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2107 - Im Fabrikraumer

Titel: 2107 - Im Fabrikraumer
Autoren: Unbekannt
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einen leichten Luftzug. Dann raschelte etwas hinter ihm. Er begriff. Eine der Türen hatte sich geöffnet. Jemand war herausgetreten. Abwehrbereit wirbelte er herum, war jedoch zu langsam. Etwas traf ihn am Hinterkopf. Ein glühendes Schwert schien ihm in den Nacken zu fahren. Die Beine gaben unter ihm nach, und er stürzte zu Boden.
    Er war kampferfahren und hatte schon manche Auseinandersetzung überstanden. Entsprechend war seine Reaktion, als er wieder zu sich kam. Schnell überwand er die Benommenheit, die der Schlag gegen seinen Kopf hinterlassen hatte. Noch während er sich aufrichtete, blickte er sich suchend um, konnte jedoch niemanden sehen. Der unbekannte Angreifer hatte sich zurückgezogen.
    Er tastete seinen Kopf und seinen Oberkörper ab. Der Energiestrahler, den er unter der Rüstung versteckt hatte, war verschwunden. Ansonsten schien nichts zu fehlen.
    Verwundert schüttelte der Offizier den Kopf. Jemand hatte ihn, den Stellvertretenden Kommandanten und damit die nach Zo Rakmynt höchste Autorität an Bord, überfallen. Seltsam war nur, dass er sich damit begnügt hatte, ihn mit einem Schlag zu betäuben und ihm die Waffe zu stehlen. Wäre er an Stelle des Angreifers gewesen, hätte er kurzen Prozess gemacht und dafür gesorgt, dass sein Gegenpart nicht wieder auf die Beine kam.
    Seine Beine fühlten sich seltsam taub an. Betroffen blickte er an sich hinab. Dann fuhr er sich mit den Händen über die Unterschenkel, spürte nur seine Haut unter dem dünnen Stoff und riss die Hosenbeine nach oben.
    Seine schillernden Symbionten waren verschwunden.
    Man hatte ihn nicht nur überfallen und niedergeschlagen, man hatte ihm auch ein seit vielen Jahren sorgsam gehütetes Geheimnis entrissen. Er fühlte sich leer und ausgebrannt.
    Er glaubte, ohne die Hilfe des Doppelwesens den Kampf um die Macht an Bord nicht gewinnen zu können.
    Er versuchte, sich darüber klar zu werden, wer der Angreifer war, und er brauchte nicht lange nachzudenken. Auch wenn er keine Beweise für seinen Verdacht hatte, kam nur einer in Frage.
    Zo Rakmynt!
    Ausgerechnet als er sich zu einem Angriff gegen den Kommandanten entschlossen hatte, war dieser ihm mit einem ersten Zug entgegengetreten und hatte seinerseits die Initiative ergriffen. Damit hatte er sich nicht nur als unerwartet wachsam und weitsichtig erwiesen. Mit seinem Präventivschlag hatte er ihn entscheidend geschwächt und zu einem grausamen, langsamen Tod verurteilt.
    Pamas Kaquant war seltsam berührt. Diese Art zu handeln entsprach eigentlich nicht der Mentalität Zo Rakmynts. Bisher hatte er den Kommandanten stets auf andere Weise kennen gelernt. Nicht ein einziges Mal hatte Rakmynt den leisen, schleichenden Tod für seine Feinde gewählt, vielmehr hatte er immer aus sicherer Deckung und Position heraus zugeschlagen und dabei plötzlichen, überraschenden Tod gebracht. Seine Angriffe erfolgten so schnell und so konsequent, dass ein Konter gegen ihn von vornherein ausgeschlossen war.
    Es war noch nicht lange her, als Zo Rakmynt auf dem Wasserplaneten Saeglond deutlich gemacht hatte, dass wirtschaftliche Belange bedeutungslos waren, wenn es um die Wahrung von Reichsinteressen ging...
     
    3.
     
    Ein Schott glitt zur Seite und öffnete den Blick in eine schwach beleuchtete Halle, die bis unter die Decke mit verschnürten Paketen gefüllt war. Der Anblick des mitgeführten Gutes überraschte die vier Menschen von der JEFE CLAUDRIN, weil es ausschließlich zu kleinen Bündeln zusammengeschnürt, nicht jedoch in Frachtbehältern gesammelt worden war. Keyzer Han konnte der Versuchung nicht widerstehen, eines der Bündel zu untersuchen.
    „Es dauert nicht lange", besänftigte er die anderen, die sich nicht unnötig aufhalten wollten. „Nur ein paar Sekunden."
    Aus einer Armmanschette führte er eine dünne Nadel in eines der Pakete hinein. Danach benötigte die Positronik seines Anzuges tatsächlich nur Sekunden, um eine grobe Analyse zu liefern.
    „Ein dimethyltryptaminähnlicher Stoff", stellte er überrascht fest. „Sehr nahe dran. Auf jeden Fall ein Neurotransmitter, also ein Stoff, der Nervenimpulse überträgt und zumindest bei uns das Gehirn mit einer außergewöhnlich hohen Menge von Eindrücken, Gedanken, Gefühlen und Bildern überschwemmt."
    „Also ein Rauschgift", erkannte Filk Zimber.
    „Kann man so sagen", bestätigte Han. „Weiß der Teufel, wozu sie das brauchen und ob es bei ihnen so wirkt wie bei uns."
    „Rauschgift ist doch Rauschgift", behauptete
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