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2152 - Der Markt der Ito

Titel: 2152 - Der Markt der Ito
Autoren: Unbekannt
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Inzwischen hatten die Freunde festgestellt, dass auch überall zwischen den Plattformen, oft in halber Höhe der Betonsäulen, energetische Gefängnisse mit Gefangenen verankert waren, genau wie auf den Plattformen. Die Gefängnisse schwebten frei in der Luft oder waren durch Stege mit den Plattformen verbunden. Ein schwindelerregender Anblick. Die Sklaven waren dicht ein gepfercht; die Menschen mussten ihre Augen abwenden.
    Benjameen steigerte sich in die Rolle des Antreibers hinein. Er führte die Gruppe, obwohl es nach außen so aussah, als täte das S-Tr86860t. Der Sklavenmarkt schien keine Grenzen zu kennen. Er bedeckte mindestens einige Quadratkilometer und wirkte wie organisch gewachsen, eher wie eine kunterbunte Barackensiedlung als eine High-Tech-Einrichtung. Zwischen den Pfahlbauten und den energetischen Gehegen, meist Prallfeldern, dienten überall Plankenbrücken und Leitern häufig frei schwingend als Verbindungsstücke. Wer auf dem Markt der Ito kaufte, verkaufte oder auch nur als Sklave gehalten wurde, tat gut daran, schwindelfrei zu sein.
    Die ferne Sonne Trapitz stand bereits hoch am Himmel, als Benjameen eine Rast einlegen ließ. Sie hatten mehr als zwanzig Plattformen besucht, ohne eine freie Hütte oder ein Haus zu finden, in dem sie sich verbergen und das weitere Vorgehen planen konnten. Zwei Sklavenhändler boten ihre „Ware" feil. Benjameen sah gequälte Wesen aus unterschiedlichen Völkern und mit leerem Blick. An einigen von ihnen klebte verkrustetes Blut. Ihre Kleidung - falls sie solche besaßen - war zerfetzt.
    Einer der Sklavenhändler, ein Prymbo, bemerkte die Gruppe und kam auf sie zu. Er musterte die Galaktiker und den Maahk abschätzend aus seinen vielen Augen. Dann wandte er sich an S-Tr86860t. „Wohin seid ihr unterwegs?", fragte er. „Heute erst angekommen, wie?"
    „Das ist richtig", antwortete der Sklaventreiber, genau wie Tess es ihm aufgetragen hatte. Er konnte sich per Funk, aber auch akustisch äußern. Sie hatte ihn auf die verschiedensten Situationen getrimmt. „Ich muss diese Sklaven zu Habish bringen." Wahrscheinlich gab es keinen Händler namens Habish auf dem Sklavenmarkt, aber das konnte der Prymbo nicht wissen. Ein Name war so gut wie jeder andere. Tess hatte ihn frei erfunden. „Habish?", gab der Prymbo dann auch zurück. „Den kenne ich leider nicht. Ist seine Plattform weit von hier?"
    „Fast am Ende des Marktes", sagte der Schweberoboter. „Dann bring die vier Sklaven gut dorthin!" Der Prymbo begutachtete noch einmal die Freunde. Dabei blieb sein Blick lange an Grek kleben. „Ein Wasserstoffatmer, habe ich Recht?", sagte er. „Sie sind begehrt und teuer, auch bei den Ito. Du musst gut auf ihn aufpassen." S-Tr-86860t fuhr seine vier unteren Tentakel aus und berührte damit seine „Sklaven", als wolle er sie antreiben. Sie stiegen mit ihrer Flugscheibe auf und verließen die Plattform. „Dort vorne ist eine Plattform, auf der nur ein Haus steht", kam es von Grek. „Es sind weder Händler noch Sklaven zu sehen."
    „Dann sehen wir uns dort um", meinte Benjameen.
    Sie landeten mit ihrer Scheibe unmittelbar vor dem Haus, dessen Tür weit offen stand. Vorsichtig stiegen Tess und Benjameen hinab, die Waffen schussbereit in ihren Händen. Das Tageslicht fiel durch die Tür und insgesamt drei Fenster. Es war hell in dem einzigen Raum. Und er war verlassen.
     
    3.
     
    Der Weiße Panther jagte hauptsächlich nachts nach Beute, im Schutz der Dunkelheit. Die Nachricht der Kenndals allerdings verdiente es, dass er mit dieser Regel brach. Zwei Hijthi, ein Wasserstoffatmer und ein unbekanntes, kleines Tier! Allein die Hijthi waren ein Vermögen wert, jeder für sich.
    Und erst der Wasserstoffatmer ... Der Weiße Panther setzte zumindest voraus, dass es sich um einen solchen handelte. Der geschlossene Schutzanzug machte klar, dass es sich auf jeden Fall um einen Fremdgasatmer handelte Wasserstoff war dann eine besonders häufige Möglichkeit.
    Und geführt wurde die kleine Gruppe nur von einem Sklaventreiber! Der Weiße Panther wusste, wie man diese Schweberoboter außer Gefecht setzte.
    Der Meisterdieb bedankte sich bei den Kenndals, indem er ihnen zwei Hände voll getrocknete Früchte gab. Die kleinen Wesen griffen gierig danach und verschwanden laut schnatternd im Unterholz. Die Jagd konnte beginnen. Es war nicht nur der Wert der Hijthi, der den Weißen Panther in Aufregung versetzte. Es war mehr. Sie hatten noch eine Rechnung miteinander offen. Damals auf Zalto,
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