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2107 - Im Fabrikraumer

Titel: 2107 - Im Fabrikraumer
Autoren: Unbekannt
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verstreuten vier Galaktiker die Hoffnung gehabt, überleben zu können. Nun baute sich in Bruchteilen von Sekunden eine weiß glühende Sonne an der Stelle auf, an der sich die COLLECT 90.40 befunden hatte. Die Schiffsladung um das Silizium explodierte mit schier unvorstellbarer Gewalt und vernichtete den Fabrikraumer; auch die gerade erst ausgeschleusten Kampfroboter wurden zerstört.
    Die Glutzungen schössen mit wahnwitziger Beschleunigung in das All hinaus. Sie erreichten Benjameen da Jacinta, Tess Qumisha, Filk Zimber und Keyzer Han und hüllten sie ein. Sich in Glut auflösende Bruchstücke wirbelten durch das Feuermeer. Zahlreiche Bruchstücke prasselten auf die Paratronschirme der Galaktiker, wurden unter starken Energieentladungen in den Hyperraum geschleudert. Doch die Flüchtlinge hatten Glück: Es gab auch Bruchstücke, die einen Durchmesser von hundert Metern und mehr hatten, und diese verfehlten sie.
    Benjameen da Jacinta dachte nur noch an seinen Traum, in dem er sich inmitten eines Feuers gesehen hatte. Jetzt war es so weit! Er befand sich in einer Gluthölle, und seine Schutzschirme drohten unter der Last der immensen Energien zusammenzubrechen.
    „Gravo-Paks reduzieren!", rief er den anderen zu. „Alle Kraft auf die Schutzschirme."
    Er gestand sich ein, dass er sich fürchtete. Die Bilder aus seinem Traum wollten nicht weichen. Er meinte, die Gluthitze in den Atemwegen zu fühlen, und ihm war, als müsse er innerlich verbrennen. Zugleich verlor er jegliches Zeitgefühl. Die gleißend helle Glut schien nicht erlöschen zu wollen.
    Tatsächlich sank sie schon nach wenigen Sekunden wieder in sich zusammen, und die Schwärze des Weltalls breitete sich aus. Einige matt glühende Trümmerstücke flogen dicht an ihm vorbei, aber er war sich nicht sicher, ob er sie wirklich sah oder ob seine überreizten Sinne ihm die Bilder nur vorgaukelten.
    „Tess! Filk! Keyzer! Meldet euch!", forderte er. „Sagt mir, dass ihr noch lebt!"
    „Mit mir ist alles in Ordnung", antwortete die junge Frau mit leicht zitternder Stimme. „Ich bin unverletzt."
    „Und ich fühle mich pudelwohl in meinem Anzug und dem Schutzschirm", behauptete Filk Zimber.
    „Mann, war das eine Festbeleuchtung. So etwas hatte ich eigentlich erst zu meinem hundertsten Geburtstag erwartet."
    „Abgesehen davon, dass meine Nerven flattern, bin ich in Ordnung", teilte Keyzer Han mit. „Von der Fabrik ist nichts mehr übrig. Gar nichts."
    „Das stimmt nicht ganz", antwortete Benjameen da Jacinta erschrocken. „Leider!"
    „Was ist los?", fragte Tess.
    „Ich orte eine Lokomotive", antwortete er zögernd. „Einer dieser Schlepper der Transportschalen.
    Ja, ich bin mir sicher. Es ist kaum zu glauben, aber das Ding hat die Explosion ebenso überstanden wie wir. Da hat sich jemand ausgeschleust und hat versucht, vom Fabrikraumer zu fliehen."
    Gleich darauf bestätigten die anderen, dass sie das Kleinraumschiff ebenfalls auf ihrem Orterdisplay hatten.
    „Das sieht nicht gut aus", sorgte sich Tess. „Es scheint schwer beschädigt zu sein, ist aber noch flugfähig. Es hat einen Kurs eingeschlagen, der eindeutig auf dich zuführt."
    Benjameen da Jacinta hatte es bereits erkannt. Er war das Ziel des Kleinraumers, und während er sich noch fragte, wer darin sein mochte, meldete sich die aggressiv klingende, bellende Stimme eines Di'Valenters.
    „Ich weiß nicht, wer ihr seid", sagte sie. „Ich weiß nur, dass ich euch töten werde. Einen nach dem anderen. Ihr habt mir mein Raumschiff genommen. Dafür werdet ihr sterben. Das schwöre ich euch.
    Nichts, absolut nichts kann euch retten."
    Der Unbekannte sagte fraglos die Wahrheit. Sie waren allein und hilflos. Mit ihren Handfeuerwaffen konnten sie die Schutzschirmsysteme des kleinen Raumschiffs nicht gefährden.
    Und fliehen konnten sie ebenso wenig. Sie befanden sich am Rande eines Sonnensystems. Mit bloßem Auge war ein riesiger Methanplanet zu erkennen, der jedoch noch viel zu weit entfernt war, als dass sie ihn vor dem Schlepper hätten erreichen können.
    Der Unbekannte konnte sich Zeit lassen. Er konnte sich einen nach dem anderen vornehmen, in Ruhe auf ihn zielen und dann mit Hilfe seiner Bordgeschütze töten. Seinen Waffen hatten sie nichts entgegenzusetzen.
    Der Zufall wollte, dass er Benjameen da Jacinta als Ersten ansteuerte. Er näherte sich dem Arkoniden bis auf etwa hundert Meter. Dann verharrte er auf der Stelle.
    „Seht her!", forderte der Unbekannte die anderen auf. „So werdet ihr
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