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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision
Autoren: Unbekannt
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dich", sagte Kamattagira, als sie wieder zusammen in ihrer Heimstatt in Kamatta anlangten. „Ich besitze nicht die Fähigkeit, diesen Planeten zu verlassen. Und meine empathischen Möglichkeiten bleiben weit hinter der Leistungsfähigkeit unserer Hyperfunkgeräte zurück." Ihre Worte erfüllten ihn mit Wehmut. Mit dem Bekenntnis der Mago schwand seine letzte Hoffnung dahin.
    Kamattagira konnte nicht helfen, die Ahhani ebenso wenig. In den wenigen hundert Jahren, die den Cynos blieben, schafften es die Eingeborenen Zabar-Ardarans nicht bis zur Raumfahrt. Eine künstliche Beschleunigung der Entwicklung brachte auch kein besseres Resultat. Die Ahhani würden das meiste über Nacht vergessen, was sie auf die Schnelle gelernt hatten. Ihre Gehirne eigneten sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht für die Verarbeitung komplexer Informationen. „Dann", sagte Kewin Kirrik leise, „haben wir keine andere Wahl." Sie mussten diesen Weg gehen, konnten ihm nicht ausweichen. Sie waren keine Cynos mehr, selbst wenn die Fähigkeit der Para-Modulation noch immer funktionierte. Eines Tages würden sie auch diese Möglichkeit der optimalen Anpassung an ihre Umgebung verlieren. Die Fragmente der Entität verwandelten sie und würden es in Zukunft weiterhin tun. Kewin verstand es als einen schleichenden Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen war. „Wir haben keinen Grund zur Trauer", sagte Kamattagira. „Seit Millionen Jahren schon sind Cynos dem Kosmos und allen seinen Erscheinungen verbunden. Das Leben gibt und das Leben nimmt. Uns wird die Chance einer neuen Fähigkeit zuteil, wie sie es vielleicht nirgends sonst im Universum gibt."
    „Sie bedeutet mehr, als wir ahnen", antwortete Kewin.
    Die Mago stimmte ihm zu. „Der Vorgang beschleunigt sich. Wir werden zu etwas - Fremdem. Zabar-Ardaran wird uns zum Schicksal, wie ich es von Anfang an gespürt habe. Keiner von uns wird den Planeten jemals wieder verlassen."
    Kewin Kirrik widersprach. „Wenn wir immer weiter in den Kosmos lauschen 'können, ist es uns eines Tages möglich, uns den Cynos in Kys Chamei bemerkbar zu machen", prophezeite er. „Sie werden kommen und uns abholen."
    Die Mago lachte. „Falls wir das dann noch wollen, Kewin."
    Kamattagiras sanftes Timbre erinnerte ihn daran, dass die nicht erfolgte Transformation ihre Beziehung weiterleben ließ. Auf diese Weise gewann er der fehlgeschlagenen Transformation eine positive Seite ab.
    Kamattagira fuhr plötzlich auf. „Spürst du es, das Verlangen?", zischte sie. „Es wird übermächtig."
    Er bejahte. Eine nie gekannte Unruhe befiel ihn. Draußen erklang Lärm. Ein Schatten tauchte an der Öffnung in der Decke auf. Nos Samba! Hinter ihm kamen die anderen sechs. „Bei den Imaginären!" Der Architekt des Tempels sank herab zu ihnen. Sein Körper bewegte sich unablässig. „Es ist wie ein Drang, dem keiner von uns widerstehen kann.", Sie setzten sich im Kreis, fassten sich an den Händen. Es war, als habe die Erkenntnis der Verwandlung eine Sperre in ihrem Innern beseitigt. Sie öffneten ihr Bewusstsein für den Kosmos und sahen übergangslos die Sternenpracht des galaktischen Zentrums.
    Kewin Kirrik stellte fest, dass seine innere Antenne weiter reichte als jemals zuvor, er schätzte die Distanz auf fünftausend bis achttausend Lichtjahre.
    Er nahm alles wahr, was sich in diesem Umkreis abspielte. Kewin sah Sonnen, die ihre Planeten verschlangen. Er beobachtete den Untergang alter Sterne und erlebte mit, wie eine Plasmawolke zu einer jungen Sonne kontrahierte. Irgendwann in naher Zukunft würde sie dank einer beschleunigten Rotation Gaswolken ausstoßen, aus denen mit der Zeit Planeten wurden. Diese Gaswolken trugen dazu bei, dass sich die Rotation des jungen Sterns stabilisierte. Je mehr dieser glühenden Gaswolken entstanden, je mehr Planeten sich aus ihnen bildeten, desto stabiler würde das Sonnensystem später sein.
    Ein Stück des galaktischen Zentrums raste an ihm vorbei. Er sah eine kleine weiße Sonne. Sie besaß sechs Begleiter, drei davon gasförmig, drei glutflüssig. Hier war noch kein Leben entstanden, das vom Durchflug eines Schwarms profitieren konnte.
    Große weiße und weißblaue Sterne säumten Kewins virtuellen Weg, hellgelbe und gelbe folgten. Horani-Hamee gehörte im galaktischen Zentrum zu den älteren Sternen. Entsprechend hatte er als einer von wenigen schon eigenes Leben hervorgebracht. Erst diese Entität, dann die Ahhani. Oder umgekehrt?
    Bisher wussten die Cynos nichts über das Alter des
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