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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle
Autoren: Unbekannt
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Tsinga war auf dem Weg zur Medostation, als sie hinter sich ein heiseres Knurren vernahm. Du fantasierst, ermahnte sie sich. Du bist erschöpft und müde und solltest dich nicht von dem Chaos mitreißen lassen.
    Die Medostation lag von der Hauptzentrale nicht weit entfernt. Trotzdem gab es keine Interkom-Verbindung mehr. Bré wurde von der Vorstellung gequält, dass Fukatis Operation im letzten Moment fehlgeschlagen sein könnte.
    Bislang hielten die Antis beide Energiewesen in den Schutzschirmen fest. Aber für wie lange noch? Sie waren erschöpft, bald am Ende ihrer Kräfte angelangt. Rhodan hatte die Zentrale ebenfalls verlassen, um mit den Wissenschaftlern nach einer Möglichkeit zu suchen, die Schlangensterne zu vernichten oder sie wenigstens zu vertreiben.
    Das Knurren wiederholte sich, klang gereizt. Bré Tsinga hielt nicht mehr inne; sie glaubte, Jafko zu hören, weil sie sich um den Rudimentsoldaten sorgte. Bewunderte sie Fukati, weil er in der Lage war, der tödlichen Strahlung an Bord eines AGLAZAR-Schlachtschiffs zu widerstehen? Sie hatte am eigenen Leib erlebt, was es hieß, dieser Strahlung ausgesetzt zu sein, sich aber rasch wieder erholt. Ebenso hätte sie sterben können. Ein wuchtiger Stoß schleuderte sie zur Seite, sie konnte gerade noch die Arme hochreißen, um sich an der Wand abzufangen. Krampfhaft schluckend, starrte sie auf den bulligen Raubtierschädel mit den weit herabhängenden Lefzen. Wenn der massige Husslar sich aufrichtete, überragte er sogar einen Ertruser. „Jafko!", stieß sie entgeistert hervor, während sie die Hände tief in das dichte Fell eingrub und wie früher begann, den Hals des Tieres zu kraulen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Das war keine Illusion; deutlich spürte sie die Muskeln unter ihren Fingern ebenso wie die Wärme des mächtigen Leibes.
    Jafkos Schädel zuckte herum, seine Kiefer schnappten zu. Aber er verletzte sie nicht, zog sie nur am Arm hinter sich her.
    Ein Seitenkorridor... Bré Tsinga blickte verwirrt in die Düsternis, die den Gang erfüllte. Das war kein Rauch, nichts, was sie auf Anhieb einzuordnen vermochte hätte. Irgendwie erschien es ihr, als sauge diese Düsternis die ohnehin spärliche Notbeleuchtung in sich auf und als erhebe sich im Hintergrund eine bizarre Pflanzenwelt.
    Dann erst bemerkte sie den am Boden liegenden Mann. Er wimmerte leise, hatte sich in Embryonalhaltung zusammengerollt und war völlig schlammverschmiert. Feuchter, bestialisch stinkender Schlamm, stellte sie fest, wie es ihn an Bord der LEIF ERIKSSON bestimmt nicht gab. „Pass auf uns auf, Jafko! „, befahl Bré, während sie niederkniete.
    Der Mann trug die Kombination eines Ingenieurs. Offensichtlich hatte ein Streifschuss sein Haar zu einer harten Masse zusammengebacken, und auch die Gesichtshaut war zerfetzt. Wie schwer die Verletzung wirklich war, konnte sie wegen des Schlamms nicht erkennen.
    Ein vager Hoffnungsschimmer er schien in den mühsam offen gehaltenen Augen des Mannes. „Bin ich zurück ...?", brachte er kaum verständlich über die, Lippen. „Du bist auf der LEIF ERIKSSON." Die Andeutung eines Lächelns huschte über sein Gesicht. „Braun", hauchte er, „Josef Braun ... Ich ... habe die Echsen ..." Seine Augen schlossen sich, aber er schlief nicht - er war tot.
    Als Bré sich auf den Knien aufrichtete, sah sie den letzten Hauch von Düsternis und die Ahnung einer fremden Welt verwehen. Nur die fahle Beleuchtung blieb. „Wo warst du?", fragte sie unwillkürlich, obwohl sie nie eine Antwort erhalten würde. Pararealitäten manifestierten sich an Bord des Flaggschiffs, ihre Ursache lag entweder in den sphärenhaften Energiewesen oder bei Fukati. Du stehst auf unserer Seite, oder?, dachte sie intensiv. Alles sah so aus, als hätte Fukati den Mann zu retten versucht. Hast du die Operation überstanden und bist wach?
    Alles blieb ruhig. Und als sie sich umwandte, war Jafko verschwunden, als hätte er nie existiert. Nur der Tote lag noch da, mit seinen Verwundungen und dem Schlamm, der allmählich zur harten Masse erstarrte.
    Bré Tsinga zögerte einen Augenblick, dann setzte sie sich wieder in Bewegung. Sie war weiter von der Medostation entfernt als zuvor.
    „Kein Funkkontakt zur LEIF ERIKSSON!"
    Ascari da Vivo schüttelte verständnislos den Kopf. „Es fehlt noch, dass wir ausgerechnet das Flaggschiff der LFT vor der Vernichtung bewahren müssen. Rhodan ist noch an Bord?"
    „Uns liegt keine anders lautende Information vor, Erhabene."
    „Dann
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