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2107 - Im Fabrikraumer

Titel: 2107 - Im Fabrikraumer
Autoren: Unbekannt
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entlang.
    Die vier Erkunder waren versucht, eine der Plattformen zu nehmen und sich von ihr in Richtung Zentrale tragen zu lassen, entschieden sich dann jedoch dafür, die Gravo-Paks ihrer Anzüge zu nutzen.
    Unsichtbar schwebten sie in die Höhe.
    Niemand wurde auf sie aufmerksam. Sie waren oft kaum eine Armlänge von E'Valentern entfernt.
    Einmal hatte Keyzer Han Mühe, einem Besatzungsmitglied noch rechtzeitig auszuweichen und einen Zusammenprall zu vermeiden. Zwei E'Valenter rangelten offenbar aus Übermut und Vergnügen miteinander. Der Ertruser fluchte leise, als die Situation überstanden war.
    Wenige Minuten darauf erreichten die vier den Zugang zur Hauptleitzentrale. Nun aber kamen sie nicht weiter, denn die Wände waren mit Sensoren und bedrohlich aussehenden Energiestrahlern bestückt. Jeder E'Valenter, der diese Stelle passieren wollte, blieb kurz stehen, um sich von den Systemen erfassen und identifizieren zu lassen. Dieser Bereich des Fabrikschiffes war außerordentlich belebt, so dass sich hin und wieder sogar Stauungen einstellten.
    Benjameen da Jacinta gab das Signal zum Rückzug. Selbst als Unsichtbare konnten sie nicht hoffen, unbemerkt an den Erfassungssystemen vorbeizukommen oder die Computer in absehbarer Zeit manipulieren zu können.
    „Wir versuchen es", sagte Filk Zimber, als sie den Hangar erreicht hatten, in dem das für den Rückzug vorgesehene Beiboot stand. „Keyzer und ich sind uns einig, dass wir die Computer der Kontrollstelle per Funk manipulieren können. Dazu brauchen wir aber wenigstens zwei Stunden."
    „Wir bleiben so lange hier", entschied der Arkonide. „Ich werde auf meine Weise Erkundigungen einziehen."
    Bevor sie sich auf den Weg machten, versorgten sich die beiden Ertruser aus dem Beiboot mit einigem Material, das sie für ihre Arbeit benötigten. Benjameen da Jacinta wartete, bis er mit Tess allein war. Dann setzte er sich in dem Kleinstraumer in einen der gepolsterten Sessel, lehnte sich zurück und schloss die Augen, um einzuschlafen. Tess setzte sich währenddessen in den Sessel des Kommandanten und fuhr die Bordcomputer hoch.
    Benjameen achtete nicht auf sie. Er versank in eine andere Welt, indem er in die Gedanken, Gefühle und Träume eines fremden Wesens eindrang. Durch die Augen des anderen sah er ein ihm unbekanntes Wesen, einen Di'Valenter, wie er erfuhr, das auf der Brust ein aufwändig gestaltetes Tradom-Symbol in Form eines schimmernden Hologramms trug. Er war deutlich kleiner als die drei E'Valenter, die hinter ihm standen, und seine Mundpartie trat nicht ganz so weit hervor wie die der anderen. Er trug eine Brille mit dunkel gefärbten Gläsern und bedeckte seinen Kopf mit einem kugelförmigen Helm, der nur sein Gesicht frei ließ.
    Seine Stimme klang abgehackt und aggressiv, wirkte aber dennoch weicher und eleganter als die Aussprache der E'Valenter. Er stammte fraglos von denselben Wesen wie sie, schien aber höher entwickelt zu sein.
    „Wir vernichten sie!", befahl der Kommandant.
    Der Mann, in dessen Träume Benjameen da Jacinta eingedrungen war, sah ihn in dieser Funktion.
    „Sie haben nachgegeben und ihren Aufstand beendet", argumentierte einer der E'Valenter. „Sie sind bereit, alles zu liefern, was wir haben wollen. Sofort und ohne weitere Verzögerung. Nach den gesetzlichen Bestimmungen müssten wir ihnen eine Chance einräumen, den Schaden wieder gutzumachen."
    Der Kommandant fuhr zornig herum. „Ich habe die Befehls- und Entscheidungsgewalt!", bellte er. „In diesem Fall stehe ich über dem Gesetz. Und ich befehle: Wir vernichten sie. Sofort. Auf der Stelle! Ohne Warnung. Wir löschen sie aus."
    Auf den Monitoren hinter ihm war zu erkennen, dass er sich in einem Raumschiff befand, das sich auf dem Grund eines Meeres verankert hatte. Die Ortungsschirme zeigten große Korallenkolonien mit unverkennbaren Anzeichen einer Zivilisation. Die Rede war also von intelligenten Planetenbewohnern, die sich aufgelehnt hatten. Zur Zeit war das Raumschiff nahezu tausend Kilometer vom Zentrum dieser Unterwasserstädte entfernt.
    „Es wird den Planeten auseinander reißen", gab der E'Valenter zu bedenken.
    „Und wennschon!" Der Kommandant startete das Raumschiff. Es stieg sanft in die Höhe und durchbrach die Wasseroberfläche, um langsam zu den Wolken hinaufzuschweben. „Feuer!"
    Die Waffenoffiziere gehorchten. Sie schössen einen Torpedo ab. Auf den Monitoren war zu sehen, wie der etwa fünf Meter lange, schlanke Körper ins Wasser fiel und dort Fahrt
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