete Furcht vor Entdeckung Motor der Entwicklungen gewesen. Die Sonnenschlepper waren entstanden und mit ihnen die Projektorstädte, die THOREGONS Sonnen in den Puls versetzt hatten. Seither hatte jedoch niemand neue Herausforderungen erkannt.
    Curcaryen Varantir sah sie. An Frauen dachte er nicht, nur sehr häufig an Anyante.
    Er spürte, dass sie auf ihrer Agrarwelt am Rand des PULSES ausharrte, das unsichtbare Band zwischen ihnen ließ sich nicht kappen. Ob sie mit ihrem Leben zufrieden war, wusste er nicht. Es interessiert mich nicht. Curcaryen belog sich selbst mit solchen Gedanken. Er vergrub sich in die Arbeit, um zu vergessen. Bei 450 Lichtjahren Durchmesser war der PULS stabil geworden. Seine Grenzen veränderten sich nicht mehr, aber es gab nach wie vor keinen funktionsfähigen Tunnel, der den PULS mit dem Standarduniversum verbunden und einfachen Raumschiffen eine Passage ermöglicht hätte.
    Varantir überarbeitete die Grundlagen der angewandten Dimensionstechnologie.
    Die Daten waren fehlerfrei, es hätte nie einen Fehlschlag geben dürfen.
    Keine Überlebenden, hieß es lapidar in den Archiven. Nur eine Technikerin und ein Energie-Modelleur konnten gerettet werden. Die Art ihrer Verletzungen erwies sich indes auch in Überlebenstanks nicht therapierbar. Kein Wort davon, dass Kau Elyama eines gewaltsamen Todes gestorben und der Täter verurteilt worden war. Weil die Tat gegen ethische Grundsätze verstoßen hatte. In der Folge waren die weiteren Experimente mit dem Dimensionstunnel auf ein Minimum reduziert und erst vor kurzem auf THOREGONS Drängen hin von neuem begonnen worden.
    Die Ursache des Fehlschlags, erkannte Varantir endlich, lag in der Superintelligenz selbst begründet. Der stete Energie- und Masseverlust innerhalb des PULSES bewirkte eine unmerkliche Niveauverschiebung; der hochsensible energetische Tunnel hatte sich nicht stabilisieren können. Varantirs Gedanken schweiften zu Le Anyante ab. Ihr hatte er erklären wollen, was geschah, dass die dreitausend fehlenden Sterne
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