Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2152 - Der Markt der Ito

Titel: 2152 - Der Markt der Ito
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
als er noch frei, aber schon besiegt gewesen war ... Sie waren mit ihrem Raumschiff gelandet und hatten ihn gerettet. Die Stahlplatte im Schädel...
    Unwillkürlich griff sich der Weiße Panther an den Hinterkopf. Sie waren wieder da, die Schmerzen, und sie würden heftiger werden. Die Anfälle dauerten immer einige Stunden lang. Da musste er durch. Normalerweise hätte er sich so lange hinlegen müssen, aber je länger er zögerte, desto weiter entfernten sich die Hijthi. Wahrscheinlich waren sie jetzt schon im Gewühl des Sklavenmarkts verschwunden. Phasenweise wurde es dem Weißen Panther schwarz vor den Augen. Aber auch das konnte ihn nicht aufhalten. Er wusste, dass der Anfall in wenigen Stunden vorbei sein würde.
    Er wusste ebenso, dass er erst einmal so lange überleben musste. Er war ein Verfemter, ein Ausgestoßener. Sicher, er hatte Freunde, aber die Zahl seiner Feinde war um ein Vielfaches größer. Wenn er nur einen Fehler beging ...
    Der Weiße Panther watete geduckt durch Morast und Dickicht bis zu der nächsten Säule mit einer herabhängenden Strickleiter. An dieser kletterte er hoch. Sein Gewicht straffte sie, der leichte Wind fuhr in sein Fell und ließ die Strickleiter leicht schaukeln. Aber der Weiße Panther war schwindelfrei, ihm machte das nichts aus. Er brauchte drei Minuten bis zu der Plattform und schwang sich über ihren Rand. Es herrschte viel Betrieb.
    Seine Hand lag auf dem Griff der Peitsche am Gürtel, das gab ihm Sicherheit.
    Die Plattform war riesig, eine der größten in diesem Sektor des Marktes. Mehrere Händler teilten sie unter sich auf. Der Weiße Panther kannte sie alle - besonders einen von ihnen. Er bahnte sich geschmeidig seinen Weg durch die Massen der Kaufinteressenten oder einfach nur neugierigen Besucher, bis er das Zelt von Irrwasch erreichte. Irrwasch war ein männlicher Rishkanischer Kara und die Ausnahme von der Regel, denn im Normalfall waren männliche Rishkanische Kara ihren Frauen nicht nur körperlich, sondern auch geistig unterlegen. Ohne ihren Geschlechtspartner waren sie in der Ferne hilflos. Und die Frauen kehrten in aller Regel nach der ersten Lebenshälfte in die Heimat zurück und widmeten sich der Gemeinschaft.
    Bei Irrwasch lag der Fall anders. Es besaß die Kraft und die Intelligenz einer Frau und war einer der wohlhabendsten Sklavenhändler, die der Weiße Panther kannte. Sie trafen sich vor dem Zelt und begrüßten sich wie alte Freunde. Irrwasch führte den Weißen Panther ins Zelt und bot ihm Platz an.
    Dann tranken sie auf das Wiedersehen nach vielen Wochen. Der Weiße Panther verspürte ein unangenehmes Ziehen im Hinterkopf und wusste, dass er einen Fehler begangen hatte. Wenn er einen seiner Anfälle hatte, durfte er unter keinen Umständen von einem Genussgift nehmen. Jetzt rächte es sich. „Was hast du, mein Freund?", fragte Irrwasch. „Ist es wieder so weit?" Der Meisterdieb nickte und hielt sich den Kopf. Die Anfälle wurden immer schlimmer und nun noch das Amphetamin-Getränk ... „Freund", brachte er heiser hervor. Vor seinen Augen kreiste es. „Es geht um eine kleine Gruppe von Sklaven: zwei Hijthi, wahrscheinlich ein Wasserstoffatmer und ein kleines Tier. Ich suche sie. Hast du sie gesehen oder von ihnen gehört? Wie mir die Kenndals berichteten, müssen sie von der Transmitterstation aus in diese Richtung geflogen sein."
    Irrwasch verzog das Gesicht. Dann legte er eine seiner vier Hände auf den Arm seines Freundes. „Diese Sklaven müssen dir sehr viel bedeuten", sagte der Kara. „Umso mehr tut es mir Leid, dass ich dir nicht helfen kann. Von den geschilderten Personen habe ich nie gehört, leider. Willst du sie kaufen?"
    „Dazu fehlen mir bedauerlicherweise die Mittel."
    „Bei all den Reichtümern, die du als ehrenwerter Dieb zusammengetragen hast?", wagte Irrwasch zu zweifeln. „Ich will sie nicht kaufen", sagte der Weiße Panther nur. Dann stand er auf und reichte dem Freund die Hand. Er musste weiter. Er musste sehr schnell weiter ...
    Der Weiße Panther kletterte mit der Geschicklichkeit einer großen Katze von einer Plattform zur anderen. Er wusste, wo er sich zeigen durfte und wo nicht. Was er jetzt überhaupt nicht brauchen konnte, war eine Entdeckung durch die Valenter oder die Ito. Er machte hier und dort Halt, traf hier und dort einen alten Bekannten und stellte jeweils dieselben Fragen wie Irrwasch. Auch die Antworten waren immer dieselben. Der Schmerzanfall war zwar inzwischen abgeklungen. Dennoch versank der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher