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2182 - Der THOREGON-Plan

Titel: 2182 - Der THOREGON-Plan
Autoren: Unbekannt
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Algorrian vernichtet worden waren, den Sternhaufen tatsächlich zu einem stabilen System geordnet.
    Curcaryen Varantirs Messungen auf Irnita bestätigten, was er schon auf Hunderten anderen Planeten erkannt hatte: Das Verschwinden von Masse und Energie war Realität. Wobei die Frage blieb, ob einzig die fehlende Schwerkraft von rund dreitausend Sternen dafür verantwortlich war oder ob der damit verbundene Verlust eines Bruchteils von THOREGON selbst das Problem darstellte. Letzteres klang logisch. Curcaryen hatte schon vor langer Zeit errechnet, dass die physikalisch irreguläre Zone, die ais Folge des Zusammenstoßes der Galaxien Mahagoul und Nabyl entstanden war, sich nach rund hunderttausend Jahren hätte auflösen müssen. Ein Mehrfaches dieser Zeit war vergangen, aber die Glutzone um den PULS existierte nach wie vor. Mit einem äußerst komplexen sechsdimensionalen Vorgang, den selbst die Algorrian bislang nicht verstanden, stabilisierte THOREGON seinen extra universalen Lebensraum. Die Anwesenheit der Superintelligenz war dafür unerlässlich. Sollte THOREGON jemals den PULS für längere Zeit verlassen, würde dessen Auflösung unausweichlich sein. Ein. klein wenig dieses „Sterbens" fand längst statt. Nahezu unmerklich und über einen Zeitraum von Jahrmillionen hinweg. Für den Potenzial-Architekten waren solche Zahlen längst keine abstrakte Größe mehr; mit jeder Wiedergeburt verschob sich die Basis seiner Wahrnehmungen. Was bedeuteten dreitausend Jahre Lebensspanne eines Algorrian? Er arbeitete wie besessen, brüllte unvermittelt die Roboter an, schlug und trat um sich und zerstörte bei diesen Anfällen oft genug wertvolles Gerät. Dann wieder krümmte er sich wimmernd zusammen und ließ niemanden an sich heran.
    Le Anyante fehlte ihm; sie hatte in all den Leben zuvor seine Psyche fast unmerklich stabilisiert.
    Um herauszufinden, wie der Materieverlust zu stoppen war, benötigte Varantir einige zehntausend aussagefähige Messungen. Weit im Osten wurde die undurchdringliche Nacht vom ersten fahlen Schein der Morgensonne verdrängt.
    Nur noch bizarre Muster im Boden zeugten von Varantirs Arbeit - komplizierte Fraktale, angefangen von der Größe eines Fingernagels bis hin zu mehreren Metern Durchmesser. Der nackte Boden wirkte an diesen Stellen wie glasiert und würde seine Konsistenz über Jahre hinaus behalten, der niedere Grasbewuchs war flach gedrückt. Beides eine Folge der Interferenzen mehrdimensionaler Felder.
    Varantir achtete kaum darauf, als er die letzten Formenergieaggregate destabilisierte und in die handliche Speicherbank zurückführte. Das Gerät schob er in die Tasche seiner Rückendecke. Vor nicht allzu langer Zeit hatten die Algorrian in diesen Futteralen ihre Tivar-Gewehre getragen, doch im Sternhaufen Thoregon gab es keine Gegner. Die Káta-Gu standen urplötzlich vor ihm. Erst nahm er nur ein fahles Glimmen in Augenhöhe wahr.
    Nur die Bewegung dieser Geschöpfe ließ ihre Körperumrisse deutlicher werden.
    Die Vermutung, dass sie ihn reglos beobachtet hatten und nicht einmal von den Robotern entdeckt worden waren, lag nahe.
    Immer mehr von ihnen schienen aus der Starre aufzuwachen. „Was wollt ihr?", herrschte Curcaryen sie an. Ihr Körper war annähernd kugelförmig, in der Mitte ein wenig eingeschnürt, aber dennoch ohne ausgeprägten Kopf.
    Einziges Sinnesorgan schien ein im oberen Bereich befindliches fingerlanges Haarbüschel zu sein. Jedenfalls befanden sich die dünnen Fäden in steter Bewegung. Ein Kranz von Gliedmaßen, die in zweifingrigen Auswüchsen endeten, war um den Leib herum angeordnet. Drei mehrgelenkige dürre Beine sorgten für größtmögliche Standfestigkeit.
    Varantir wiederholte seine Frage. Die einzige Reaktion der Fremden war ein stärkeres Leuchten, möglicherweise ihre Art der Kommunikation. Die lichtlosen Nächte und die selbst während des Tags ferne Sonne mochten die Evolution zu dieser Entwicklung veranlasst haben. Hunderte Káta-Gu standen zwischen Varantir und seiner Jacht. Als er sich umwandte, sah er ebenso viele von ihnen an dem Platz, an dem er gearbeitet hatte. Irisierende Felder huschten über den Boden, doch entlang den bizarren Abdrücken der Messgeräte zuckten nur irrlichternde Entladungen auf. Curcaryen registrierte die Störung im Fluss subplanetarer Energiefelder, wenngleich sie zu subtil waren, sich seinem Zugriff wirklich zu erschließen. Er fragte sich, ob die Kugelwesen diese Ströme für ihr Wohlbefinden brauchten oder ob sie
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