Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2120 - Assassine an Bord

Titel: 2120 - Assassine an Bord
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Aufforderung ging er hoch aufgerichtet davon, wobei er sich leicht in den Schultern wiegte, als sei er besonders stolz auf sich.
     
    5. 15. Dezember 1311 NGZ Atlan versuchte den ganzen Tag über, den Kapitän der Dschunke zu sprechen. Er bemühte die Stewards, die beteuerten, die Anfrage unverzüglich weiterzugeben, und er schickte eine Nachricht über das Bordnetz. Doch der Kapitän reagierte nicht. Er ignorierte den Arkoniden ganz bewusst. Das ließ sich nicht beweisen, war jedoch unverkennbar.
    „Sie haben den Serienmörder", sagte Startac irgendwann im Verlauf der Nachmittags. „Damit ist die Geschichte erledigt. Wenn der Kapitän nicht mit uns reden will, soll er es bleiben lassen. Die Gefahr ist behoben, und das ist entscheidend."
    „Also schön", lenkte der Arkonide ein. „Genießen wir den Tag!"
    Sie bummelten über die Märkte, sahen sich eine Vorstellung an, ließen sich von dem Magier verblüffen und in einem der Restaurants verwöhnen. Icho Tolot schloss sich als Einziger aus. Der Haluter befasste sich stundenlang mit dem Informationsnetz der Dschunke oder saß in seiner Kabine und meditierte.
    Spät am Abend trennten sie sich und suchten ihre Kabinen auf.
    Schon bald darauf fuhr Startac Schroeder aus dem Schlaf hoch. Er hatte einen mentalen Todesschrei vernommen.
    Schon wieder!
    Instinktiv teleportierte er, um auf einem matt erleuchteten Gang zu materialisieren. Vor sich sah er zwei Ayrfi, von denen der eine mit allen Anzeichen der Panik auf ihn zuflüchtete. Der andere stand aufrecht an der Wand. Ein Stahlpfeil hatte seine Kehle durchbohrt und ihn getötet. Nicht weit von ihm entfernt wandte sich der humanoide Pfauchone ab. Er hielt den Bogen noch in der Hand, mit dem er den Pfeil abgeschossen hatte.
    Bevor Startac weitere Details in sich aufnehmen konnte, prallte jemand von hinten gegen ihn und schleuderte ihn zur Seite. Unwillkürlich streckte er die Arme aus, um sich abzufangen. Die Wucht des Aufpralls war jedoch so groß, dass er stürzte und dabei so unglücklich mit dem Kopf gegen die Wand prallte, dass er für einige Sekunden das Bewusstsein verlor.
    Als er wieder zu sich kam, brauchte er einige Sekunden, um zu begreifen, was geschehen war. Mit seinem Teleportersprung war er offenbar jemandem in die Quere gekommen, der den Assassinen angreifen wollte und der dabei mit erheblicher Schnelligkeit auf ihn zugerannt war. Es musste ein massiges Wesen gewesen sein, da der Zusammenprall so heftig verlaufen war.
    Nun war weder von dem Pfauchonen noch von seinem Verfolger etwas zu sehen. Startac Schroeder vernahm lediglich einen wilden Schrei, der durch den Gang aus der Ferne zu ihm herüberklang. Dann wurde es still. Er richtete sich benommen auf. Dabei streckte er seine parapsychischen Fühler nach dem Wesen aus, das er für sich Porzellangesicht nannte. Es gelang ihm, das mentale Muster des Assassinen zu erfassen. Sofort erkannte er, dass er es mit jenem Pfauchonen zu tun hatte, den sie bei dem vorangegangenen Mord verhaftet hatten.
    Der Kapitän hatte ihn wieder freigelassen, oder es war dem Gefangenen mit einem Trick gelungen, sich selbst zu befreien.
    Startac schritt langsam in den Gang hinein, wobei er Verbindung mit dem mentalen Muster des berufsmäßigen Mörders hielt. Er hätte teleportieren können, doch er verzichtete darauf, weil es nicht mehr allzu weit zu dem anderen war. Nachdem er dem Gang bis zu seinem Ende gefolgt war, bog er in einen anderen Gang ab, durchquerte eine Halle mit zahlreichen Glücksspielautomaten und erreichte gleich darauf einen Wohntrakt. Die geistige Spur führte zur Tür einer Kabine, die sich durch nichts von den anderen auf diesem Gang unterschied.
    Startac Schroeder spürte, wie der Assassine Ruhe in seinen Geist einkehren ließ und wie er schließlich einschlief. Der Pfauchone verfügte über eine erstaunliche Selbstbeherrschung. Wiederum hatte er einen Mord begangen, danach war es ihm gelungen, seine Verfolger abzuschütteln, und nun hatte er sich zurückgezogen, um in Ruhe neue Kräfte zu schöpfen. Gewissensbisse plagten ihn nicht.
    Der Orter verzichtete darauf, eine Meldung an den Kapitän zu senden. Angesichts der Tatsache, dass ein Serienmörder sich zum Schlafen hingelegt hatte und es nicht für nötig hielt, sich zu verstecken, sah Startac es als sinnlos an, die Schiffsführung zu verständigen.
    Es herrschte offensichtlich Einvernehmen zwischen dem Mörder und dem Kapitän. Entweder sah dieser sich nicht in der Lage, den Assassinen dauerhaft
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher