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2145 - Gestrandet auf Vision

Titel: 2145 - Gestrandet auf Vision
Autoren: Unbekannt
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fertigten Gruppen von Planetariern luftdichte Zelte aus fein gewobenem Material. In ihnen wollten die Cynos wichtige Eingeborene mit Hilfe ihrer Einsatzanzüge hinauf in den Orbit transportieren. Dort sollten sie für ein paar Stunden im Schutz von Prallschirmen überleben, bis die planetaren Flutwellen und die Gebirge sich beruhigt hatten.
    Und wieder lauschten die Cynos ins All hinaus. Die Reichweite ihrer Membranen betrug inzwischen zehntausend Lichtjahre. Bei jeder Sitzung erweiterte sich ihr Erkenntnishorizont.
    Im Morgengrauen des lauen Herbsttages entdeckte Kewin Kirrik ein fremdes Potential, das ihre Membranen störte, sich zurückzog und wiederkehrte.
    Diesmal verstärkte es sie, der Erkenntnishorizont erweiterte sich sprunghaft um zweitausend Lichtjahre.
    Im ersten Augenblick glaubte der Anführer der Technos an ein Lebenszeichen der Entität, deren Fragmente sie in sich trugen. Dann aber spürte er ganz in der Nähe ein vertrautes Wesen.
    Abrupt unterbrach er die Sitzung, riss die Gefährten mit sich in die Wirklichkeit. Sein Blick wanderte suchend umher, bis er an einem Gebüsch hängen blieb, dessen Zweige sich immer wieder gegen den Wind bewegten.
    Kewin Kirrik sprang auf. Er rannte hinüber zu dem Blütenbusch und umrundete ihn. „Wer bist ,..?" Beinahe hätte er Get Leshishi nicht erkannt. Die Haut des Technos war runzlig und grau. Statt eines Umhangs trug er Lumpen aus Pflanzenfasern, die er vermutlich selbst gefertigt hatte. Die Hautlappen auf dem Kopf waren rissig und entzündet. Gets Mund bewegte sich lautlos.
    Trotzdem glaubte Kewin genau zu verstehen, was der andere fragte. „Nehmt ihr mich wieder bei euch auf?"
    „Get, lieber Get!" Die beiden Cynos fielen sich in die Arme. Die anderen umringten sie. Jeder legte seine Hand auf den Kopf des Gefährten. „Wir haben dich schon verloren geglaubt", murmelte Kewin mit bewegter Stimme. „Wie ich mich freue!"
    „Ich habe die Annäherung des Asteroiden gespürt und mich auf den mühsamen Weg hierher gemacht", flüsterte Get Leshishi. „In einer solchen Situation müssen wir alle zusammenstehen. Kommt, gehen wir an die Arbeit." Über die mehr als hundert Jahre seiner Abwesenheit verlor er kein einziges Wort.
    Vor der Stadt warteten in langen Reihen die Ahhani. Kewin Kirrik sah Gabalepram, den Oberbaumeister des Tempels. Auch die Ältesten Bikarras entdeckte er. Sie, deren Leben bald abgelaufen war, sprachen den Jüngeren Mut und Trost zu. In dieser ausweglosen Situation wäre keiner von ihnen auf die Idee gekommen, einen Platz in einem der Zelte für sich zu beanspruchen.
    Von der Stadt her raste eine einzelne Gestalt auf die Wartenden zu. Es war Get Leshishi, den sie jetzt den Gott der Versöhnung nannten. „Wir sind so weit!", rief er und landete dicht vor Kewin, „Es kann losgehen."
    Die insgesamt siebenhunderttausend Ahhani waren vorbereitet. Sie wussten, dass ihre Götter nur ein paar hundert Angehörigen ihres Volkes eine Überlebensgarantie geben konnten. Das Los der anderen blieb dem Zufall überlassen.
    Der, Anführer der Technos konzentrierte sich auf die Membran. Die Ahhani und die Landschaft um ihn herum verblassten. Sie wichen dem galaktischen Zentrum Akhimzabars, dieser Sternenflut, die jede sternenklare Nacht auf Zabar-Ardaran zum Halbtag machte.
    Kewin Kirrik konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die unmittelbare Nähe des dritten Planeten. Der Asteroid rückte in sein Blickfeld. Mit hoher Geschwindigkeit kam er auf sie zu. Der Cyno ließ die Membran den exakten Zeitpunkt sowie die Aufschlagstelle berechnen. Eine Unsicherheit von drei, vier Prozent blieb. Der Aufschlagwinkel und die Neigung des Brockens konnten sich beim ersten Kontakt mit den dichten Atmosphärenschichten verändern.
    Nach den aktuellen Berechnungen der Membran lag die Aufschlagstelle im nördlichen Küstenbereich Ukkhardins. Mit etwas Glück traf der Asteroid den Ozean auf der gegenüberliegenden Seite des Planeten. In diesem Fall mussten sie lediglich mit einer riesigen Flutwelle rechnen. Tektonische Beben würde es nur in geringem Maß geben, ausgelöst durch die Druckwelle. Das meiste würde der Ozean in seiner beinahe endlosen Elastizität abfedern. „WO bleiben die anderen?" Kewin Kirrik suchte den Luftraum über der Stadt ab. „Nehmen sie Abschied vom Turm?"
    „Ich glaube nicht." Get Leshishi richtete seinen Blick nach Nordosten, wo die Wüste lag.
    Kirrik aktivierte sein Funkgerät. „Wir warten nur auf euch, Freunde."
    Sie kamen, einer nach dem
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