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2141 - Der verlorene Wurm

Titel: 2141 - Der verlorene Wurm
Autoren: Unbekannt
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vom Sternenfenster entfernt, eine unbedeutende, karge Welt am Rande des Sektors Roanna. Ein wirtschaftlicher Stützpfeiler war der Bergbau, ein anderer die Produktion hochwertiger Nahrungsgrundstoffe, die allerdings kaum für einen rentablen Export reichte.
    Wie überall im Reich Tradom verlangte ein Tributkastell regelmäßige Abgaben. In der Nähe des riesigen düsteren Baus, der im Zentrum. der Hauptstadt des Kontinents lag, ging langsam ein Scoutschiff auf einem großen Kundgebungsfeld nieder. Nicht weit davon entfernt thronte das rubinrot strahlende Abbild von Anguelas Auge auf der hohen goldenen Säule. „Die Container werden gerade befüllt. Ich möchte, dass eine Truppe aus sechs Besatzungsmitgliedern die Verladearbeiten überwacht. Wir haben ausreichend hochwertige Proteine zur Weiterverarbeitung bestellt, da darf uns kein Fehler unterlaufen." Fifara, die Navigatorin der Aarus, gab die Order an ihre Mannschaft aus. „Und seht zu, dass sich die Valenter schneller bewegen oder ihre Roboter besser instruieren, wir haben es sehr eilig. Der nächste Versorgungsflug wartet schon auf uns."
    Kurze Zeit später konnte die Navigatorin über das Holo dem geschäftigen Treiben zusehen. Die Valenter schienen erzürnt über die drängenden Aarus zu sein, aber Fifara machte sich keine Gedanken darüber. Der Inquisition war daran gelegen, das Sternenfenster zu öffnen. Alle verfügbaren Kräfte des Wurmes arbeiteten dort. Der Wurm war auf Unterstützung angewiesen, und ohne Nahrung ging es nun mal nicht. Selbst Trah Zebuck hatte das eingesehen, denn er mischte sich nicht ein. Nachdem der Schwarmer Sapritti den Auftrag an alle Scoutschiffe erteilt hatte, für permanenten Nachschub zu sorgen, waren alle Systeme im Umkreis aus dem Dämmerschlaf erwacht. Sie erhielten Warenanforderungen übermittelt und den Zeitpunkt, wann die Abholung erfolgte.
    Wie mit der Abrechnung verfahren wurde, brauchte keinen Navigator zu beschäftigen. Die Tributkastelle kümmerten sich um alles. Fifara konnte sich denken, auf welche Weise das geschah: Sie requirierten es von der Bevölkerung. Aber das berührte sie nicht, schließlich ging es um das Überleben des Wurms. In diesen Zeiten ging es überhaupt nur noch um das Überleben. Sapritti hatte zwar nichts verlautbaren lassen, aber es ging längst das Gerücht von einer Frist um, die wohl in den nächsten Stunden ablaufen würde. Dann musste Sapritti wohl für immer den Wurm verlassen. Als guter Schwarmer versuchte er, vor der Abreise die Dinge für das Volk zu regeln. Immerhin hatte er eine Schonfrist. Es war über genügend Fälle berichtet worden, in denen Trah Zebuck nicht so lange gezögert hatte.
    Der Konquestor war bekannt für seine Ungeduld. Vielleicht aber hatte die Sonderstellung der Aarus einige Stunden mehr herausgeschunden. Fifara belastete sich nicht mit allzu vielen Gedanken daran, sondern verrichtete ihren Dienst, damit die Versorgung nicht zusammenbrach. Der Schwarm war das Wichtigste, nicht der einzelne Aarus. Ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf den Platz gerichtet, als einer der Aarus plötzlich heftig zu gestikulieren anfing. Mehrere Valenter liefen zusammen, die fortgescheucht wurden, und ein zweiter Aarus funkte zu Fifara hinauf. „Wir sehen uns einen dieser Container mal näher an, da stimmt irgendetwas nicht. Die gehen mit dem Zeug um, als wären es billige Felsbrocken. Ich glaube, da ist noch von der letzten Ladung was dringeblieben, was diese faulen Kerle einfach vergessen haben."
    „Ja, regelt das unbedingt, unsere Ladung darf nicht beschädigt oder kontaminiert werden", stimmte die Navigatorin zu. Die beiden Aarus verschwanden im Inneren des Containers, während außerhalb eine heftige Diskussion losging; alles redete durcheinander, die Aarus liefen gestikulierend umher. Für einen kurzen Moment verlor die Navigatorin den Überblick. In diesem Moment geschah es. In dem besagten Container ertönte ein lauter Knall, und dann quoll eine dicke schwarze Rauchwolke aus dem Frontbereich; durch Seitenschlitze schlugen Flammen. „Heiliger Speerfischer!", stieß Fifara entsetzt hervor. Auf dem Platz brach das Chaos aus; die Aarus versuchten zu retten, was wahrscheinlich nicht mehr zu retten war. Sie brüllten den Valentern zu, sich weiter um das Verladen zu kümmern, damit der Zeitplan eingehalten werden konnte.
    Navigatorin Fifara wartete; von ihrer Position aus konnte sie nichts unternehmen. Die Flammen wurden gelöscht, der Container schwelte weiter. Kurz darauf wurden
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