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2123 - Wahnzeit

Titel: 2123 - Wahnzeit
Autoren: Unbekannt
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Wenn nun ein Assassine einen der Attentäter aufspürte, würde der „Steckbrief" mit ihm korrespondieren, so dass der Assassine leichtes Spiel haben würde, sein Opfer zu stellen.
    Tatsächlich hatte Soner den Ayrfi den genetischen Abdruck selbst abgenommen und die angeblichen Steckbriefe so manipuliert, dass sie reagieren würden, sobald der Assassine durch die Schaltung bestätigen würde, dass er seinen Auftrag erfüllt hatte. Die „Steckbriefe" waren in Wirklichkeit Zeitbomben, die für einen oder auch mehrere Ayrfi galten. Empfingen sie den entsprechenden Kode, explodierten sie und sprengten den Jäger nach vollbrachter Tat in die Luft. Soner konnte davon ausgehen, dass dies erst geschehen würde, wenn der Ayrfi getötet war oder alle auf der Liste getötet worden waren - all seine Assassinen waren dem Prinzenkrieger bis in den Tod treu ergeben.
    Soner selbst hatte diese raffinierten und gleichermaßen mörderischen Höllenmaschinen gebaut und damit sein technisches Geschick wieder einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
    Die Rechnung des Prinzenkriegers ging auf. Damit waren alle Spuren beseitigt, die zu ihm zurückverfolgt werden könnten.
    Und damit hatte Soner alle möglichen Hindernisse aus dem Weg geräumt. So war es für ihn ein Leichtes, von dem im Umbruch befindlichen Kabinett grünes Licht für die Mobilisierung seiner Flotte zu bekommen.
    Der wichtigste Teil seines Planes war so verwirklicht, und Soner konnte nun unaufhaltsam sein Ziel anstreben. Er musste nur noch ein paar Tage warten, bis die von ihm gewünschte Konstellation die Zahl neun ergab. Das erachtete der Prinzenkrieger als eine wichtige Vorbedingung für das Gelingen seines Planes.
     
    9.
     
    Gefühlsklang Sihame hatte zuerst geglaubt, dass sich Soner von ihr abwandte, weil mit dem Tod des Erstgeborenen seine Liebe zu ihr gestorben sei. Aber das allein konnte es nicht sein. Was war nur mit dem Prinzenkrieger geschehen?
    An einem Tag ein liebender, treu sorgender Gemahl, hatte er sich am nächsten Tag in ein gefühlloses, kaltherziges Wesen verwandelt. Und in der Folge mutierte er zu einem brutalen, mordenden Ungeheuer.
    Sihame verstand überhaupt nichts mehr. Wie konnte sich ein ehrenhafter, warmherziger Mann innerhalb kürzester Zeit derart verändern?
    Sie ahnte, dass alles mit seiner Konsultation der Pfauchonischen Propheten zusammenhing, denn danach war er tagelang verschollen gewesen und war als dieser Schreckliche zurückgekehrt.
    Doch was wirklich mit Soner geschehen war, was ihn so sehr gewandelt hatte, erfuhr Sihame nicht.
    Soner sprach nicht einmal mehr mit ihr. Er hatte sie in den entlegensten Winkel des Palastes verbannt und pflegte keinerlei Kontakt mehr mit ihr.
    Sie erfuhr nur über seine Handlungen, was man den Zofen hinter vorgehaltener Hand zumunkelte und was diese dann Sihame zutrugen. Demnach hatte Soner veranlasst, dass alle Propheten von Kazién hingerichtet wurden, und er hatte sogar selbst Hand an sie gelegt.
    Was konnte einen Pfauchonen dazu veranlassen, so etwas zu tun? Es hieß auch, dass Soner nicht unbeteiligt war an der Ermordung vieler hoch gestellter Persönlichkeiten. Soner selbst schrieb diese Taten der Koshy-Shyna zu und verzehrte sich wieder in einem fanatisch geführten Kampf gegen das zwei mal achtköpfige Ungeheuer.
    Hatte die Koshy-Shyna noch nicht genug Unheil mit dem Mord an ihrem Erstgeborenen angerichtet?
    Sollte sie zu weiteren Schandtaten gereizt werden? Aber warum?
    Hatte Soner bestimmte Absichten, steckte Methode hinter all seinen irrwitzig wirkenden Handlungen?
    Wenn ja, konnte wohl nur er selbst sie begreifen. Denn alle anderen im Palast des Lichts wunderten sich nur über den Prinzenkrieger. Seit der ungeklärten Ermordung vieler einflussreicher Persönlichkeiten ging im Palast die Angst um. Jeder musste befürchten, dass er der Nächste sein konnte.
    Selbst Sihame war nicht frei von Angst. Soners Handlungen waren so irrational geworden, dass er auch seine Gemahlin irgendwelcher Vergehen bezichtigen mochte und sie hinrichten ließ. Alles war möglich. Viel größer war ihre Angst vor der Rache der Koshy-Shyna. Sihame konnte sich im Palast, noch dazu in dem entlegenen Trakt, in den Soner sie verbannt hatte, nicht mehr sicher fühlen. Seit dem Tod ihres Sohnes war ihr klar geworden, dass der lange Arm der Koshy-Shyna selbst bis ins Zentrum der Macht der Ukkhar-Kaza reichte.
    Seit dem Tag, als Soner sie unter dem Vorwand, nur das Beste für sie zu wollen, in diesen Teil des Palastes
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