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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle
Autoren: Unbekannt
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mehr."
    „Ausfallerscheinungen überall im Schiff." Der zweite Chirurg ließ die Abfragen über sein Mehrzweckarmband laufen. „Vermutete Ursache: schwere Interferenzen entlang der gesamten Außenhülle."
    „Wie lange brauchen wir noch?", wollte Prak-Noy wissen. „Fünfzehn, zwanzig Minuten", antwortete Justen, Das war zu lang. Die LEIF ERIKSSON lag vermutlich unter starkem Beschuss. „Wir brechen sofort ab!", entschied der Ara. „Das Gehirn ins Schutzbassin senken!" Mit dem Traktorstrahler hoben sie das Gehirn aus dem Antigravfeld heraus, Der Alarm verstummte für wenige Sekunden - und begann erneut. Im Hintergrund zerplatzten nacheinander eine Reihe mit Reagenzien gefüllter Glaszylinder. Fahle Entladungsblitze huschten über die Konsole, hinter der ein Hauptenergiestrang verlief.
    Prak-Noy schüttelte den Kopf. „Weiter!", bestimmte er, „Jetzt .., langsam absenken! Achtung, die Flüssigkeit ...!" Gerade noch rechtzeitig gelangte das Gehirn zwischen die dämpfenden Wände des Bassins, Die schwappende Nährflüssigkeit zeigte deutlich Schwankungen der künstlichen Schwerkraft. Sekunden später fiel das Antigravsystem aus, mit dem eben noch Fukatis Gehirn fixiert worden war. Ein Rest von Nährflüssigkeit klatschte zu Boden. Spätestens jetzt hätte Minster Nai Fukati den Tod gefunden. „Was ist los?", schimpfte Justen. „Solche Ausfälle hatten wir nie."
    „Es muss mit den Interferenzen zu tun haben. Frag mich nicht, wieso, ich bin Mediker, kein Technofreak ..."
    „Unter den Umständen können wir die Operation vorerst nicht zu Ende führen", sagte Prak-Noy. „Ausgerechnet jetzt!"
    Vergeblich versuchte er, eine Sprechverbindung zur Hauptzentrale herzustellen. Selbst der normale Interkom zeigte Störfelder.
    Das war der Moment, in dem Han Justen die wogende Schwärze entdeckte, die aus der Decke quoll und mit tausend gierigen Armen nach ihnen griff...
    Probleme in allen Sektionen, kaum noch störungsfreie Kommunikationsmöglichkeiten. Die Transmitterstationen ausgefallen und nicht mehr zu aktivieren. Verriegelte Schotten und Schutzwände aus Formenergie, die von separaten Speichern aufgebaut worden waren, aber auf Vorrangkodes nicht reagierten. In verschiedenen Bereichen der Gravitraf-Ringspeicher kam es zu energetischen Erscheinungen, als versuchten fremde Kräfte, sich an Bord des Flaggschiffs zu manifestieren. Techniker meldeten schemenhafte, säulendicke Tentakel, die wie die Fangarme von Kraken durch die Hallen peitschten. Noch durchdrangen sie in ihrer immateriellen Erscheinung alle Materie, aber hier und da hatte es schon den Anschein, dass Materie auf Materie traf. Massive Stahlwände zeigten plötzlich meterlange Schmelzspuren und abtropfend wieder erstarrtes Material. Bis dann die Löschvorrichtungen ihren erstickenden Schaum versprühten, der in Sekundenschnelle die Ringspeicher isolierte und in ein bizarres Gebirge verwandelte.
    An Bord hatte das Chaos Einzug gehalten, und die Báalols besaßen offensichtlich nicht die Kraft, dem Einhalt zu gebieten. Sie schafften es, den Schlangenstern zwischen den inneren Schirmstaffeln zu fixieren, aber nicht mehr. Die Frage war, wann die nächsten von ihnen die Besinnung verlieren würden. „Es sieht nicht gut aus", wandte sich die Kommandantin an Rhodan.
    Es war eine Marotte Pearl Ten Wafers, dass sie meist wie ein Standbild vor ihrem Sessel verharrte, wenn sie die Geschicke des Flaggschiffs leitete.
    Bei 1,55 Metern Körpergröße und einer Breite in den Schultern von beachtlichen 1,40 Metern hinterließ die Epsalerin einen entsprechend wuchtigen Eindruck. Nicht umsonst redete die Besatzung hinter vorgehaltener Hand meist nur von der „Statue".
    Jetzt kauerte sie in ihrem Spezialsessel auf dem Kommandantenpodest und bedachte Perry Rhodan mit einem durchdringenden Blick. „Wenn es sich wirklich um ein Lebewesen handelt, muss es möglich sein, den Seestern entsprechend zu bekämpfen", stellte sie fest. „Haben unsere Wissenschaftler keine Idee?"
    „Welche Gewalt können wir gegen ein Wesen aus Energie ausüben?", antwortete Rhodan. „Mit unseren Waffen würden wir es womöglich füttern.
    Und ein Nahrungsentzug ,.."
    Rock Mozun, der Emotionaut, hatte soeben die SERT-Haube hochgefahren und war im Begriff, sich aus dem Pilotensitz zu erheben. Seine Ablösung stand bereit. Mit einer Hand strich er sich über die beiden millimeterkurz geschnittenen Sichelhaarkämme und wischte dann übers Gesicht. „Wir könnten versuchen, das Vieh auszuhungern",
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