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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker
Autoren: Unbekannt
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Cynos Kys Chamei durch das Universum lenkten. Auf Pfauchon lebte nur eine vage Erinnerung an Kys Chamei und daran, dass dieses Sonnensystem für kurze Zeit in den Schwarm aufgenommen und anschließend wieder freigegeben worden war, abseits seiner gefährlichen Gaswolkenballung und nach mehreren Korrekturen im gravitationalen Gefüge der Spiralgalaxis. Das Volk aus dem System der tanzenden Monde hatte nach der Ausgliederung einen rasanten Aufstieg zum raumfahrenden Volk vollzogen.
    In Wassermal gab es viele Völker an der Schwelle zur interstellaren Raumfahrt oder kurz dahinter. Kewin Kirrik und Kamattagira hielten es für eine Folge aus ferner Vergangenheit, als ein Sporenschiff seine On- und Noon-Quanten überreichlich in dieser Galaxis ausgestreut hatte. Diese Großzügigkeit des Sporenschiffs war kaum Zufall. Kewin vermutete dahinter Absicht, Grund war wohl der hohe Wasserdampfgehalt im Frequenzband der Spektralanalyse gewesen. Wie auch immer, sie würden nie erfahren, ob es zutraf oder der Zufall eine Rolle spielte. Die Zeit der Sporenschiffe in diesem Teil des Universums lag weit zurück.
    Kewin legte den Kopf in den Nacken, sah zum Firmament hinauf. Im Licht der Abenddämmerung zeichnete sich verschwommen der Ball der dunkelorangefarbenen Sonne ab. „Lebensquell"nannten die Pfauchonen ihren Stern. Sein Licht reichte aus, aber seine Wärme ließ zu wünschen übrig. Ohne die beiden Sechserreigen der Monde wäre es auf der Oberfläche des Planeten empfindlich kalt geblieben. Die Trabanten zogen über Pfauchon dahin, eine Kette entlang dem Äquator, eine über die Polkappen. Sie strahlten zusätzliche Sonnenwärme auf den Planeten ab. Für sich allein hätte diese Konstellation aus einer Sauerstoffwelt und dem Doppelreigen der Monde nicht lange Bestand gehabt. Aber auf der anderen Seite von Pfauchons Umlaufbahn kreiste die kompakte Gaswelt Luster um den Stern, zwanzigtausend Kilometer im Durchmesser, hoch verdichtet und mit einer irrwitzigen Rotationsgeschwindigkeit. Luster zog den Sonnenwind an wie ein gieriger Magnet. Er hielt alles von Pfauchon fern, was dieser Welt Schaden zufügen konnte.
    Gleichzeitig stellte er aber auch eine wenngleich geringfügige Gefahr für die Heimatwelt der Pfauchonen dar. Immer wenn er auf seiner Bahn nicht vollständig hinter der Sonne stand, sondern ein klein wenig neben oder über ihr erschien, beeinflusste seine Gravitation das Gesamtgefüge des Systems so stark, dass die Monde mit Bahnschwankungen reagierten. Sie fingen an zu tanzen. Es gab wenige Sonnensysteme im Universum, deren Bewohner ein solches Schauspiel geboten bekamen. Kamattagira umfasste Kewin ein wenig fester. Atme ein und aus, denn die Zeit läuft...
     
    *
     
    Über dem Plateau erklang ein hässliches Zischen. Es zerstörte die Beschaulichkeit. Kamattagira warf sich blitzschnell auf Kewin. Sie riss ihn zu Boden, deckte ihn mit ihrem Körper. Die Schutzschirme schalteten sich ein. Sie bildeten eine sich gegenseitig überlappende Blase. Die Technotroniken meldeten Beschuss durch Energiewaffen. Gleichzeitig schickten die Steuerautomaten einen verschlüsselten Funkspruch an die Gefährten. Ein gleißender Kokon hüllte die beiden Cynos ein, grell weiß wie ein junger Stern. Die Energie reichte aus, ein ganzes Gebäude zu verzehren.
    Sie prallte am Schirmfeld ab. Es assimilierte einen Teil, den anderen leitete es in den Boden der Umgebung. Für Sekunden kochte der Untergrund.
    Der Plastbelag des Plateaus bildete Blasen und Rinnsale, die nach wenigen Augenblicken zu unförmigen Wülsten erstarrten. „Rechts hinter uns!", keuchte die Mago und rollte sich ab.
    Kewin warf sich herum. kam auf dem Bauch zu liegen. Der Strahler rutschte wie von selbst in seine Hand. Die sechs schlanken Finger kamen mit der für klobige Vertyrenpranken gefertigten Waffe gut zurecht. Wieder blitzten Strahlenschüsse auf. Sie stammten aus einem Gleiter, der auf dem Dach eines Gebäudes stand. Kewin schätzte die Entfernung auf einen halben Kilometer. Der Cyno zielte auf die Kanzel mit dem Piloten. Es krachte, als die Kunststoffverglasung platzte und eine Metallstrebe wegriss. Der permanente Energiestrahl veränderte seine Farbe von hellem Gelb in dunkles Rot.
    Die Gestalt hinter den Kontrollen sackte in sich zusammen. Kewin Kirrik richtete sich ein wenig auf. Er wartete auf den nächsten Schuss aus dem Gleiter. Der Pilot schien allein in dem Fahrzeug zu sein. Er hing im Sessel, unfähig, seine Konsole zu bedienen. Die Lähmstrahlen taten
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