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2135 - Der Zeitbrunnen

Titel: 2135 - Der Zeitbrunnen
Autoren: Unbekannt
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„Zeitbrunnen" konnte doch nur das Loch draußen gemeint sein, das Loch in der Welt, das ihn in diese seltsame Umgebung transportiert hatte. Soner sah sich nicht imstande, eine Antwort zu geben - wie auch? Er besaß keine „mentale Stimme". Er konnte nur versuchen, eine Antwort zu denken, aber auch das fiel ihm nicht leicht.
    Du solltest dich beeilen, vernahm er tief in seinem Innern. Der Brunnen wird bald verlöschen! „Wer bist du?", fragte der Pfauchone laut. Ein Astronom, der den Flug der Karawane beobachtet, erhielt er zur Antwort, diesmal bereits viel deutlicher. Das machte ihm Mut. „Sind wir in der Galaxis Wassermal?", fragte der Pfauchone hoffnungsvoll. Alle Gedanken an eine Auseinandersetzung waren vergessen. Wir befinden uns in der Galaxis Artgernoor, erhielt er zur Antwort. Über eine Galaxis Wassermal besitze ich keine Daten.
    Soner zeigte seine Enttäuschung nicht. Aber wenn ihn dieser „Zeitbrunnen" schon von Wassermal nach Artgernoor versetzt hatte, musste eine Rückversetzung genauso gut möglich sein. Der Brunnen wird bald verlöschen ... „Wie viel Zeit habe ich noch?", fragte Soner. Einige Zeiteinheiten höchstens, lautete die Antwort. „Dann will ich versuchen, Kontakt mit den Bewohnern der Stadt aufzunehmen!", stieß Soner schnell hervor. „Dir danke ich für deine Informationen."
    Damit wandte er sich um und lief aus dem Raum mit den Holos und Bildschirmen - und einem Wesen darin, wie er es sich nicht fremdartiger vorstellen konnte. Aber ihr Kontakt hatte gezeigt, dass das Leben dazu imstande war, alle Grenzen zu überwinden. Vielleicht war das auch mit den Pangalaktischen Statistikern so ... und mit seinem eigenen Schicksal. Gozin!
    Wie er dieses Wort hasste!
    Die Versuchung war zu groß. Trotz der. Warnung des Astronomen stieg Soner den Berghang hinab und folgte diesmal dem Pfad, der ihn direkt in die hell erleuchtete Stadt führte. Es war wie bei Tag. Gleiter waren unterwegs, Passanten durchstreiften die Straßen. Hier und dort gab es Märkte oder Attraktionen, deren Sinn er nicht erkennen konnte, vor denen sich aber die Stadtbewohner sammelten.
    Keiner von ihnen: glich dem vierbeinigen Wesen im Observatorium. Sie gehörten alle einem einzigen Volk an, das aus echsenartigen Lebewesen hervorgegangen zu sein schien. Sie waren vielleicht zwei Meter groß, im Durchschnitt, und gingen absolut aufrecht. Sie besaßen zwei Beine und zwei Arme und hatten grüne Haut. Ihr Kopf wirkte mit dem langen und breiten Maul voller scharfer Zähne am gefährlichsten. Gekleidet waren sie in warme Mäntel, deren Saum bis auf den Boden reichte. Dabei war es auf dieser Welt überhaupt nicht kalt.
    Für meine Verhältnisse, erkannte Soner. Für die Verhältnisse eines Pfauchonen! Bevor er es sich versah, hatte sich eine Traube aus Wesen um ihn gebildet. Er bemühte sich, zu den Städtern zu reden, doch sie verstanden kein einziges Wort. Das war ein weiterer Beweis dafür, dass er sich nicht in Wassermal befand, denn auf allen zivilisierten Planeten dieser Galaxis wurde das Diamal zumindest verstanden.
    Einige bewaffnete Städter kamen auf saurierartigen Tieren herangeritten. Die Menge machte ihnen Platz. Sie kamen in wildem Galopp genau auf Soner zu. Er zog sein Schwert und machte sich zum Kampf bereit. Rasend schnell kamen die Berittenen heran. Handelte es sich um eine Art Polizeitruppe? Soner stieß den. Ersten aus seinem niedrigen Sitz. Das Schwert durchbohrte die Brust des Angreifers. Doch schon waren die anderen heran. Sie kamen aus allen Richtungen. Soner drehte sich und schlug zu. Ein Kopf wurde vom Körper getrennt. Aber es waren zu viele. Er konnte nicht gewinnen. Schon traf ein Speer ihn genau an der rechten Schulter; die Wunde begann zu bluten. Und er war müde!
    Ein recht schwacher Schlag mit einer Keule, der ihn von hinten traf, warf ihn zu Boden. Soner lag im Staub und war tete auf den Tod. Die Berittenen preschten heran, Äxte und Speere in ihren Händen. Soner schloss die Augen. Er wollte den verheerenden, alles auslöschenden Treffer nicht mehr kommen sehen. Aber als er schon glaubte, alles sei zu Ende, da hörte er die mentale Stimme des Astronomen wieder in sich. Die wirkliche Stimme lauter unverständliche Worte waren an die Bewohner der Stadt gerichtet. „Haltet ein!", rief sie. „Lasst den Fremdling ziehen! Er ist keine Gefahr für euch, und er steht unter meinem Schutz!" Soner verstand es nicht, aber er sah, dass sich die Städter von ihm zurückzogen, als hätten sie einen
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