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2161 - Fünf Stunden Hölle

Titel: 2161 - Fünf Stunden Hölle
Autoren: Unbekannt
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verstehe ich nicht, was dort drüben vor sich geht. Entweder ..." Die Mascantin ließ die ihr vorgelegten Informationen blitzschnell durchlaufen, und ein grimmiger Zug grub sich um ihre Mundwinkel ein. „.., ist der Terraner verrückt geworden, oder er übertreibt seine Friedenssehnsucht bis zur Selbstaufopferung."
    Ohne den jungen Ortungsoffizier länger zu beachten, der ehrerbietend verharrte, pickte Ascari da Vivo sich aus der Fülle der Informationen jene heraus, die sie für markant erachtete.
    Die Daten waren Momentaufnahmen, Schlaglichter inmitten des schon lange nicht mehr überschaubaren Geschehens. Die Flotten waren auseinander gerissen worden, taktische Manöver in großem Stil undurchführbar, Hyperenergetische Echos schwangen sich zu starken Störfronten auf, die eine Abstimmung zwischen den Schiffen erschwerten. Auch die frei werdenden Waffenenergien entsprachen in ihrer Gesamtheit der Strahlung etlicher Sonnen, nur begrenzt auf eine Raumkugel mit wenigen Lichtstunden Radius. Die Phesunkara flogen in eigenartigen, mitunter sogar selbstmörderisch anmutenden Formationen, Gut einhundertfünfzigtausend ihrer Schiffe waren vernichtet worden oder trieben als Wracks durch den Raum, von denen weitere Störstrahlung ausging.
    Trotz ihrer waffentechnischen Überlegenheit erzielte die glorreiche arkonidische Flotte zu wenig Erfolge. Selbst hatte sie Hunderte Schiffe aller Klassen verloren, wie es schien, ohne jede Feindeinwirkung. Die Schirmfelder dieser Raumer hatten kurz vor ihrer Vernichtung jeweils unerklärliche Energieabfälle erkennen lassen.
    Ascari da Vivo erschrak. Auch die LEIF ERIKSSON wurde nur noch von schwachen Schirmen geschützt. Ein Vergleich mit den Standardparametern zeigte ihr, dass die Staffeln bei knapp über fünfzig Prozent Normleistung lagen. „Immer noch kein Funkkontakt zu Rhodan?", herrschte sie Dor'athor Crest da Khanztron an.
    „Die LEIF ERIKSSON ist funktechnisch taub", antwortete der Leiter der Abteilung Funk und Ortung. „Seit geraumer Zeit kommuniziert sie nicht einmal mehr mit der eigenen Flotte."
    „Warum werde ich nicht rechzeitig informiert? Ich erwarte perfekte Arbeit auch in extremen Situationen. Alles andere werde ich nicht akzeptieren."
    Ascari widmete sich wieder den Daten. Ein knapper Vermerk verriet ihr, dass die LEIF ERIKSSON schon vor zwei Tontas den Funkverkehr eingestellt hatte. Mehrere kleine terranische Einheiten im Umkreis des Flaggschiffs waren um diesen Zeitpunkt verglüht. Unwahrscheinlich, dass die Phesunkara das verursacht hatten.
    Momentan stand der ENTDECKER rund viereinhalb Lichtstunden entfernt und trieb mit halber Lichtgeschwindigkeit auf geradem Kurs durch die Schlacht. Immer mehr terranische Raumer sammelten sich um das Flaggschiff, als versuchten sie, es gegen die Angreifer abzuschirmen.
    Sekundenlang drehten sich Ascari da Vivos Gedanken um den selbstgefälligen Terraner. Mit einem unwilligen Kopfschütteln verscheuchte sie die Überlegung, ihm zu Hilfe zu eilen. Er sollte ruhig im eigenen Saft schmoren. Raumschlachten entschied man nicht durch Passivität.
    Ein eisiges Lächeln erschien auf ihren Zügen, als zwei Kegelstumpfraumer querab zu expandierenden Glutwolken wurden. Die Transformkanonen der KARRIBO hielten die Angreifer auf Distanz.
    Dennoch zog sich diese Schlacht schon viel zu lange hin. Die wenigen Polizeiraumschiffe der Valenter waren vernichtet, ebenso die Katamare bis auf einen. Das letzte AGLAZAR-Schlachtschiff hatte sich zurückgezogen und schien sich aufs Beobachten zu beschränken, Nur noch gelegentlich blitzte sein Ortungsreflex auf.
    Ascari da Vivo zweifelte nicht mehr daran, dass die galaktische Flotte bei dieser Schlacht vorgeführt wurde. Auch wenn die eigenen Verluste noch keineswegs dramatisch waren, hätten die Hochrechnungen einen anderen Verlauf erwarten lassen.
    War sich die Gegenseite ihrer eigenen Stärke selbst nicht bewusst? Oder setzte die Inquisition Waffen ein, deren Komponenten nur nicht optimal abgestimmt waren? Diese Überlegung war selbst für Ascari da Vivo erschreckend, vor allem, wenn sie den Gedanken mit letzter Konsequenz weiterverfolgte.
    Ihre Ungeduld wuchs. Vor fast zwei Tontas hatte sie Analysen angefordert, die nicht nur auf Bruchstücken des gegnerischen Funkverkehrs basierten, sondern ebenso auf den Angriffsformationen der Phesunkara, die jeder Taktik hohn sprachen. Inzwischen war ihr Gefühl schon fast zur Gewissheit geworden, dass sich dahinter mehr verbarg, Vor allem durfte es nicht so
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